Versicherungen teurer geworden durch zu viele Unfälle

Der Name ist Programm . Alles , was NICHTS mit euren Rollern zu tun hat , kommt hier rein . Viel Spaß !
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Grandma

Versicherungen teurer geworden durch zu viele Unfälle

Beitrag von Grandma »

Moin

Ich war neugierig und wollte wissen wieso.. Antwort unserer Versicherung ohne Umschweife; die Zulassungen der Roller stiegen rapide an, gerade bei den 125 ccm. Viele Autofahrer so meinte die Versicherung, seien noch in der Regelung drin, dass sie Roller bis 125ccm fahren dürfen, ohne jeweils eine Fahrstunde dafür nehmen zu müssen. Demzufolge häufen sich durch Fahrfehler die Unfälle, letztes Jahr und letztes Halbjahr waren es soviele, dass eine Beitragserhöhung im Allgemeinen unumgänglich wurde.
Nun weis ich, dass diese Regelung schon seit Jahren ein Dorn im Auge des Fahrschulverbandes ist, weil eben viele sich auf einen Roller/Motorrad setzen und absolut keine Ahnung haben. Ganz schlimm war es zu den Zeiten als diese Regelung in Kraft gesetzt wurde und 125ccm Motoräder ( in allen möglichen Versionen) auf den Markt schwemmten. Die Unfallraten waren enorm, weil niemand wusste, wie fährt man ein Motorrad ?? Ratschläge des Fahrschulverbandes ein paar Fahrstunden zu nehmen, wurden leider fast garnicht angenommen. So schwirren viele Motorrad/Roller Fahrer auf den Strassen herum, die eigentlich keine Ahnung haben vom ; Fahrverhalten, Haltung im Allgemeinen (also Beinstellung, Knieschluss u.s.w. ) und leider auch keine Erfahrungen mit dem Bremsen in einer Gefahrensituation, dem ausweichen und so weiter. :cry:
Das erhöhe auf dramatische Weise, diese Unfallzahlen.
Und ich muss zugeben, ich bin auch nicht perfekt... aber was ich so manchmal z.B. bei einigen Rollerfahrern (50 + 125 ccm) so sehe, da wird mir Angst und Bange um sie. Sie fahren an indem sie lange die Beine unten lassen, in der Annahme dass erhöhe dass Gleichgewicht... Oder aber sie rollen aus an einer Ampel und noch im rollenden Zustand nehmen sie die Füße runter. Das das ein umgekehrter Fall ist, Beine oben lassen ; hintere Bremse dosiert betätigen, langsam auf die Ampel zu rollen lassen und das Gleichgewicht ist besser, wissen und glauben viele nicht. Das ist nur ein Beispiel.. Spricht man einen Rollerfahrer nett und freundlich auf seinen "Fahrfehler" an, weil man es gut meint, erntet man meist nur unwirsche Antworten wie; "Ich kann fahren, ich brauch keine Belehrungen!" :roll:
Nun bin ich kein Mensch der jeden nun anquatscht, aber in einem Fall, musste ich es tun... Es sah alles so wackelig aus, dass ich schon befürchete, der knallt gleich hin.. Ich bin der Meinung das wird nicht mehr lange dauern und die Versicherungen werden einen Riegel davor schieben. Ich kann mir vorstellen, dass es irgendwann so kommt, das man bevor es auf die Straße geht, man ein paar Fahrstunden nehmen muss.

Ich würde es auch begrüßen und auch mitmachen, wenn z.B. der ADAC oder ähnliches; Sicherheitstrainee´s anbieten würde, für Rollerfahrer z.B. Denn ich denke, dass würde viel helfen und viel mehr Verständniss für die Fahrzeuge aufbringen.

Was sagt Ihr denn dazu ?? Eure Meinung dazu würde mich mal interessieren.

Lieben Gruß, Grandma
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norky
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Beitrag von norky »

War leider zu befürchten, dass es so kommt.
Sprit, Wartung - spricht der Unterhalt des Autos - wird immer teurer, da schauen sich die Leute halt nach was anderen um.

Das Roller-/Motorradfahren wird meistens unterschätzt. Nach dem Motto: "Ist ja wie Fahrradfahren".
Und wenn der Roller der ersten Spurrille nachläuft wird hektisch am Lenker rumgefuchtelt und es macht "bums".
Das ein Roller bei blockierenden Rädern eine starke Neigung zum Umfallen hat, merken reine Autofahrer auch erst wenn es zu spät ist.

