Kleiner Erfahrungsbericht

Hier steht alles zum neuen Großradler von Kymco mit dem 300er 4V-Einspritzer . Komm rein !
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Kobongo
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Kleiner Erfahrungsbericht

Beitrag von Kobongo »

Hallo GT300i-Gemeinde,

die ersten 500km sind heruntergespult und die Inspektion ist gemacht. Da ich weiß, wie schwierig es zurzeit noch ist, Informationen zu dem tollen Roller im Netz zu finden, möchte ich an dieser Stelle mal meine ersten Erfahrungen kundtun.

Bei der Bestellung wurde mir eine Lieferzeit von 7 - 10 Tagen genannt und in 7 Tagen war er auch tatsächlich da.

Bei meiner Online-Versicherung (HUK24) zeigte sich dann das erste kleine Problem. Um die für die Zulassung benötigte VBN-Nummer (vormals Deckungskarte) zu erhalten, kann man das Fahrzeug entweder nach Hersteller und Typ oder mittels der Codezahlen aus den Papieren suchen. Nur unter dem Hersteller - es ist übrigens KWANG YANG und nicht Kymco - gibt es keinen GT300i und einen Typcode in den Papieren gibt es auch nicht, hier stehen nur 8 Nullen. Die Dame an der Hotline der HUK hat man mir dann gesagt, ich sollte einfach ein ähnliches Fahrzeug mit derselben Leistung nehmen. Die richtigen Daten würde man dann von der Zulassungsstelle übernehmen.

Das Fahrverhalten des GT ist herausragend. Ich bin ehemaliger Motorradfahrer und diesbezüglich ziemlich verwöhnt, aber ich kann schlicht und einfach nur Positives berichten.

In einem Test wurde mal von Shimmy berichtet. Ich habe mich redlich bemüht, irgendein Lenkerflattern, Pendeln oder sonstwas zu provozieren, aber es ging nicht! Freihändig von 120km/h bis fast Schrittgeschwindigkeit ist keine Bewegung am Lenker festzustellen, der Roller zieht stur seine Bahn. Sogar Stöße an den Lenker bewirken lediglich die übliche Seitenneigung (aber ziemlich heftig), wonach sich der Roller sofort wieder aufrichtet und vollkommen stabil geradeaus weiterfährt. Auch Beschleunigen mit zwei Fingern (linker Lenker frei) geht problemlos. Erstaunlich ist, dass der GT kaum auf Seitenwind reagiert - da war meine Kawa empfindlicher. Kurz gesagt: Motorradumsteiger werden sich auf dem Roller wohlfühlen.

Federung und Komfort: naja, das ist ein dunkles Kapitel beim GT. Ich würde sagen, die Federung ist zwischen hart und nicht vorhanden. Die hinteren Federbeine sind auf der weichesten Einstellung und trotzdem spürt man den Straßenzustand sehr deutlich.

Die Sitzposition ist angenehm aufrecht, der Lenker angenehm hoch. Also gut geeignet für große Fahrer. Für meinen Geschmack könnte die Fußfläche etwas breiter sein.

Zu den Fahrleistungen brauche ich wohl nicht mehr viel zu schreiben. Abgesehen von einer kleinen Bedenksekunde beim Anfahren geht dann voll die Post ab - jedenfall für einen 300er-Motor. Wer möchte, kann die Bedenksekunde bestimmt noch mit anderen Variorollen eleminieren. Ich finde die Abstimmung aber sehr gelungen, da ich nicht ständig losknallen muss, um dann vor der nächsten roten Ampel wieder eine Vollbremsung hinzulegen. Ein niedrigeres Drehzahlniveau beim Beschleunigen ist mir wichtiger und man ist zumindest in der Stadt trotzdem immer vorne mit dabei. Zur Höchstgeschwindigkeit kann ich noch nicht viel sagen wegen der Einfahrzeit. Kurzzeitig 140km/h (laut Tacho) - aber es geht noch was... Mein Verbrauch auf den ersten 500km liegt bei moderaten 3,4 l/100km - Ölverbrach war nicht feststellbar.

Zur Originalscheibe habe ich in einem anderen Thread schon einiges geschrieben. Die Scheibe ist sehr gut und wirkungsvoll. Nach den ersten 500km war sie voller Fliegen und meine Jacke hat keine einzige abbekommen. Lediglich am oberen Teil des Helmes haben einige Tierchen ihr Leben ausgehaucht. Ein ganz dickes Minus für MSA für die fehlende ABE, bei einem Originalteil geht das gar nicht. Es wird lediglich ein TÜV-Gutachten mitgeliefert, mit dem man die Scheibe in den Papieren eintragen lassen muss - natürlich kostenpflichtig. Ein weiterer negativer Punkt ist der durch das Anbringen der Scheibe nach innen versetzte Befestigungspunkt für die Spiegel. Seitdem kann ich in der Hälfte der Spiegelfläche nur meine Schultern bewundern.

