Elektrische Anlage - Fragen

Kymco erster 50er Tourenroller mit Viertaktmotor wird hier besprochen . Komm rein !
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Alex Wegescheidt
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Elektrische Anlage - Fragen

Beitrag von Alex Wegescheidt »

Hallo zusammen,

bin auch mal wieder da, und ich hab mal wieder ne Frage *g

Und zwar hab ich heut den Dicken bissi gewaschen und gepflegt, und dabei ist mir aufgefallen, dass auf der Streuscheibe des Scheinwerfers neben allerlei anderen mehr oder weniger kryptischen Kürzeln auch eben das Kürzel H4 aufgebracht ist...

Daraufhin hab ich erst mal bei RacingPlanet mir die Ersatzteil-Explosionszeichnungen sowohl des 50ers, als auch des 125ers und des 200ers angeschaut, und siehe da: alle drei haben die gleiche Ersatzteil-Nummer. :idea:

Um ganz sicher zu gehen, hab ich den Dicken eben mal halb zerlegt und habe auf der Rückseite des Scheinwerfers den "Aufdruck" H4 60/55W gefunden, also müsste es von seitens des Scheinwerfers und dessen Materialzusammensetzung und der entsprechenden Hitzeverträglichkeit möglich sein, eine entsprechende H4-Glühlampe zu montieren.

Wie wir ja alle wissen, sind die original verbaute HS1- Lampe und die H4-Lampe vom Sockel her vergleichbar (Px43t bzw. P43t), der einzige Unterschied ist wohl der mittlere Pinöpel oben, der ist bei der HS1 ein wenig breiter.

Bedeutet also, dass ich eine H4-Lampe ganz einfach in ne HS1-Fassung setzen könnte, bei ner HS1, die in ne H4-Fassung soll, müsste ich besagten Pinöpel entsprechend passend machen (aber wer wird schon von 55W auf 35W runtergehen wollen?).

Die Verkabelung am Stecker ist mit der Verkabelung im Auto vegleichbar, will sagen, die sehen in meinem Roller genau so dick aus wie im Auto, dürfte also hier auch kein Probleme geben (von wegen zu dünne Kabel, die dann zu warm werden würden und wegbrutzeln).

Wenn ich jetzt also davon ausgehe, dass ich insgesamt eine elektrische Leistungsaufnahme von original 35W-Scheinwerfer, 2 mal 5W-Standlicht, 5W-Kennzeichenleuchte, 5W-Schlusslicht, 5W-Instrumentenbeleuchtung und dann evtl. noch 2 mal 10W-Blinker plus 21W-Bremslicht (also im Normalfall 60W bzw. beim Blinken und gleichzeitigem Bremsen kurzfristig 101W) habe, wieviel bleibt dann unter´m Strich für´s Laden der Batterie übrig?

Also, gehen wir mal von dem normalen Fall von 60W aus, durch die H4-Lampe hätte ich dann eben 80W "Verbrauch" (oder kurzzeitig 121W), wenn ich jetzt von der Ladeleistung des Generators von im Optimalfall 114W ausgehe, dann nuckelt´s mir die Batterie leer, wenn ich alles an Licht anhabe was geht (114W Leistung, 121W Verbrauch, logisch).

Wenn ich aber nun meine 114W Ladeleistung nem regulären Verbrauch von 60W bzw. mit H4 80W gegenüberstelle, bleiben nach der Umrüstung noch 34W übrig, mit denen die Batterie geladen werden würde, richtig?

Gehe ich dann richtig in der Annahme, dass ich dann das Ganze getrost umbauen kann, weil besagte 34W immer noch ausreichend sind, um die Batterie laden zu können, oder hab ich da irgendwo was vergessen, oder sonstwie nen Denkfehler drin?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, auch wenn´s wahrscheinlich bissi anstrengend zum lesen ist, sorry dafür! :oops:

In diesem Sinne,
mfG Alex
Zuletzt geändert von Alex Wegescheidt am 17.05.2011, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Moin Alex,

zwar kenne den Schaltplan von deinem Roller nicht, aber grundlegend ist die Überlegung richtig.

Du mußt berücksichtigen, was alles von der Batterie versorgt wird. Dabei mußt du auch bedenken, dass Bremslicht, Blinker und Hupe "nur" Gelegenheitsverbraucher sind.

