Nexxon - Frage zum Schalten

Kymcos einziger Roller mit Halbautomatik wird hier diskutiert . Komm rein !
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Elchknie
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Nexxon - Frage zum Schalten

Beitrag von Elchknie »

Hi zusammen,

ich habe mir auch 'nen Nexxon zugelegt und meine ersten Kilometer hinter mich gebracht.

Vorher war ich Schwalbe (mächtige 3 Gänge) gewohnt, deshalb war ich auch ganz froh, eine preiswerte Kiste mit Fußschaltung erwischt zu haben.

Dazu jetzt aber mal ein paar Fragen, vielleicht könt Ihr mir weiterhelfen.

1.) Hochschalten
Der Tritt auf den vorderen Teil der Schaltung bewirkt offensichlich das Kuppeln, das Loslassen entkuppelt dann offenischtlich. Sofern ich hier mit Gefühl arbeite, klappt das total glatt. Ich versteh aber nicht, wie Anleitung und Werkstattmensch auf die Idee kommen, zu sagen, dass man das Gas komplett wegnehmen soll, bevor man schaltet. Tue ich dies genau so, lässt sich nämlich kein Gang einlegen. Ist das bei Euch genau so?

2.) Runterschalten
Das Runterschalten klappt auch ganz gut, aber ich frage mich, wie man am sinnvollsten an Kreuzungen anfährt. Im 4ten bis runterbremsen und dann an der Ampel bis in die 1 oder N schalten? Klappt, ruckt aber unangenehm, besonders beim Schalten in den 1ten. Sofern ich im Ausrollen schalte, erhalte ich auch nette Ruckler, sofern ich kein Gas beim Runterschalten gebe. Sowas wie Kuppel und ausrollen gibt es ja leider nicht. Habt Ihr Tipps?

3.) 1ter Gang + Standgas
Wenn mein (meine?) Nexxon ein Weilchen (~5km) gefahren ist, dann dreht der Motor im Standgas ziemlich hoch, bekommt sich manchmal aber wieder ein und dreht runter. Sofern er aber hochdreht, macht das Einlegen des ersten Ganges keinen Spaß, weil das Gefährt dann trotz gehaltener Vorderbremse lustig bockt. Wenn ich dagegen im 1ten an der Kreuzung stehe, dreht der Motor angenehm niedrig und der Start funzt gut. Ist aber für die Kuplung doch sicher nicht soooo gut, oder? Wer weiß wie's richtig geht?

Bin für Eure Hinweise echt dankbar.

Viele Grüße,
-Elchknie
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

zu 1. nachdem es ja ne halbautomatik ist und folglich keinen kupplungshebel hat muss der kraftfluss ja irgendwo unterbrochen werden, dies geschieht meines wissens durch wegnahme vom gas.

wie genau es allerdings mit der technik ausschaut frag lieber passionierte nexxon fahrer/innen oder meister zip ^^
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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Hallo, Elchknie,

da ich schon einige Kilometer hinter mir habe, kann ich nur sagen: Ja, das kommt mir alles sehr bekannt vor.

Zu 1: Du hast eine Fliehkraftkupplung, die anscheinend auch noch mit dem Schalthebel betätigt werden kann - oder es gibt dafür eine weitere Krafttrennung, was aber eigentlich überflüssig wäre. Durch das Gaswegnehmen wird der Schaltvorgang für die Kupplung sanfter und es geht bei unserem Roller auch deutlich besser. Mit erhöhter Drehzahl macht das Fahrzeug einen Satz. Vielleicht musst du noch etwas mit dem zeitlichen Verauf vom Gas schließen und Schalten testen. Ich brauchte doch recht lange, bis ich (fast) reibungslos in den Zweiten hochschalten kann.

Zu 2: Im Stand ruckt es, aber das ist eher störend als gefährlich - die Motoren sind in Asien Arbeitspferde und dürfen dort nicht mit solchen Macken ausfallen. Allerdings schalte ich lieber im Rollen (manchmal mit Zwischengas) und spät (also langsamer Fahrt) herunter. Aber ich gestehe, dass ich den hinteren Hebel zum Runterschalten nicht immer gut bedienen kann - insbesondere mit Sozius ist das manchmal eine Würgerei, bis ich ihn weit genug getreten habe bzw. wieder weit genug losgelassen bekomme, damit ich noch einen Gang herunter schalten kann. Aber es wird immer besser.