Hierzu einige Bilder, auf denen auch meine Navihalterung zu sehen ist:

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Die Verarbeitung des GT macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Auch das mitgelieferte Topcase scheint sehr stabil zu sein. Es ist übrigens angeschraubt - ist also nicht schnell mal abzunehmen.

Für die 500er-Inspektion habe ich 177,85 Euro gezahlt. Da der Betrag den Anschluss meiner Navihalterung an Zündungs-Plus beinhaltete, finde ich die Höhe o.k. Ich konnte mich auch lange mit dem Werkstattmeister unterhalten, der einen sehr kompetenten Eindruck machte.

Mein Fazit: Ich habe den Kauf nicht bereut - ganz im Gegenteil. Mit dem GT300i ist Kymco ein richtig großer Wurf gelungen.

Gruß
Kobongo
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Achmed the dead Terrorist
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Beitrag von Achmed the dead Terrorist »

Tja, so sollte es sein, ein zufriedener Kunde. Abgesehen von meinem "kleinen" Problem kann ich Deinen Erfahrungen nur zustimmen, ein toller Roller! Wenn man ihn denn fahren kann. (Die kleinen Spitzen kann ich mir leider nicht mehr verkneifen...)

Mit der Scheibe hast Du mich schon fast überzeugt, es wäre allerdings super, wenn ich noch einen Erfahrungsbericht fände, in dem jemand die Givi Scheibe montiert hat.

Wie es momentan um meinen Roller steht, steht in meinem anderen thread...


--Achmed the dead...
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RoterTeufel
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Beitrag von RoterTeufel »

Hallo Kobongo,
super,vielen Dank für den Erfahrungbericht und die Info zum Inspektionspreis.
Freut mich das du mit dem GT voll zufrieden bist.


@Achmed the Dead....das tut mir wirklich Leid da sdu doch einigen Ärger damit hast.Immer hin scheint der Service deines freundlichen ja einigermassen zu sein und ich drück dir feste die Daumen das du bald fahrne kannst und den Gt 300i auch geniessen kannst
gruss
Roter Teufel
Sonntagsnie
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Beitrag von Sonntagsnie »

Hallihallo

Ich hab heute festgestellt dass die übermäßig schlechte Federung viel besser wird wenn man sie härter einstellt... klingt komisch ist aber so :wink:
Ich glaub bei zu wenig Vorspannung bleibt zu wenig Federweg weil die Strebe am Motorhalter schon voll auf Block ist. Einfach mal ausprobieren ich hatte heute auf vorletzter Stufe fast schon ne ausreichende Dämpfungswirkung so dass nicht jeder Gulli gleich zum Bandscheibenkiller wird.
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Achmed the dead Terrorist
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Beitrag von Achmed the dead Terrorist »

...das habe ich auch festgestellt, jede Bodenwelle schlägt durch bis in die Nackenwirbel.

@Sonntagsnie:
Wie stellt man die Federung denn ein? Ich bin jetzt nicht so das Schraubergenie, daher weiss ich ehrlich gesagt nicht wie ich da ansetzen muss.

Gruß, Achmed the dead...
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Joogie
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Re: Kleiner Erfahrungsbericht

Beitrag von Joogie »

Kobongo hat geschrieben:
... Ein weiterer negativer Punkt ist der durch das Anbringen der Scheibe nach innen versetzte Befestigungspunkt für die Spiegel. Seitdem kann ich in der Hälfte der Spiegelfläche nur meine Schultern bewundern.

Schau mal hier, diese Spiegelverbreiterung könntest du auf dem jetzigen Befestigungspunkt der Spiegel setzen, oder aber auch auf den Befestigungspunkt wo dein Navi sitzt. Dann hast du wieder gute Sicht.

Hat zumindest bei mir geklappt.


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Grüsse aus Celle am Rande der Südheide

Joogie :-)
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Kobongo
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Beitrag von Kobongo »

Guten Morgen Joogie,

danke für den Tipp - sieht gut aus :D

Kannst du mir auch sagen, wo du die Verlängerung her hast?

Gruß
Kobongo
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Joogie
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Beitrag von Joogie »

Hallo,

Hast eine PN erhalten
Grüsse aus Celle am Rande der Südheide

Joogie :-)
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Sonntagsnie
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Beitrag von Sonntagsnie »

Hallo Achmed
Die Federvorspannung kannt du sehr leicht und ohne wwas zu zerlegen einstellen.
In deinem Bordwerkzeug is ein Hakenschlüssel der passt auf die Metall buchse an den UNTEREN Seiten der Federbeine. je nachdem wie rum man diese Buchse verdreht, eröht oder senkt man die Federvorspannung.
Es geht übrigens auch von Hand wenn der Roller auf dem Hauptständer steht. Dieser Vorgang steht auch im Handbuch bechrieben. Wichtig immer beide Seiten gleich!! Viel Spass beim ausprobieren
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Kobongo
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Beitrag von Kobongo »

Hallo Sonntagsnie,

das klingt wirklich komisch. Ich werde es aber mal ausprobieren und berichten.