Berücksichtige auch die drehzahlabhängige Leistung der Lima. :wink:
Die volle Lima-Leistung wird sich sicherlich ab ca 3000 ... 3500 rpm zur Verfügung stehen.
Das kann man aber auch meßtechnisch ermitteln:
Verbraucher einschalten und Meßgerät am DC-Ausgang des Reglers anklemmen. => Ab welcher Drehzahl ist die volle DC-Spannung (soll 13,8-14,5V) stabil erreicht.
Zur Info:
(Normalerweise macht man den Versuchsaufbau anders, indem man die Spule direkt belastet und ermittelt, bei welcher Verbraucherleistung die Sollspannung einbricht, wenn der Generator auf seiner Nenndrehzahl )dreht.


Die Lima sollte je nach Batterie mehr Power bringen, als die Elektrik verbraucht, um die Batterie während der Fahrt ausreichend nachladen zu können.
Dabei mußt du aber auch berücksichtigen, dass sich die Batterie den Ladestrom ja selber regelt (zunehmender Ladezustand = höherer Innenwiderstand der Batterie und somit geringere Ladeströme)

1-2A "Reserve" sollten also vollkommen ausreichend sein.


34W stehen dir als Ladereserve zur Verfügung? Na dann rechne mal um, wieviel Ampere das sind! :roll:


Schaue dir auch mal die Lima an:
Hat sie eine separate Hochspannungs-Ladespule, dann wird die Lichtspule ca 100W haben.
Ist eine Lima ohne separate HS-Ladespule verbaut, so wird die Spule ca 150W haben. Aber dann mußt du auch die "Zündung" abziehen (ca 30-40W)
Gruß Frank

Was ist Elektrizität?

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abends geladen nach Hause kommen,
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Beitrag von MeisterZIP »

Klare Aussage : Scheinwerfer hält H4 aus , aber die Leistung des Fahrzeugs ist nicht ausreichend . Also lass es einfach sein , die Batterie wird es dir danken ..

MeisterZIP
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Alex Wegescheidt
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Beitrag von Alex Wegescheidt »

Hallo und guten Morgen zusammen,

zuerst mal danke an Frank und den Meister für den neuerlichen Denkanstoß! :D

Gut, die Blinker, das Bremslicht und die Hupe sind nur Gelegenheitsverbraucher, das war mir auch von vornherein bewusst, nur hab ich die halt mal mit reinkalkuliert, was im "schlimmsten" Fall so alles Strom braucht (wobei ich zu meiner Schande eingestehen muss, dass ich die Zündung vergessen hab)...

Das die Lima ne drehzahlabhängige Ladung bringt, ist mir auch klar, mehr Drehzahl, mehr Strom (blöd gesagt), und dass da auch ein wenig "Polster" mit drin ist, für den Fall, dass man mal nen Verbraucher mehr dran hat (Heizgriffe, Navi, o.ä., soll´s ja auch beim Fuffi geben), das hab ich grob auch schon mal berücksichtigt...

Nur: wenn ich insgesamt bei 12 Volt Spannung eine Leistung von 9,5 Ampere hab (von seitens der Lima), und einen maximalen Verbrauchsstrom von 7,5 Ampere (alle möglichen Verbaraucher bei originaler HS1-Lampe), dann bleiben mir zum Laden der Batterie noch 2 Ampere über, und wenn die Batterie nen Ladestrom von 0,5 Ampere benötigt, dann bleiben mir doch 1,5 Ampere am Schluss als Polster stehen, oder?

Wenn ich jetzt auf H4 umrüste, insgesamt also eine Mehrbelastung von 20 Watt habe, dann hab ich insgesamt nen Stromverbrauch von knapp 9,2 Ampere, bei ner Leistung der Lima von 9,5 Ampere bleiben zum Laden der Batterie nur noch 0,3 Ampere übrig, die braucht aber 0,5 Ampere, also Ar...karte!

Leuchtet mir ja (jetzt) soweit auch alles ein, und dass man eigentlich von einer Bordnetzspannung von 14,4 Volt ausgehen sollte, hab ich jetzt der Einfachheit halber mal ein wenig ignoriert. :D

Wie isses denn nu, wenn ich die genannten Verbraucher, die ich verändern kann (sprich die Blinker, Schluß-/Bremslicht, Kennzeichenleuchte, Standlicht) gegen LED austausche? Also nicht diese illegalen LEDs, die mit ner normalen Glühlampenfassung passend gestrickt wurden, sondern komplett neue Beleuchtungseinrichtungen?