Zu 3: Mit warmem Motor ist mir die Kupplung manchmal auch zu sehr auf Kraftschluss eingestellt und Schaltvorgänge sind unnötig ruckelig. Ich habe es zur 500er Inspektion gesagt und bin gespannt, ob man etwas daran machen kann. Aber so große Drehzahlschwankungen wie du sie beschreibst, kenne ich nicht.

Fazit: Du bist nicht allein!
Einen Teil von deinen Problemen wirst du über die Zeit verlieren, weil du dich anpasst. Ein anderer Teil ist wohl systembedingt, aber wahrscheinlich problemlos.

Viele Grüße
Dieter
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andiz
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Beitrag von andiz »

Hallo Elchknie,
was mich wundert: Wie kommt jemand auf die Idee, ein Fahrzeug, was legale 60km/h fahren darf, gegen eines mit lediglich legalen 45 km/h einzutauschen? Für die Schwalbe bekommt man immer noch gut und günstig Ersatzteile und der Verbrauch ist recht moderat für einen Zweitakter.

Zu Deinen Fragen:

1.)
Nach Gefühl schalten ist genau richtig. Genauso wenig, wie man bei einem Auto erst das Gas weg nimmt und dann erst zum Gangwechsel kuppelt, macht man das auch beim Nexxon. Einfach nach Gefühl den Schalthebel betätigen und gleichzeitig den Gashahn zudrehen. Nimmt man erst das Gas weg und will dann schalten, bekommt man die Gänge nur mit Gewalt herein. Das ist normal, schließlich ist das Getriebe motorradtypisch nicht synchronisiert. Es kann je nach Öltemperatur und Geschwindigkeit auch sinnvoll sein, beim Zurückschalten leicht Zwischengas zu geben, damit sich die Gänge sanft schalten lassen.
Zum ruckfreien Schalten in den 2. Gang: Der Motor hat eine relativ hohe Schwungmasse. Wenn man den ersten Gang relativ hoch zieht, sollte man vor dem Loslassen des Schalthebels so lange warten, bis die Drehzahl abgesunken ist. Sonst gibt es ab und an einen unangenehmen Ruck, weil die Energie der rotierenden Schwungmasse beim Kraftschluss brachial über die Kette auf das Hinterrad übertragen wird. Dazu auch den Tipp unter 2.) zum sanften Kuppeln beachten.

2.)
Wenn man davon ausgehen kann, dass man garantiert an der Ampel halten muss, einfach im 4. Gang ausrollen bis in den Stillstand und dann in Neutral schalten. Steht man als Erster an der Ampel, würde ich frühzeitig den ersten Gang einlegen.
Während des Herunterbremsens Zurückschalten mache ich immer dann, wenn absehbar ist, dass man an der Ampel nicht halten muss. So kommt man nicht in die Situation, den Verkehr zu blockieren, weil man sich im falschen Gang befindet.
Zurückschalten nach Möglichkeit immer bei niedrigen Drehzahlen, sonst gibt es einen Ruck im Getriebe. Und nach Möglichkeit niemals oberhalb von Schrittgeschwindigkeit in den ersten zurückschalten, weil aufgrund der kurzen Übersetzung das Hinterrad blockieren kann (auch bei getretener Schaltwippe).
Da die Schaltwippe auch die Kupplung betätigt, kann man durch gefühlvolles Loslassen einen sanften Einkuppelvorgang erreichen (besonders beim Schalten vom 1. in den 2. wichtig), schnelles Loslassen würde ich nicht empfehlen, das ist wie Kupplung schnacken lassen. Leicht Gas beim Herunterschalten geben kann ab und an sinnvoll sein, weil es je nach Situation den Gangwechsel erleichtert. Immer dann, wenn man beim Schalten auf Widerstand trifft, hilft ein leichtes Zwischengas und die Gänge flutschen.

