Ein neuer Nexxon 50 und gleich ein Fahrbericht und Fragen

Kymcos einziger Roller mit Halbautomatik wird hier diskutiert . Komm rein !
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Silent Blood
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Ein neuer Nexxon 50 und gleich ein Fahrbericht und Fragen

Beitrag von Silent Blood »

Hallo, interessante Seite hier! Hab mir neulich einen Kymco Nexxon 50 geholt und möchte hier meine Erfahrungen schildern bzw. auch etwas fragen. Das Teil war ab Händler entkorkt, ich fuhr ihn erstmal sachte ca. 500 km mit Tempo max. 45 laut Tacho ein, dann ab und zu höhere Belastung. Man merkte direkt, wie der Motor immer leichter hochdrehte, auch wurde er leiser vom Laufgeräusch her. Selbst die Schaltung, am Anfang eine Zumutung (beim ersten Losfahren dachte ich schon, oje, das soll ich jetzt die nächsten Jahre aushalten), jetzt butterweich und richtig spaßig. Ich kann inzwischen ohne Ruck rauf - und runterschalten, auch vom 1. in den 2. Gang. Das Teil läuft entdrosselt in der Ebene meist Tacho 63, was nur rund echte 55 km/h sind, aber genug. Mit Fahrer und Sozius (beide 80 kg) gehts kaum über Tacho 50 ohne Wind in der Ebene, keine Ahnung, wie kraß das erst gedrosselt sein muss... :roll: Dreht man das Teil aus (hab mir persönliche Grenzen von 40 Tacho im 2. Gang und 65 Tacho im 3. Gang sowie 80 Tacho im 4. Gang gesetzt), macht es durchaus Spaß, die Gänge motorradartig durchzuschalten. Der 4. Gang ist bis zum Eingreifen der Kupplung bei Tacho 20 nutzbar, der Motor zieht dann lochfrei durch und blubbert tief, als wäre es mindestens ein 125er. Cool. Aufgefallen ist mir aber in den bis jetzt 4500 km, dass der Verbrauch kaum von der Fahrweise zu beeinflussen ist. Fahre ich extrem sparsam (also cruisen, kein Vollgas, Langstrecke, Tacho nicht mehr als 55, früh schalten), komme ich mit den exakt 4 Litern Tankinhalt, die sich übrigens bei mir bis zum letzten Tropfen nutzen lassen, rund 220 Kilometer weit, das entspricht 1.8 Liter auf 100 km, mein absoluter Minimalwert. Fahre ich, dass es nur so raucht (jeden Gang ausdrehen, Dauervollgas, mit Sozius und Kurzstrecken sowie alleine meist Tacho 65 bis 70), sind die 4 Liter auf 190 Kilometer weg, das sind 2.1 Liter, immer bis zum exakt gleichen Steg getankt und tausendmal reproduzierbar. Schon erstaunlich, entweder er braucht bei Teillast zu viel oder bei Volllast zu wenig. Aufgefallen ist mir die anscheinend magere Verbrennung, fährt man maximal bis Tacho 50 Vollgas und bis zu 60 je nach Wind Dreiviertelgas, findet man kein bißchen Ruß im Endrohr, erst bei Dauervollgas bildet sich eine hauchdünne Schicht. Nervig ist das Ausgehen an praktisch jeder Ampel, sobald man nur ein paar Sekunden mehr als Tacho 45 fährt und kein Gas gibt. Auch die Verarbeitung sieht außen sehr gut aus mit super Lack und guter Passform, aber innerlich war es das pure Chaos. Schrauben schief, fehlend oder nur halb eingeschraubt, Stulpen schlampig befestigt usw. War viel Nacharbeit nötig. Auch die Bremsen nerven mit Quietschgeräuschen und teilweise unrunder Bremswirkung, beißen aber vorne richtig gut und toll dosierbar. Am Anfang machte das Teil einen Hollenlärm, weil das Motorlager nicht korrekt angezogen war. Muss sowas sein? Auch das Zündkabel schaut nicht toll aus, hat schon Risse. Insgesamt aber seinen Preis voll wert, vor allem, da es im 50er Bereich ohne echte Konkurrenz ist. Nun meine Fragen:

1. Hat jemand schon einen DZM installiert und wie sind die Drehzahlen so? Wo wird der angeschlossen?

2. Kann man mit dem Vergaser was machen, dass der nicht immer ausgeht?

3. Ist es normal, dass ich praktisch ab 7 Grad C schon ohne Choke starten kann? Wenn ich ihn brauche, dann nur für ein paar Sekunden, sobald ich in Fahrt bin, kann ich ihn ganz reinschieben. Ist er dann nicht zu fett eingestellt? Das Ausgehen und das rußfreie Endrohr würden aber eigentlich dagegen sprechen.