Es gibt ja alles, was ne LED haben kann, auch zugelassen mit E-Prüfzeichen, also ein paar entsprechende Blinker, Schluß-Bremslicht, Kennzeichenleuchte und Standlicht gibt´s ja zuhauf in großer Auswahl bei Louis, Polo, den ganzen einschlägigen Rollershops (z.B. RacingPlanet)...

Wenn ich jetzt also hergehen würde, meinen Stromverbrauch durch Umrüsten auf "leistungsschwächere" Verbraucher entsprechend zu senken, dann müsste das Ganze doch eigentlich wieder halbwegs passen, oder?

Ich nehm jetzt mal ein Standlicht (1 Watt), 4 Blinker (jeweils auch 1 Watt), dazu eine Kennzeichenleuchte mit 0,2 Watt, und ein Schluß-/Bremslicht mit 0,2 bzw. 3 Watt... Wenn ich das jetzt zusammenaddiere, komm ich auf ne Leistung von maximal 7,4 Watt, richtig? Unter sturer Ignoranz der eigentlichen Tatsache, dass man nicht ständig bremst und auch nicht alle vier Blinker dauerleuchten, wohlgemerkt...

Dazu jetzt noch die 35 Watt der originalen HS1, bzw. 55 Watt der H4, dann komm ich bei 42,4 bzw. 62, 4 Watt raus und hätte, bei Berücksichtigung der oben schon mal erstellten These, eine Verbrauch von 3,5 bzw. 5,2 Ampere...

Das würde bedeuten, dass ich nach Umrüstung der besagten Beleuchtungseinrichtungen auf LED-Pendants UND Umrüstung auf H4-Licht knapp 2 Ampere UNTER dem Verbrauch liege, den ich komplett original habe... (original 7,5 A Verbrauch, original mit H4 9,2 Ampere, H4+LED 5,2 Ampere)

Mal ganz davon abgesehen, dass es höchstwahrschinlich eurerseits auf Unverständnis und Kopschütteln stoßen wird, wenn ich die originalen Blinker, etc. quasi außer Funktion setze und mir Löcher in´s Plastik bohre, um die LED-Klamotten anbringen zu können, würde ich doch mal ganz frech behaupten, dass es möglich ist, eine solche H4-Lampe in meinem dicken Jagertee zu verbauen...

Wer anderer Meinung ist, immer raus damit! :D

In diesem Sinne,
mfG Alex
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Beitrag von Frank67 »

Moin Alex,

grundlegend ist die Überlegung mit der "Stromeinsparung" richtig: Je weniger Verbrauch, um so höher die Reserven.
(wobei ich zu meiner Schande eingestehen muss, dass ich die Zündung vergessen hab)...
Die "Zündung" (CDI, ZS, Kerze) ist nur relevant, wenn sie über die Batterie und Lichtspule versorgt wird. => "Batterie-Zündung". "DC-Zündung"
Wird aber die Zündladespannung von einer separaten Spule erzeugt (also eine AC-Zündung oder sozusagen "Magnet-Zündung") und besitzt somit einen eigenständigen Stromkreislauf, dann kannst du die 30-40W für die Zündladung ignorieren.

Schaue also, welche Zündanlage verbaut ist.
Nur: wenn ich insgesamt bei 12 Volt Spannung eine Leistung von 9,5 Ampere hab (von seitens der Lima), und einen maximalen Verbrauchsstrom von 7,5 Ampere (alle möglichen Verbaraucher bei originaler HS1-Lampe), dann bleiben mir zum Laden der Batterie noch 2 Ampere über, und wenn die Batterie nen Ladestrom von 0,5 Ampere benötigt, dann bleiben mir doch 1,5 Ampere am Schluss als Polster stehen, oder?
Nicht ganz, da der Batterieladestrom vom Ladezustand der Batterie abhängt... Die 0,5A werden als Konstantladestrom für eine 5Ah-Batterie angegeben. Sprich: Ich verwende eine Konstantstromquelle mit 0,5A zum Laden.