Sprich ich würde zumindestens eine Regelung wie in Österreich begrüßen: X Pflichtstunden für Leute, wo unter diese Regelung fallen.

Meine Alternative ist:
Wenn die Preise zu hoch werden, hole ich mir halt ein Klasse 1 (bzw. 1a) Roller. Einen "richtigen" Motorradführerschein zu machen ist den meisten doch wieder zu teuer.
tomS
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Re: Versicherungen teurer geworden durch zu viele Unfälle

Beitrag von tomS »

Grandma hat geschrieben:Ich würde es auch begrüßen und auch mitmachen, wenn z.B. der ADAC oder ähnliches; Sicherheitstrainee´s anbieten würde, für Rollerfahrer z.B.
Letztes Jahr habe ich ein Sicherheitstraining bei der Polizei für Motorradfahrer gemacht, das war ok. Ich wußte ja, worauf ich mich einlasse und das manche Übungen mit einem Roller nicht ganz so einfach gehen. (Der Xciting wurde mit schiefem Grinsen akzeptiert).

Dieses Jahr ein Sicherheitstraining vom ADAC Saarbrücken "speziell für Rollerfahrer". Die Teilnehmer waren tatsächlich auch alle Rollerfahrer.
Aber Enttäuschung:
- Der Instruktor kam mit seiner eigenen GS. Na toll, ein Motorrad mit erstklassigem Fahrwerk und elektronisch geregeltem ABS aus einer 20000 Euro-Welt.
- Der Instruktor ist seiner eigener Aussage nach noch nie Roller gefahren. Noch toller.
Ein paar Proberunden hat er gegen Ende des Trainings dann auf einem Satelis 125 gemacht und fand es "gewöhnungsbedürftig".
Bemüht hatte sich der Instruktor schon. Nur war er einfach nicht die richtige Besetzung, verstand die spezifischen Roller-Eigenheiten oft nicht. Hat der ADAC denn wirklich nichts besseres zu bieten?

Prinzipiell halte ich Trainings für sehr sinnvoll.
Eigentlich dürfte der Normal-Motorradfahrer gar keine Ausfahrten mehr machen, sondern müßte die 1-2 freien Wochenenden im Monat mit angestrengten Übungen verbringen, um ein Hobbysport-Niveau auch nur halten zu können.
Doch faul wie ich bin, begnüge ich mich mit einem jährlichen Training auf der doch sehr bescheidenen Ebene eines Gelegenheitsfahrers.
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norky
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Beitrag von norky »

@tomS:

Ich denke mal, dass die Fahrsicherheitstrainings mittelfristig angepasst werden müssen. Es fahren immer mehr Roller.
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peterschobel
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Beitrag von peterschobel »

Hallo zusammen.

Ich halte auch immer einne großen Abstand zu den 125`er mit ihren teilweise sehr betagten Fahrern. Die Regelung finde ich unmöglich. Jeder "Opa" kann sich auf ein Zweirad setzten und losfahren ob er es kann oder nicht interessiert keinen. Die Jungen die es evtl. besser könnten dürfen es ohne Führerschein nicht. Das kann ich nicht verstehen.

Gruß,

Peter
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Beitrag von andiz »

Einziger Vorteil, wenn diese Leute sich auf einen Roller setzen: Sie gefährden sich meist selbst mehr, als andere.
Was neben jungen Draufgängern bald noch schlimmer für einen Zweiradfahrer ist, sind die alten Leute, die immer noch meinen, sie seien in der Lage Auto zu fahren, ohne andere zu gefährden. Es kommt immer mehr vor, dass einem irgendein Greis die Vorfahrt nimmt, weil er einen anscheinend übersehen hat. Und dann das übliche Spiel: Bremsen.

Und da bemängelte der Prüfer nach meiner Prüfungsfahrt, weil ich in einer Situation auf meine Vorfahrt verzichtet hatte. Sorry, aber bei dem, was ich in dem letzten Jahr als Zweiradfahrer mit alten Autofahrern erlebt habe, bleibe ich im Zweifelsfalle lieber stehen.

