RonDT hat geschrieben:Servus,
Kann dieses problem mit motor neu einstellen bei jeden sportauspuff auftreten, oder gibt es modelle wo es nicht so ist?
Mfg
Von mir ein eindeutiges Ja!
Zunächst ist die Schalldämpfer Herstellung eine Wissenschaft für sich, wobei der Hersteller sich mit den exakten Steuerzeiten der Ventilsteuerung des Motors auskennen muss.
Die Steuerzeiten, Abgastemperatur bei welcher Drehzahl bestimmen die Rohrlänge bis zur ersten Prallplatte im Schalldämpfer.
Gerne bedienen sich dabei die Hesteller von solche Sportauspuffanlagen des Resonanzrohreffekt, indem sie das Abgasrohr gleich hinter dem Auslass größer auslegen,um einen Unterdruck zu erzeugen bei dem Altgase,als auch Frischgase zum schnellen Gaswechsel aus dem Zylinder gerissen werden.
Diesen Resonanzrohreffekt kann man jedoch auch bei jedem beliebigen Rohrdurchmesser und Länge erreichen, es kommt lediglich darauf an,wo die Prallplatte im Schalldämpfer sitzt und wo die Öffnung mit welcher Größe zur nächsten Kammer sich befindet.
Danach richtet sich,wann die Schallwelle wieder zurück am Auslass ist.
Je heißer die Abgase und je höher die Drehzahl, um so kürzer kann und muss die Rohrlänge sein,da die Schallwelle in heißen Abgasen schneller als bei kalten Abgasen ist um bei hohen Drehzahlen schneller bis zum Auslass zurück sein zu können.
Da wir aber Motoren mit einer festgelegten Ventilsteuerung haben,kommt es auf die exakte Rohrlänge an.
In dem von dem Themenstarter geschilderten Fall,ist die Rohrlänge zweifelsfrei zu kurz,sodass die Schallwelle bereits bei Leerlaufdrehzahl zurück zum Auslass ist und auch zuvor mehr Frischgase aus dem Zylinder gerissen haben.
Somit wird der Sauerstoffgehalt an der Lambdasonde verfälscht was zu Irritationen der Gemischaufbereitung führt.
Normalerweise kann man dies dadurch kompensieren, indem man die Schalldämpfer Aufhängung mit Langlöcher versieht um in solchen Fällen die Rohrlänge variieren zu können. Je nachdem wie gut die Rohrlänge bereits berechnet wurde,sind es nur wenige Zentimeter die der Dämpfer nach vorn oder hinten verschoben werden muss.
Unproblematischer wäre statt einer geraden Prallplatte ein Gegenkonus, aber dies bedeutet in der Herstellung wesentlich mehr Aufwand und eine noch exaktere Berechnung für die Drehzahl bei der ein Resonanzeffekt eintreten soll.
Unter Umständen würden die Aufhängepunkte dann vorne und hinten nicht mehr passen,sodass der Dämpfer vor allem beim 4 Takter nur noch eine Rohrlänge von vielleicht 20 cm benötigen würde.
Das ganze war für den Einen oder Anderen jetzt etwas zu viel,oder auch Fachchinesisch, aber so liegen die Dinge nunmal. Deshalb tendiere ich gerne zum Original, der ist in vielen Versuchen ausreichend getestet und vielleicht 20 mal geändert worden,bevor er als Serienteil verbaut wurde.
Gruß
Hartmut