Wenn ich jetzt auf H4 umrüste, insgesamt also eine Mehrbelastung von 20 Watt habe, dann hab ich insgesamt nen Stromverbrauch von knapp 9,2 Ampere, bei ner Leistung der Lima von 9,5 Ampere bleiben zum Laden der Batterie nur noch 0,3 Ampere übrig, die braucht aber 0,5 Ampere, also Ar...karte!
...nur eine indirekte Ar...Karte!
Auch 0,3A reichen zum Laden der Batterie! Nur braucht sie dann mehr Zeit!

Eine fast leere 7Ah-Batterie zieht anfänglich auch mal locker bis über 2A und geht dann mit zunehmendem Ladezustand mit dem Ladestrom (der ja abhängig vom Innenwiderstand der Batterie ist) runter.
(zunehmender Ladezustand => sich erhöhender Innenwiderstand => sinkender Ladestrom)
Deswegen würde ich lieber ein Polster von gut 1,5 - 2A ansetzen wollen, damit auch eine "gebeutelte" Batterie schnell nachladen kann.

Denke alleine an den Anlasser, der wohl lockere 100W zieht. Die Energie muß während der Fahrt auch wieder aufgefüllt werden...
Berücksichtige bei der Überlegung nun den Sachverhalt mit dem vom Ladezustand abhängigen Ladestrom. Es braucht also mindestens die 10-fache Ladezeit, um den Energieverlust auszugleichen.
Wie isses denn nu, wenn ich die genannten Verbraucher, die ich verändern kann (sprich die Blinker, Schluß-/Bremslicht, Kennzeichenleuchte, Standlicht) gegen LED austausche? Also nicht diese illegalen LEDs, die mit ner normalen Glühlampenfassung passend gestrickt wurden, sondern komplett neue Beleuchtungseinrichtungen?
Egal ob zulässige oder nicht zulässige LED's verwendet werden: Das habe ich eingangs schon beantwortet...


Selbst mit dem normalen Glühobst sollte genug reserve bleiben:

60W H4 + 5W Rücklicht + 5W Kenzeichenbel. + 5W (?) Standlicht + ?W (max 12W) Instrumentenbeleuchtung und Kontrolleuchten + sonstige Verbraucher
... ich komme auf 13W, also ein gutes Ampere als Reserve, dass für die Batterieladung ausreichen dürfte, wenn man nicht gerade viel City oder langsame Strecken oder viele Stop-Straßen/Ampeln hat.

Denke mal bei LED-Umrüstung, dass bis auf den Scheinwerfer alle "Funzeln" nur 1/10-el verbrauchen...

Ich glaube: Der Rest erklärt sich dann alleine.
Mal ganz davon abgesehen, dass es höchstwahrschinlich eurerseits auf Unverständnis und Kopschütteln stoßen wird, wenn ich die originalen Blinker, etc. quasi außer Funktion setze und mir Löcher in´s Plastik bohre, um die LED-Klamotten anbringen zu können,...
Also zusätzliche Löcher würde ich vermeiden wollen (und notfalls lieber die LED-Birnen verbauen, falls ich keine bessere Lösung finden sollte; => Lichtfarben der LEDs beachten: rot in rote Leuchten, gelb in Gelbe... => Kaltweiß verfälscht die Farben: rot bekommt einen lila Stich und gelb einen Grün-Stich).

Bedenke, das nicht funktionierende Beleuchtungseinrichtungen nicht als Beleuchtungseinrichtung zu erkennen sein dürfen. Also müßten diese durch Blenden ersetzt werden oder du lackierst die Lichtaustrittscheiben über...
...oder ersatzlos ausbauen, was auch sch... aussieht.

Alternativ würde ich im EU-Ausland schauen, ob es dort originale LED-Leuchten mit E-Prüfnummer für meinen Roller gibt.
Notfalls könnte man sich auch bei Kymco (/MSA) nach originalen LED-Leuchten erkundigen.

Möglichkeiten gibt es viele.


Und nochmals wegen dem H4: Achte darauf, dass die Kabel zur H4-Birne (Phasen und Masse) 1,5mm² haben sollen! :wink:
Gruß Frank

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Alex Wegescheidt
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Beitrag von Alex Wegescheidt »

Hallo Frank,

zuerst einmal nochma recht herzlichen Dank für die ausführlichen und doch durchaus leicht verständlichen Antworten!!!
Kann es sein, dass du dich beruflich recht gut in der Elektrotechnik auskennst? Kommt mir jedenfalls so vor...