Ich bin letztens mal den Satelis 125 eines guten Freundes gefahren und war von den Fahreigenschaften überrascht. Ich hab mich auf dem Ding sofort wohl gefühlt, aber ein Roller käme für mich höchstens als Zweitfahrzeug in Betracht, weil ich eher der Motorradfahrer bin, ich muss schalten und mit der Maschine arbeiten. Einzig störend empfand ich den zögernden Kraftschluss beim Gasgeben. Wenn ich Gas benötige, dann jetzt und unvermittelt und nicht verzögert. Wenn ich ein unmittelbares Aufstellmoment benötige (kein Problem beim Motorrad), was beim Roller nur verzögert kommt, dann liegt man mit dem Roller auf der Seite.
Grüße,
Andreas

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Grandma

Beitrag von Grandma »

Moin

Ist natürlich absolut daneben, wenn der ADAC Sicherheitstraining für Rollerfahrer anbietet und der Instruktor hat von Roller null Ahnung :roll:
Aber immerhin, ich finde es schon bemerkenswert dass wohl durchaus sowas angeboten wird :wink:
Meiner Meinung nach unbedingt ausbaufähig ! Vielleicht sollte man dies mal in diversen Rollerzeitschriften als Anstoss nehmen ?
Auch wenn ich vielleicht jetzt anecke, aber ich finde sie sollten es wirklich einführen, ein paar Pflichtstunden in einer Fahrsschule. Ich denke, dass würde die Unfallzahlen minimieren. Jeder 16 Jährige muss den M machen, Autofahrer haben den schon automatisch, ohne jegliche Kenntniss. Ganz zu schweigen von den "älteren" Autofahrern die ja immer mehr auf den Geschmack kommen, 125er Roller zu fahren zu wollen. Ich will damit nicht alle über einen Kamm scheren, aber viele sind einfach mit der Fahrpraxis überfordert. :cry:

Lieben Gruß, Grandma
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Beitrag von MeisterZIP »

Die Aussage , daß die 125er Fahrer die Unfallstatistik in die Höhe getrieben haben , ist schlichtweg falsch . Die meisten Unfälle ( Motorradfahrer schuld ) passieren bei den Fahrzeugen 100PS aufwärts , weil da dermaßen viel Leistung zur Verfügung gestellt wird , daß man die nicht einfach so nach einem halben Jahr Fahrpause wieder 100%ig im Griff hat .
Da muß ich TomS recht geben : Nach langer Ruhephase sollte man es bedächtig angehen lassen ...

Daß die Versicherungen allerdings ein erfundenes Argument für eine Preiserhöhung heranziehen , ist schlichtweg eine Frechheit .
Das macht das Verkehrsminiserium übrigens auch . Die haben in einem Schriftwechsel glatt behauptet , daß nach Einführung der 01/04/1980 Regelung Mitte der 90er die Unfallzahlen rapide gestiegen wären .

Interessierten lege ich diesbezüglich mal die Statistiken des KBA nahe , die genau das Gegenteil beweisen ...

Aber wenn es um's Geld geht , dann sind viele Leute sehr erfinderisch ...

Anders sieht es in der TK aus : Durch die rapide steigende Menge an gestohlenen Fahrzeugen , besonders in der Klasse bis 250ccm ( darüber werden heutzutage häufig Wegfahrsperren eingebaut , die eine Verwendung erschweren ) , werden die TK-Prämien steigen .

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Beitrag von tomS »

MeisterZIP hat geschrieben:Daß die Versicherungen allerdings ein erfundenes Argument für eine Preiserhöhung heranziehen , ist schlichtweg eine Frechheit .
Das macht das Verkehrsminiserium übrigens auch . Die haben in einem Schriftwechsel glatt behauptet , daß nach Einführung der 01/04/1980 Regelung Mitte der 90er die Unfallzahlen rapide gestiegen wären .

Interessierten lege ich diesbezüglich mal die Statistiken des KBA nahe , die genau das Gegenteil beweisen ...
Bitte mach das. Hier diskutierte ich mit einem Fahrlehrer-Vertreter der genau die gegenteilige Mienung vertritt:
http://www.verkehrsportal.de/board/inde ... 1056684644
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Beitrag von MeisterZIP »

Jaja , die Herren Fahrlehrer . Denen schwimmen die Felle weg und sie klammern sich verzweifelt an ihre selber verursachten Richtlinien ...

Hatte ich das geschrieben ? von 2002 bis 2007 gab es in Deutschland 27% weniger Motorradführerscheine ( Quelle KBA , Spiegel 40/2008 , Bericht wurde auch in deinem Beitrag verlinkt , kannte ich schon ... ) .

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