Ich bin auch der Meinung, dass die Härte weniger von der Einstellung der Federung kommt, sondern eher ein Resultat des schlechten Ansprechverhaltens der Dämpfer ist.

Gruß
Kobongo
Sonntagsnie
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Beitrag von Sonntagsnie »

währe auch möglich, dass ich bei mir so hochstellen muss wegen meiner Dezitonne Lebendgewicht.. Ka aber bei mir is die vorletzte Stufe viel besser als die weichere fahrbar.

Versuch macht kluch :D
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Beitrag von omastimme »

Man kann die Federn auch ohne Werkzeug verstellen.Einfach die Hülse umfassen und drehen.Klappt ganz gut.
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Beitrag von omastimme »

Jetzt hab ich auch die Federn verstellt.Also mir kommt die härtere Einstellung
auch weicher vor.Eigentlich paradox...:roll:

Matthias
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Eine ähnliche Erfahrung habe ich an meinem GD125 auch gemacht.
Die Federbeine standen auf weichster Stellung, dennoch hat mir der kleinste Gully-Deckel fast den Draht aus der Mütze gehauen....
Obendrein waren die Federbeine festgegammelt....

Nun ja, ein wenig "gut zu reden" (1 Liter WD40 und ´ne furchteinflößend große WaPu-Zange wirken da Wunder) - und schon steht die Federung auf "hart" - mit dem Ergebnis:
Auch mein GD kann plötzlich "federn"...geht viel angenehmer über Straßenbau-Sünden.
Im Solobetrieb liegt die Fuhre in "scharf" gefahrenen Kurven deutlich stabiler - und im Soziusbetrieb macht meine "CC" keine Bocksprünge mehr da hinten, wenn ich mal ´nen Kanaldeckel erwische....

Mir erklärt sich das so:
Die "weichen" Einstellungen sind viel zu weich, so das die Fuhre ständig bis zum Anschlag durchschlägt, und so die Schläge quasi ungefiltert an´s Kreuz weiter gibt.
Eine "härtere" Federvorspannung hilft also wohl den schwachen Federbeinen, das Schlimmste wenigstens etwas zu entschärfen...

Dennoch werden die offensichtlich "ausgenudelten" Federbeine an meinem Fahrzeug demnächst gegen frisches Material getauscht...

Mal sehen, was gewisse "Reizkurven" auf mir wohlbekannten Strecken dann so aushalten,

ist gespannt
der Ulrich
2003er GD125, 2015er Xciting 400
____________
Carpe noctem...
Sonntagsnie
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Beitrag von Sonntagsnie »

So war auch mein Gedanke... entweder sind die Federn für 50Kg Standardthaiwanesen ausgelegt oder, und das scheint mir plausibler, der Federweg bzw Winkel in dem sich die Schwinge bewegen kann ist konstruktions bzw aufhängungsbedingt sehr begrenzt.

Bedenklich nur, dass kein 300er GTI so viel Lauffleistung runter haben dürfte als dass da schon was ausgenudelt sein könnte.
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Kobongo
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Beitrag von Kobongo »

Nach einigen Kilometern Testfahrt habe ich jetzt eine mittlere Stellung der Federung als einigermaßen erträglich für mich empfunden. Da muss wohl jeder selbst experimentieren.

Woran es liegt, dass die Federung bei höherer Federvorspannung weicher empfunden wird, weiß ich auch nicht genau. Es liegt jedenfalls nicht am "Durchschlagen" - die Federwege sind lang genug. Selbst mit Sozia auf der weichesten Einstellung schlägt nichts durch. Der GT federt mit Sozia nämlich sehr schön weich wie eine Sänfte. Ein solches Verhalten im Solobetrieb wäre optimal.

Ich denke, dass es eher an dem zu trägen Ansprechverhalten der Dämpfer liegt. Bevor die Dämpfer überhaupt ansprechen hat der Kanaldeckel schon seine Wirkung getan :cry:

Gruß
Kobongo
quereinsteiger
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Beitrag von quereinsteiger »

Hab da eine möglich Erklärung gefunden:

http://www.cyclomanix.de/daempferabstimmung.htm

bei zu wenig Vorspannung (macht die Feder nicht härter sondern erhöht nur die Losbrechkraft) fehlt einfach der Weg zum Ausfedern ("sag" genannt)...
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