Wenn ich das recht verstanden habe, isses bei der ganzen LED-Geschichte primär relativ egal, was für ne Art Zündung ich verbaut habe, so oder so, ob ich nun eine "verbrauchende" Zündung habe oder nicht, bleibt bei der Umrüstung auf LED in Verbindung mit der H4 genug Saft übrig, um weiterhin die Batterie zu laden, nur´s braucht halt eben länger und die Batterie sollte nicht "vorgeschädigt" sein, richtig?

Klar, es ist ne Geschmacksfrage, ob ich mir Löcher in´s Plastik mache, bloß um ne H4-Lampe fahren zu können, aber das war halt eben nur ein Aspekt, den ich mal genannt haben wollte... Ob ich mir nun illegale LEDs mit normaler Fassung einbau, oder mir eben legale LED-Blinker nachrüste, kommt wahrscheinlich unter dem Auffälligkeits-Faktor auch auf den Roller und den Fahrstil an (ich könnt mir vorstellen, dass ne Horde Zweitaktbrenner mit Kiddies drauf in der Nähe einer Schule eher das Interesse der Ordnungsbehörde weckt als so´n Tourensofa wie von meinereinem)

Gut, deinen Punkt, dass man nicht funktionsfähige Beleuchtungseinrichtungen nicht mehr als solche erkennen kann, war mir vorher nicht bewusst, aber jetzt wo du´s sagst, fiel mir das vom Meister für schwul betrachtete Dreirad namens Piaggio MP3 ein...

Da isses nämlich so, dass ein normaler MP3 zum Klasse 3-MP3 wird, indem man u.a. (Spurverbreiterung) vorne und hinten zusätzliche Blinker drangebaut hat, um den entsprechend vorgeschriebenen Abstand zueinander gewährleisten zu können...

Jetzt isses aber so, dass vorne die originalen Blinker (im schwarzen Radlauf) durch so Plastikdeckel abgedeckt werden, ABER hinten isses so, dass die originalen Rückleuchten-Gehäuse nicht verändert worden sind, im Gegenteil, es sind sogar noch die Leuchtmittel weiterhin verbaut, sie werden halt eben nur net mit Strom versorgt...

Gut, was die Italiener da so gemacht haben, damit das alles legal ist, keine Ahnung... Vielleicht isses ja so, dass eben nur die vorderen Blinker nicht mehr als Blinker erkennbar sein dürfen, wer weiß... Auf jeden Fall sind wir uns einig, dass es pottenhässlich aussehen würde, wenn ich die Blinkergläser vorne wie hinten abkleben oder lackieren würde, das würde optisch net mehr zum Roller passen...

Also bliebe mir praktisch nix anderes übrig, als mir entsprechende LEDs für normale Glühlampenfassungen zu holen, logisch, dass ich dabei drauf achte rote für´s Bremslicht und orangene für´n Blinker zu nehmen, Vorteil wäre, dass es vielleicht gar net so auffällt... Jedenfalls weniger, als wenn ich mir LED-Blinker aus´m Zubehör dranmache, das gäb bei ner Verkehrskontrolle wahrscheinlich eher Anlass zur Nachfrage...

Was ich jedoch trotz allem net wirklich versteh, ist, warum die Kabel für die Umrüstung von HS1 auf H4 mindestens einen Querschnitt von 1,5mm² haben sollen... Einerseits isses ja so, dass der Scheinwerfer für H4 ausgelegt ist (siehe Anfang des Freds), aber andererseits habe ich die Kabel ja auch noch extra mit denen im Auto verglichen, die sind da genau so dick...

Und, als letzte Frage, wie finde ich denn raus, um wie viel länger es dauert, bis meine Batterie wieder vollständig geladen ist? Also nach der ganzen Umbauerei auf LED und H4, meine ich...

Naja, ich hoffe, dass du mir das auch noch mal abschließend erklären kannst...