Danke erstmal...
skymann
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Beitrag von skymann »

Hallo ......?

Ich hab den Drehzahlmesser von Schmidler (ich meine schmidler.de, mußt mal schauen) dran, aber nur weil ich ihn schon hatte und interessehalber, eigentlich gehört der an mein Boot bzw. an den Außenborder.

Impulse werden vom Zündkabel abgenommen (Kabel vom Drehzahlmesser wird 3 od. 4 x um das Zündkabel gedreht).

Die genauen Drehzahlen hab ich jetzt nicht im Kopf, über 8500 vermeide ich aber, da der Motor dann rauh läuft. Sind wohl nicht alle perfekt gleich gewuchtet von der KW oder anderen Innereien?
Bei Tacho 65 hast Du im Sommer bei über 25 Grad auch schnell 100 Grad Öltemperatur erreicht und dann geh ich sowieso etwas vom Gas, das ist mein Limit!

Drehzahlmesser extra dafür kaufen lohnt nicht, dann lieber ein Ölthermometer!

Das mit dem ausgehen, na ja, ich spiel halt die ersten paar Sekunden nach schnellerer Fahrt ein klein wenig mit dem Gas, nach ca. 5-max. 10 Sekunden paßt der Leerlauf dann wieder.

Choke brauche ich immer, selbst im Hochsommer, auch dann noch ca. 500 m, bei 7 Grad bestimmt 2 km, allerdings nur einen Tick dann noch gezogen, voll nur die ersten paar Sekunden.

Allerdings hab ich noch nie mehr als 1,75 ltr. durchbekommen, seltsam... :roll: (kann aber auch nur 2,7 ca. nutzen, dann bockt er schon)

Gruß Peter
Silent Blood
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Beitrag von Silent Blood »

Danke für die nette Antwort. Ich konnte bisher immer die 4 Liter exakt genau nutzen und hab die 200 km pro Tankfüllung, wenn ich es nicht ganz so wild treibe, immer erreicht. Ist deiner gedrosselt? Wo am Lenker hast du den DZM installiert? Ist der digital? Hast du auch so ein Magerruckeln im Bereich zwischen 30 und 40 km/h bei nur leicht aufgedrehtem Gas? Zündkerze schaut aber gut aus und hohe Drehzahlen (also bis zu 40 Tacho im 2. Gang) erreicht er sehr sanft ohne Vibrationen und durchaus drehfreudig.
Schraubi
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Beitrag von Schraubi »

Hallo,

das mit dem Ausgehen bei langer Bergauffahrt im 1. Gang ist mir auch schon passiert, springt dann aber sofort wieder an.

Ich werde mir geglegentlich nochmal die Vergasereinstellung vornehmen, vielleicht lässt sich das noch verbessern auch wegen meinem Spritverbrauch. Bisher immer über 2,5 Ltr !!. ( Mein 125er Dax-Motor läuft über 100 km/h und braucht auch maximal 2,5 Ltr.) :!:

Endgeswchwindigkeit ist bis jetzt auch eher bescheiden, bei Gegenwind lässt sichs eigentlich nur im 3. Gang fahren.

Grüsse Wolfe
Schrauber aus Leidenschaft.
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andiz
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Beitrag von andiz »

Hallo,
nachdem ich ja nun den A-Schein habe, darf mein Nexxon auch endlich zeigen, wozu er konstruiert wurde, schließlich mache ich mich mit der entspr. Fahrerlaubnis nicht strafbar.