3.)
Wenn der Motor warm ist, sollte bei Standgas zwischen Leerlauf und eingelegten Gängen kein merklicher Unterschied in der Drehzahl bestehen. Im kalten Zustand ist die Drehzahl bei eingelegtem Gang meist deutlich niedriger, weil die Kupplung aufgrund des kalten Öles noch nicht sauber trennt. Wenn Dein Nexxon warm deutlich höher dreht, würde ich die Vergasereinstellung für den Leerlauf überprüfen lassen. Evtl. ist auch das Spiel vom Gaszug zu gering, das glaube ich aber weniger. Man kann das Standgas zwar sehr leicht selbst einstellen, aber da das Fahrzeug neu ist, lass das Mal die Werkstatt machen, kostet schließlich nichts. Die Vergasereinstellung sollte vor Auslieferung ohnehin kontrolliert werden, soviel mal dazu.

Ich hoffe, dass ich mit meinen Tipps helfen konnte.


@tjoris:
Du musst nicht überall Deinen Senf dazu geben. Schon mal gar nicht bei Fahrzeugen, mit denen Du keine Erfahrung hast. ;)
Zuletzt geändert von andiz am 19.05.2008, 00:49, insgesamt 4-mal geändert.
Grüße,
Andreas

Yamaha XV250S Virago
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Kymco Nexxon 50 (meine Ex)
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skymann
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Beitrag von skymann »

Hallo Elchknie,
Glückwunsch zu Deinem Nexxon!!!

Das mit dem Gas ganz wegnehmen paßt schon, aber Du mußt IM GLEICHEN Moment wo Du zudrehst schalten, dann flutscht das ganz leicht und wie von selbst.

Wenn Du eine Winzigkeit zu spät (nach dem Gas ganz zu) schaltest sprerrt er sich irgendwie, hatte anfangs auch das Problem, mittlerweile überhaupt nicht mehr.

Hatte dann auch versucht wieder einen Tick Gas zu geben, aber das bekommt man selten sauber hin, wie oben gehts schnell in Fleisch und Blut über und Du denkst gar nicht mehr dran.

Runterschalten vor Ampel oder Stopp mach ich beim fahren, zumindest bis in den 2.ten, den ersten erst beim Stehen, eigentlich kann ich nicht sagen das da was ruckt, außer die Kettenspannung stimmt nicht, dann merkt man das die ganz kurz spannt beim 1. einlegen.

Außer die Leerlaufdrehzahl ist generell zu hoch eingestellt, dann ruckt es, scheint bei Dir der Fall zu sein, so wie Du es beschreibst.

Darfst aber nicht bei zu hoher Geschwindigkeit runterschalten, dann gehts nur mit einer Idee Gas geben, runter in den 3. nur unter 30, in den 2. unter 20, oder eben, wenn Du nur runterschalten und nicht halten willst mit etwas Gas.

Wirklich absolut ruhigen und gleichmäßigen Leerlauf hab ich erst seit ich die Ventile eingestellt habe, vorher schwankte der auch immer etwas.
Hab jetzt 1400 U/min mit eingeschaltetem Licht, die 1600 bis 1800 waren mir immer zu hoch, die Kupplung rückt bei ca. 2300 ein, daher denke ich auch das bei Dir zu hoch eingestellt ist?

Breichte mal wie es klappt, ich glaub jeder hat seine eigene Methode, mit dem schalten, das mit dem Leerlauf sollte nach der ersten Inspektion weg sein.

Gruß Peter

Edit: Da hast Du ja gleich 3 Meinungen in 3 Minuten bekommen, im Grunde meinen wir, glaube ich, alle das gleiche. :lol:
Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

Hi Leute,

erstmal herzlichen Dank für die vielen Tipps.