In diesem Sinne,
mfG Alex
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Alex, die Elektrik (oder besser auch Installationstechnik) ist seit Kindheit mein Hobby... egal, ob Auto oder Haus.
Hinzu kommt der Berufsabschluß als "Kabelaffe"... :wink:
Wenn ich das recht verstanden habe, isses bei der ganzen LED-Geschichte primär relativ egal, was für ne Art Zündung ich verbaut habe, so oder so, ob ich nun eine "verbrauchende" Zündung habe oder nicht, bleibt bei der Umrüstung auf LED in Verbindung mit der H4 genug Saft übrig, um weiterhin die Batterie zu laden, nur´s braucht halt eben länger und die Batterie sollte nicht "vorgeschädigt" sein, richtig?
Richtig!
Rein rechnerisch muß die Lima nur minimal mehr Energiemenge bringen, als was während der Fahrt verbraucht wird, damit die Batterie nachgeladen wird.
Jedoch ist die Zeit zum Nachladen vom Ladezustand (Innenwiderstand) der Batterie und der zur Verfügung stehenden Energiemenge abhängig.


Bedenke auch folgenden Effekt, den ich mal anhand eines Beispieles verdeutlichen möchte:

Wir wissen ja, dass die elektrische Spannung im Bordnetz überall (fast) gleich ist.
So, nun haben aber wir eine Batterie, die meinetwegen auf 10V entladen ist und somit einen deutlich geringeren Innenwiderstand hat (als im Vergleich zu einer vollen Batterie)
=> Also verlangt die Batterie einen höheren (Lade)Strom.

Wir wissen aber auch, dass die Generatorleistung sich aus Strom und Spannung zusammensetzt, was wiederum heißten würde, dass je mehr Strom gezogen wird, die Spannung im gleichen Verhältnis (proportional einbricht. (Beispiele)

100W => 10V bei 10A gezogener Leistung
100W => 12V bei 8,33A (Periode 3)
100W => 14V bei 7,14A

Das sind jetzt grobe Rechnungen ohne alle genauen Sachverhalte eines Generators zu berücksichtigen.
Bedingung ist bei der Gegenüberstellung aber, dass man die selbe Drehzahl hat. (...weil alleine Drehzahländerungen schon die Leistung des Generators verändern)

Aber ich denke, du verstehst worauf ich hinaus will: Der von der Batterie benötigte Ladestrom addiert sich mit den im Bordnetz fließenden Strömen...
Übersteigt die gezogene Gesamtleistung des Bordnetzes die Lima-Leistung, bricht die Lima in der Spannung zusammen, wie sich der Zusammenhang aus Strom und Spannung bezüglich der Leistung verhält.
Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass niedrigere Spannungen geringere Ströme in den Verbrauchern verursachen.

Ja, auch wenn es sich verwirrend anhört... Aber Verbraucherleistung und Lima-Leistung stehen schon im Verhältnis, wenn die lima überlastet wird.

So, nun köntest du sagen: Wenn ich aber zu wenig Last von der Lima abverlange...
Richtig! Hier greift der Regler, der den Leistungsüberschuß der Lima gegen Masse ableitet.
Ist die Sollspannung der Halbwelle erreicht, wird die Spule bis zum nächsten Nulldurchlauf der Halbwelle kurzgeschlossen. Kurzschluß heißt, keine Energieproduktion für den Rest der Halbwelle.
=> die effektive Bordspannung (das Soll) wird so gehalten/nach oben begrenzt.

OK, ich gehe jetzt schon zu tief ins Detail...
Willst du dich damit intensiever beschäftigen, dann empfehle ich dir, mal bei motelek.net reinzuschauen. Da findest du viele interessante Informationen zum Thema Motorradelektrik (Meßreihen, Zündanlagen, Reglertechniken und und und...)

Nachtrag:
Wir müssen auch berücksichtigen, dass je kälter die Umgebungstemperatur wird (nahe/ unter 0°C), die Batterie auch schlechter geladen wird. Deswegen ist es auch besser genug Reserve zu haben, damit die Bordspannung nicht zu sehr (nicht gleich um einige Volt) einbricht:
Und wieder der Zusammenhang aus Strom und Spannung und dem Innenwiderstand der Batterie im Verhältnis zum Ladezustand sowie der Umgebungstemperatur...

---

OK, das mit den Blenden als Ersatz im Chassis...

Ich hab schon einige gut gemachte Verkelidungs-Umbauten gesehen! :wink:


Klar werden wir älteren Fahrer weniger von der Rennleitung heraus zitiert, als die Jugend. (Sofer sie das Alter rechtzeitig erkennen... :roll: ) Auch sind die "Dickschiffe" und (teuerer aussehende) Retros wohl weniger bei der Jugend beliebt, so dass diese Roller auch weniger Aufsehen bei der Rennleitung erwecken (weil sie halt nicht in das "Täterprofil" passen)...