Ab etwa 8000UPM fängt mein Motor doch etwas zu vibrieren an und alleine vom Motorgeräusch schalte ich dann, auch wenn man ihn noch höher drehen kann. Auf ebener Strecke ohne Windeinflüsse rennt er nach Tacho fast 70km/h, also im Bereich von echten 60 km/h.

Bis 65 würde ich im 3, nicht gehen, weil man dann bei knapp 10000UPM schaltet. Das macht auch keinen Sinn, weil oberhalb von 8000UPM die leistung wieder abfällt, weil der Motor über Ansaugkrümmer und Kurzhubnockenwelle gedrosselt ist.

Zu 2.
Dazu habe ich außer höherem Standgas noch keine Lösung gefunden, außer der von Skymann, dass man nach Aurollen aus hohen Geschwindigkeiten vor dem Stillstand wieder leicht Gas gibtö. Nach etwas Spotzen aus dem Aupuff stimmt dann auch bei mir der Leerlauf wieder.

Was den Verbrauch ungedrosselt angeht: Das werde ich heute an der Tanke merken. Mehr als 3,4 L habe ich beim Tanken bisher nie eingefüllt bekommen, nachdem der Motor nicht mehr genügend Sprit bekommen hatte.

Zu 3.
Dieses gute Startverhalten muss an der Originalzündkerze von Champion liegen. Mit der hatte ich nämlich ähnlich gute Eigenschaften.
Denn nachem ich die Kerze gegen eine CR7HSA von NGK getauscht habe, muss ich bei jedem Start, auch bei 20 Grad den Choke ziehen, sonst geht der Motor wieder aus.
Für den Winter werde ich mal eine CR6HSA ausprobieren, die sollte mit niedrigen Temperaturen besser zurecht kommen.

Grüße,
Andreas
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Beitrag von tjoris »

natürlich machst du dich strafbar.
du besitz zwar die erlaubniss schneller zu fahren, aber dein roller nicht.
der ist als 45km/h-version zugelassen und darf auch nur als solches bewegt werden.
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andiz
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Beitrag von andiz »

Ich mache ich nicht strafbar, weil ich die nötige Fahrerlaubnis für ein Kraftrad besitze (das ist schließlich die Definition ein ungedrosseltes Fahrzeug unter 50ccm). Ich begehe eine Ordnungswidrigkeit, weil ich ein Fahrzeug ohne Betriebserlaubnis im öffentlichen Straßenverkehr bewege.
Grüße,
Andreas

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Beitrag von tjoris »

is der unterschied da sehr groß?
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punkerente
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Beitrag von punkerente »

Jepp!

Straftat ist etwas für Staatsanwaltschaft, Vorstrafen, Knast und z.B. bei Staatsdienern je nach Maß ein automatischer Grund zur Entlassung. Sehr überspitzt ist Fahren ohne Führerschein auf gleichem Niveau wie Mord, Vergewaltigung und Raub.

Eine Ordnungswidrigkeit ist lästig, weil sie meist Geld kostet, Aufwand macht und im Straßenverkehr auch Punkte bringen kann.

Und ganz anders, weil es "nur" um Geld geht, sind privatrechtliche Forderungen, wie sie z.B. mit dem Verlust des Versicherungsschutzes einher gehen.

Als grober Merkpunkt: Versuche Ordnungswidrigkeiten zu vermeiden, aber gehe Straftaten aus dem Weg wie der Teufel dem Weihwasser.


Aber alles ist bitte nur juristisch zu sehen. Ein Jahr auf Bewährung könnte besser sein als ein ganzes Leben mit 27,391 Millionen Euro Schulden, weil man an einem Unfall eines Tanklastzuges mit einer dann eingestürzten Eisenbahnbrücke schuld ist...
Silent Blood
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Beitrag von Silent Blood »

Noch was zum Tankinhalt: Am Einfüllstutzen befindet sich eine Blechlasche. Bis zu der müsst ihr tanken, dann gehen mindestens 4 Liter rein (hab sogar schon mal 4.1 Liter geschafft), ohne dass das Benzin überläuft, wenn man den Stutzen reinschraubt. Hat bei mir bis jetzt rund 20 mal geklappt, ist Übungssache. Ich glaube nicht, dass die Tanks verschieden groß sind.
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