@andiz:
Eine 60er Schwalbe ist schon was nettes, aber trotz Ersatzteile und guter Pflege durch mich nervt es irgendwann
* alle Nase lang den Krümmer festzumachen, weil er sich mal wieder losvibriert hat
* zu hoffen, dass der hinter Dir trotz mächtiger Sonne deinen Lenkerblinker erkennt
* zu hoffen, dass der Blinker überhaupt blinkt und nicht die Batterie wahlweise überkocht oder komplett leer ist
* festzustellen, dass die Kiste schon wieder tropft, obwohl Benzinhahn, Gaser und Schlauch dazwischen erst letztens komplett mit neuen Dichtungen versehen worden sind
* dass die Kiste immer mal unvermittelt ausgeht und dann nur durch gefühlte 1000 Kicks wieder angeht
* Öl und Benzin richtig zu mischen ;)

Ich brauchte eine zuverlässige, sichere Kiste für den täglichen Weg zur Arbeit (10 km) durch die Stadt. Mehr als ~40km/h ist da eh nicht drin. Und (aber nicht petzen!) irgendein Teil an meiner Nexxon ist auch kürzer als in der Standardausstattung. ;)

Die Schwalbe bleibt jetzt meine Überlandkiste, dafür ist sie gut und bringt Spaß.

@punkerente:
Gut, nicht allein zu sein!

@alle:
Die Werkstatt darf mir nochmal am Standgas drehen, dann klappt das sicher auch besser mit dem ersten Gang.

Übrigens: Mein Händler wusste um das Hinterbremsenproblem und hat direkt im Vorfeld ein wenig von der Spannung genommen. Am Ende lesen die Jungs ja hier mit...?

Danke nochmal an alle & gute Nacht!

-Elchknie
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

die wenigsten kennen dieses forum.
teile die kürzer sind... :roll:
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Jantho
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Beitrag von Jantho »

Zu 1. Is bei mir genauso. Ich kann nur hochschalten wenn wenn die Drehzahl ungefähr passt. Normalerweise geh ich beim schalten (nicht vorher) leicht vom gas, dann gehts eigentlich ganz gut.

Zu 2. Also ich fahr meistens im 4ten bis zum stillstand. Dann kommt man durch weiteres hochschalten direkt in den leerlauf und kann gemütlich an der ampel/kreuzung warten.
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Mutantin
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Beitrag von Mutantin »

Hm... ich schalte lieber runter. Dann habe ich zwar einen etwas längeren Bremsweg, kann das aber einplanen, wenn ich sehe, dass die Ampel 100 m vor mir rot wird... glaube auch, dass das etwas schonender ist als im Stand runterzuschalten.

LG

Mutantin
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Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

Hi zusammen,

ich habe jetzt meine 500km runter und werde den (die?) Nexxon mal der Werkstatt übergeben.

Ich bin soweit echt zufrieden mit der Maschine, aber:
* Wenn ich sie extrem fordere (ich muss einen ziemlich steilen Berg rauf auf ca. 1.5km Länge), d.h. im 3ten oder (am Ende) im 2ten mit Vollgas fahre, damit ich nicht stehenbleibe, geht der Motor an der Ampel nach dieser Aktion grundsätzlich aus. Das ist jetzt auch schlechter geworden, 'früher' reichte ein Neustart und es brabbelte wieder friedlich, heute muss ich die Maschine noch etwas am Gas halten, damit sie nicht gleich wieder ausgeht. Kann das an dem Ventilspiel liegen (habe mal im alten Forum sowas gelesen)?

* Irgendwie ist sie glaube ich doch nicht entdrosselt, wie von mir angenommen. Auf gerader Strecke bekomme ich sie auf maximal 51 LT (jaja, ich weiß, Einfahrzeit und so, war nur ein kurzer Test, fahre sonst mit 40 LT). Bergab und mit Rückenwind dreht sie dafür tierisch auf. Falls sie noch gedrosselt ist, werde ich das wohl so lassen. Keine Lust auf Mecker von den Herren in grün.

* Am vorderen Schutzblech habe ich einen Fleck mit irgendeiner dünnen, öligen Flüssigkeit. Nix was tropft oder so, aber immer ein kleiner Sprühfilm. Was kann das sein?

* Die vordere Scheibenbremse schleift beim schieben. Habe mir sagen lassen, dass das so sein muss, aber am Hinterrad schleift nix. Die vordere Scheibe wird während der Fahrt auch nicht sonderlich warm - aber dennoch wundert mich, dass ich das Vorderrad nicht frei drehen kann, wenn die Maschine steht.