Wir wissen ja um die Zulässigkeit der LED-Birnen...
Aber wir wissen auch um die Akzeptanz bei der Rennleitung... :wink: :roll:
=> Wo kein ...
Gruß Frank

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Beitrag von Alex Wegescheidt »

Hallo Frank, oh du mein Strippenguru! :D

Zugegeben, wie du auch schon selber sagst, das geht mir für den Moment alles ein bissi zu sehr in´s Detail, aber ich merke, dass dir das Thema doch sehr am Herzen liegt, und du mir alle zu berücksichtigenden Punkte nennen möchtest, bzw. auch genannt hast...

Sind auf jeden Fall net eben "nur" einfach zu verstehende Sachen dabei, und ich, der wo eigentlich ein recht gutes technisches Verständnis hat, denk mir da an manchen Stellen "häääh??? :D

Aber im Großen und Ganzen, denke ich, hab ich verstanden, dass es viele Faktoren gibt, die dabei zusammenspielen, ob ich mit meinem System ne H4-Lampe an´s Laufen bekomm, und das vor allem recht langfristig und haltbar...

Das bei niedrigen Temperaturen die Sache kitzlig wird, ist ja bei uns auch so, wenn´s kalt ist, ziehen wir uns warm an, können weniger Leistung bringen, weil wir unseren Körper ja wärmen müssen, können also weniger Energie abgeben... Das jetzt auf die Lima und die Batterie etc. bezogen, leuchtet mir ein, dass die zwei es lieber einigermaßen warm haben, um gut funktionieren zu können...

Und dass bei nem Leistungsüberschuss der Lima das, was zuviel ist, eben auch irgendwo hin muss, ist mir auch klar (wenn unsereiner zuviel getrunken hat, muss das ja auch... :D)

Aber wie kann ich nun rausfinden, wie lange bei originaler Ausrüstung die Lima braucht, um die Batterie zu laden, und um wieviel länger es dann eben dauert, bis ich die Batterie geladen hab, wenn ich die LEDs und die H4 verbaut hab?

Gehen wir mal davon aus, ich fahre täglich bei angenehm warmem Wetter (so um die 20°C) ne einfache Strecke von knapp 10km... Ich vermute mal, dass bei dieser Strecke die Lima selbst eine gut geladene Batterie nicht vollständig wieder aufladen kann, aber gehen wir mal davon aus, die ist dann dreiviertel voll...

Da wir ja jetzt wissen, dass ich bei LEDs und H4 insgesamt ne geringere Stromaufnahme hab als ich mit den originalen Leuchtmitteln benötige, müsste es doch dann theoretisch so sein, dass meine Batterie bei den gleichen Voraussetzungen wie oben fast schon voll sein müsste...

Oder stell ich mir das jetzt wieder zu einfach vor?

Naja, und oben in ner anderen Antwort hatttest du noch erwähnt, dass ich bedenken solle, dass die Kabel nen Querschnitt von 1,5mm² haben sollten, wieso das? Beim Auto, ich hatte es ja verglichen, sind die gleichen Kabel verbaut (von der Dicke her), wie´s bei meinem Jagertee ist...


Und dass wir "Alten" net so in´s Beuteschema der Uniformierten passen, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen :D Hatte vor ca. 2 Jahren nen CPI GTR gehabt (Zweitakter, sieht bissi aus wie´n Motorrad), damit bin ich insgesamt gute 8-9 mal angehalten worden, aber als ich den Helm absetzte, jedesmal nur kurz und knapp kontrolliert worden (also Papiere, kurz reingeschaut, schönen Tag noch), und den Roller hatte ich nur´n halbes Jahr... Mit dem Dicken, den ich jetzt gut eineinviertel Jahre hab, bin ich bislang nur ein einziges Mal angehalten worden! :D

Ich hoffe also abschließend, dass du mir den oben angesprochenen Aspekt bezüglich nötige Ladedauer und zum Querschnitt der Kabel nochma erläutern kannst und ich´s dann auch endlich begriffen hab...

