gestern war ein schöner Tag mit Sonne pur, vlt. sogar einer der wenigen, die diesem Jahr noch verblieben. Also bin ich früh um halber neune auf meinen People gehüpft u. los gings nach Nordosten in die brandenburgische Streusandbüchse. 8°C in der Frühe: naja, ganz schön frisch! Aber eingemummelt wie ich war konnte nichts anfrieren. Als Zwischenstation gen Polen gings erstmal zum Schiffshebewerk Niederfinow hauptsächlich über wenig befahrene Nebenstraßen, quer durch dichte Buchen- / Fichtenwälder u. verschlafene Dörfer. Also Einsamkeit pur, ab + an mal ein Auto.
Am Hebewerk angekommen, die Temperatur war ziemlich geklettert, bot mir die freundliche Parkplatzkassiererin eine Box an, in der ich meine irgendwie auf einmal zahlreichen Mopppedutensilien verstauen konnte. Dankbar ob dieses Services (kostete gerade mal 1 EUR), entledigte ich mich von Motorradjacke, Helm, Rucksäckle, etc, ppp.
Schnappte mir dann den Fotoapparat, stiefelte zum Einlass (1 EUR) u. erklomm die doch beträchtliche Anhöhe zur oberen Plattform. Nicht auszudenken, hätte ich meinen ganzen Plunder mitnehmen müssen. Ich sag nur: Sauna.

Das Hebewerk hatte ich ja schon öfter besucht, aber diese technische Meisterleistung imponierte doch immer wieder.
Hier mal einige Bilder:










Nach dem Besuch gings wieder bergab direkt zu einem Pott Kaffee samt herzhafter Bockwurst.
Derartig gestärkt mußte ich leider wieder in die Sonne respektive in alle Klamotten.
Ab diesem Moment kam auch das "Mostrum" TomTom zum Einsatz, denn die folgende Gegend war mir nicht sehr geläufig, nun ja, um bei der Wahrheit zu bleiben, eher unbekannt. Also "Hohenwutzen" eingegeben + kürzeste Strecke + nein, keine Autobahn (war aber sowieso keine da


Anschließend war Tabak kaufen angesagt. 500g für gerade mal 5 EUR. Aber nur, wenn man den "richtigen" Stand erwischte! Andere Händler wollen gern mal das 4-fache nehmen, vor allem dann, wenn man nicht preiskundig ist u. auch nicht schachern kann. Eine Stunde später, den Bauch voller leckerer Piroggen, gings wieder ab gen Heimat. Diesmal aber nur Bundestraßen.
Manch PKW-Fahrer hinter mir mag geflucht haben wenn er warten mußte, aber ich hielt tapfer die Spur. Auch dann, wenn es langsam die Steigungen hinauf ging. Ja, hier im Flachland ist eben nicht alles flach wie ein Brett!
Kurz hinter Tiefensee auf halber Strecke war auf einmal Stau! Nun, Moppedfahrer stellen sich ja bekanntlich vorne an u. so tuckerte ich eben ganz nach vorn. Baustelle? Nein, um Gottes Willen, ein Unfall. Noch sah ich nicht viel, wollte aber versuchen, vorbeizukommen. Stieg ab, ging noch ein Stück weiter u. ach herrjeh:
Ein Mercedes war auf die Gegenspur geraten u. frontal in einen entgegen kommenden Sattelzug gedonnert. Vom Mercedes war nur noch das Heck einigermaßen heile. Der Rest total zerstört u. die Feuerwehr war gerade dabei, das Wrack unter dem Sattelzug hervorzuziehen. Mein Gott, bedauernswerte Opfer. Überall sprangen Feuerwehrmänner, Samariter u. Polizisten herum.
Ich fragte, ob ich denn ausnahmsweise vorbeischieben dürfte u. tatsächlich, ich durfte.
Den Rest der insgesamt 130km mußte ich mich wirklich zusammenreißen, um nicht an diesen Unfall zu denken u. dadurch abgelenkt vlt. das nächste Opfer zu sein.
Nun, es ging jedoch glatt, auch wenn mich so mancher Autofahrer bedrohlich schnitt.