Naja, ich lass mich mal überraschen, wie's nach der 500er-Inspektion so aussieht. Gibt es Punkte (Gabelöl habe ich ja schon gelesen), die 'gern' vergessen werden? Wie kann man prüfen, ob alles korrekt ausgeführt worden ist?

Fragen über Fragen, aber hey, wenn ich so richtig fit bin, kann ich auch sicher mal ein paar Antworten bereitstellen... ;)

Danke & viele Grüße,
-Elchknie
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tjoris
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Beitrag von tjoris »

die nexxon schafft entdrosselt glaub ich mehr als 51lt ^^
gedrosselt über gasschieberanschlag.
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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Moin, Elchknie,

schaff das Ding zur Inspektion und du bekommst mit etwas Glück ein "völlig neues" Fahrzeug - so ging es uns jedenfalls. Der Roller schaltet sich viel weicher, läuft um Welten besser und hat eigentlich alle Probleme verloren.

Danke, tjoris, für deinen Hinweis. Vor der Inspektion lag unser Roller auch in der Gegend von 50 nach Tacho - je nach Wetter und Steigung. Nach der Inspektion waren mind. 5 km/h mehr drin und das Geschnarre und Gelärme bei Tacho 60 (bergab) war weg.

Das mit dem Gabelöl ist wohl eine Glaubensfrage, bei der ich zunehmend verunsichert bin und sie vorerst aussitze. Wir haben die Aussagen aus dem Forum, die von Einfahröl und zwingendem Ölwechsel reden und dann die Aussagen von anderen Händlern, die auf den Wechsel verziochten, weil sie ihn bei allen Kymcos für überflüssig halten - Begründung unseres Händlers: "Das sind Standard-Texte, die immer in den Wartungsheften stehen - auch wenn kein Öl, sondern ??? in der Gabel ist." Ich weiß nicht mehr, was es war, aber keine Flüssigkeit wie ein Öl. Wenn das stimmt und es steht auch bei diesen Gabeln, obwohl da nicht zum Wechseln vorhanden ist, könnten wir tatsächlich ein Textbaustein-Opfer sein. Auf jeden Fall hätte der Wechsel viel Geld gekostet und alle Roller dieses Ladens - und das sind einige - fahren mit dem alten Öl weiter. Bei Problemen hätten die wohl hoffentlich die Konsequenzen gezogen. Ich habe mich jedenfalls vorerst entgegen meiner festen Wechsel-Absichten von vor ein paar Wochen - auch aus Zeit- und Lustmangel - auf ein Nichtwechseln umgepolt. Nennt mich wankelmütig, aber warte zumindest noch etwas ab.

Zur Bremse: Im Gegensatz zur Trommelbremse haben Scheibenbremsen (beimNexxon vorne und hinten) keine Federn o.ä., die die Beläge von der Scheibe (Trommel) abrücken. Damit muss sich der Belag durch den leichten Seitenschlag einer jeden Scheibe selbst wieder entfernen - er wird praktisch durch das Geeiere (das Wort sieht ja übel aus) der Scheibe in den Bremssattel zurück geprügelt. Das ist gewollt und beim Verschleiß einkalkuliert. Ob es selbstrückziehende Hightech-Scheibenbremsen gibt, weiß ich nicht, aber wir haben sie mit Sicherheit nicht. Damit ist es auch klar, dass die Beläge oft leicht und auch unterschiedlich schleifen. Bei kaputten Bremskolben, die nciht zurück wollen, o.ä. kann das natürlich auch zum Problem werden, aber das merkt man daran, dass man auf den Bremsen Eier braten könnte und der Geruch der glasierenden Beläge einem ohnehin zum Anhalten nötigt. Ein bischen Reibung - vor allem unterschiedlich auf einer Raddrehung - ist also systembedingt völlig normal. Tjoris Agi mit Trommelbremse wäre da anders zu sehen.

Viele Grüße
Dieter
Elchknie
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Beitrag von Elchknie »

Hi Punkerente,

vielen Dank für Deinen ausführlichen Beitrag. Das mit den Bremsen wußte ich nicht, schön, dass es mal einer erklärt hat.