In diesem Sinne,
mfG Alex
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Beitrag von Frank67 »

Ich, ein Strippenguru??? - Ha-ha!!! :roll:

OK, ich gebe zu, dass ich etwas tief in die Materie gegriffen habe, was ich aber auch schon geschrieben hatte.

Fakt ist, dass ich immer ausreichend Reserve benötige, damit die Batterie schnellstmöglich (oder sagen wir mal lieber: optimal) nachgeladen werden kann.

Ergo ergibt sich, dass ich mindestens 1/10-el der Batterie-Nennkapazität als Reserve rechnen sollte.
Da wir aber auch Anlasser im Stromkreis haben, rechne ich gerne mit mindestens 1A (12W) wenn nicht sogar bis 1,5A (18W) als ausreichende Reserve. (also das Doppelte bis Dreifache vom 1/10-el der Nennkapazität einer Batterie)

Klar: Wenn ich zu wenig Reserve habe, dann dauert es länger, bis die Batterie (nach)geladen ist.
Hier spielt dann wieder rein, dass anfänglich die Bordspannung (wegen Überlastung) etwas einbricht und somit anfänglich nicht der volle/benötigte Ladestrom fließen kann...
Aber: Zu viel Reserve nützt mir auch nichts, weil dieser Überschuß dann ungenutzt bleibt oder nur dann genutzt wird, wenn die Batterie stärker entladen wurde.
=> eben der Fakt, dass sich die Batterie den Ladestrom (über den ladezustandsabhängigen Innenwiderstand) ja selber regelt.

Logisch: Nach dem E-Start wird in den ersten wenigen Minuten der höchste Ladestrom überhaupt benötigt, um die abgezogenen Energie vom Anlassen wieder auszugleichen. Danach ist der Bedarf nur noch gering.

Wie lange nun die Batterie benötigt, um die abgezogene Energiemenge wieder auszugleichen?
Man kann es zwar exakt berechnen, wenn man alle Fakten berücksichtigen würde... Aber eine grobe Formel zum Schätzen ist mir jetzt nicht gläufig.
Ich meine mal gehört zu haben, dass man ganz grob rechnen könnte: "Verbrauchszeit mal 10 ergibt die etwaige Zeit zum Nachladen"
Aber ich glaube, dass dieses nur für "kleine Verbräuche" zutreffen würde.
Ich würde da lieber den Überschlag so machen:
"Stromverbrauch" durch "(durchschnittlicher) Ladestrom" mal "Verbrauchszeit" mal "Faktor für den Wirkungsgrad der jeweiligen Batterieart"
Im Beispiel: 4A : 0,5A x 20sec x 1,2 = 192sec
(wenn "durchschnittlicher Ladestrom" = 1/10-el der Nennkapazität der Batterie gerechnet wird)

Ob diese Schätzung nun auch nur annähernd Hand und Fuß hat, weiß ich nicht...

Für mich gilt einfach nur: Wird die Batterie während der Fahrt nicht ausreichend nachgeladen, so habe ich einen zu hohen Verbrauch im Bordnetz, den ich...
... entweder so weit reduzieren muß, bis die Batterie endlich ausreichend geladen wird...
...oder ich benötige eine stärkere Ladeanlage.
:wink: :roll: :lol:

---

Wegen dem Kabelquerschnitt:
Es gibt im WEB Tabellen mit Richtwerten (nach Din) für die zulässige Strombelastung von Kfz-Kabeln.

Hintergrund:
Jedes Kabel hat einen Eigenwiderstand, den man Innenwiderstand nennt.
Wird z.B. ein Kabel zu hoch belastet (zu hoher Strom), so entsteht möglicherweise im Kabel eine zu hohe Wärme (wegen dem Innenwiderstand), so dass die Leiterisolierung wegschmelzen kann und es zu Kurzschlüssen und/oder Bränden kommen könnte.
Um die entstehende Wärme zu reduzieren, wird dann dickeres Kabel verwendet.

Hier mal eine Info-Seite zu den zulässigen Belastungen von Kfz-Kabeln:
http://www.tuning-lobby.de/Hauptframe/R ... haften.htm
Gruß Frank

Was ist Elektrizität?

Morgens mit Hochspannung aufstehen,
mit Widerstand zur Arbeit gehen,
den ganzen Tag gegen den Strom schwimmen,
abends geladen nach Hause kommen,
an die Dose fassen
und eine gewischt bekommen!


DAS ist Elektrizität!
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