Das Turbinengeräusch bei hoher Geschwindigkeit habe ich auch. Vielleicht aber ab der Inspektion nicht mehr, hihi.

Ich werde mich melden, wenn ich das Möp wieder aus der Inspektion habe.

Bis denn & viele Grüße,
-Elchknie
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andiz
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Beitrag von andiz »

Hallo zusammen,
hier mal mein Senf dazu:

-Motor geht nach Fahren höherer Motorbelastung an Ampeln aus:
Das Problem tritt nach einem korrekten Einstellen des Ventilspiels kaum noch auf.

-Höchstgeschwindigkeit gedrosselt in der Ebene ohne Wind Tacho 52. Fährt er nach der Inspektion 5 km/h schneller, hat man meines Erachtens entweder am Gasschieber manipuliert, oder das Gemisch fetter gestellt. Wenn ich bei meinem Nexxon nämlich den Choke bei warmen Motor in eine bestimmte Mittelstellung bringe, fährt der auch 5 km/h schneller.

-Das Öl am vorderen Spritzschutz kommt aus dem Luftfilter. Gerade bei den jetztigen Temperaturen läuft überschüssiges Öl aus dem Schaumstoff nach unten und wird über die Löcher des Luftfilters nach außen geblasen. Abhilfe: Luftfilteröl statt Motoröl benutzen, das klebt nach Ausdünsten der Lösungsmittel.

-Bremsen:
Ja, ab und an schleifen die, gerade dann, wenn noch alles recht neu ist. Da ich möglichst viel die Bremswirkung des Motors nutze, hat das bei mir auch einiges gedauert, bis sich Beläge und Scheiben eingeschliffen haben. Nach jetzt bald 4000km kann ich den Bremsenverschleiß mit kaum vorhanden beschreiben.

-Gabelöl:
Wenn der Händler behauptet, das sei nicht nötig, will er sich m.E. um die Arbeit drücken, weil er keine Lust darauf hat, oder er hat einfach keine Ahnung. Fakt ist, dass MSA Deutschland das vorschreibt, weil es einen definitiven Unterschied im Fahrverhalten gibt, wenn das Gabelöl gewechselt wurde, Punkt. Und wenn ein Händer da sagt, das wäre ein deutlicher Mehraufwand, dann zeige ich ihm, wie einfach und schnell das erledigt ist. Wenn bei dem Fahrzeug bei der Wartung ohnehin die halbe Verkeidung abgenommen wird, ist der Gabelölwechsel etwas, was man nebenbei ohne großen Aufwand erledigen kann.
Grüße,
Andreas

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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Hallo, Andreas,

ich glaube nicht, dass der Schieber verändert wurde. Der mitgelieferte liegt weiterhin bei uns im Haus und ich glaube nicht, dass man einen anderen kurzen Schieber einbaut oder gar den Original-Drossel-Schieber per Säge kürzt. Ich habe allerdings nicht nachgesehen.

Ich vermute eher, dass die jetzt vielleicht richtiger eingestellten Ventile endlich die von Kymco vorgesehene Leistung frei setzen.

Und zur Gabel:

An Faulheit glaube ich nicht, weil seine Vorstellung für einen entsprechenden Aufpreis ein nettes Schmerzendgeld für einen faulen Mechaniker gewesen wäre. Ich glaube wirklich, dass er es für unnötig hält.

Ob Kymcos / MSAs Vorgaben sinnvoll sind, kann ich nicht beurteilen. Auch weiß ich nicht, welche Fahrzeuge statt des Öls eine andere Gabelfüllung haben und ob dort dennoch auch ein Ölwechsel vorgesehen ist. Wenn das stimmt, wären die Angaben im Handbuch etwas vorsichtiger zu werten.

Auf jeden Fall glaube ich dir deine Aussagen über Fahrverhalten und Arbeitsaufwand. Dennoch werde ich die Sache, solange ich keine großen Probleme sehe, abwarten, weil genug andere Dinge für mich zur Zeit wichtiger als die funktionierende Gabel sind.

Viele Grüße
Dieter
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