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Curio cx 50 Zündproblem
Verfasst: 16.05.2013, 15:11
von Curios
Hallo zusammen,
ich habe einen Kymco Curio cx 50 erworben der 2 Jahre nicht gelaufen ist.
Bisher habe ich folg. gemacht:
Benzintank war 1/2 voll - entleert, neues Super eingefüllt
Öltank war leer - aufgefüllt
Kerze sah gut aus - trotzdem neue rein - kein Zündfunke
Kerzenstecker überprüft, um 1 cm gekürzt, Stecker neu draufgedreht - Zündfunke jetzt vorhanden mit E-Starter (bei Kickstart noch nicht überprüft)
Luftfilterkasten und Luftfilter gereinigt (mit Benzin ausgewaschen)
Vergaser: ausgebaut, mit Benzin gereinigt, eingebaut
Öllauf zum Vergaser überprüft - Öl läuft
Unterdruckventil unter dem Tank überprüft, am Unterdruckschlauch leicht gezogen und das Benzin läuft.
Benzin kommt am Vergaser an
Rollerbatterie eines Kollegen angeschlossen (Multimeter zeigte 12,97 V an)
E-Starter: Anlasser dreht aber Motor zündet nicht
Kickstart: Beim ersten Kickstart tuckert der Motor so 6-10 mal und geht aus
Bei einem weiteren Kickstartversuch gleich anschließend tuckert der Motor dann gar nicht.
Wenn ich eine Minute warte mit dem Kickstart ruckert er wieder 6-10 mal u.s.w.
Zündkerze rausgeschraubt - die ist gut nass mit Benzin
Startpilot in den Zylinder gegeben und Kickstartversuch - Ergebnis wie zuvor
Mir ist nun aufgefallen dass nach einem Kickstartversuch der Vergaser leicht pfeift und Dampf (?) aus dem Anschluss zum Luftfilter austritt für ca. 15 Sekunden.
Die Grundeinstellungen des Keilinvergasers sind mir nicht bekannt. Ich habe die untere Schraube am Vergaser (ist das die Ablassschraube?) ganz drinnen, Die oberste ganz rein und dann wieder 1/2 Umdrehung raus, und die mittlere ganz rein und 2 Umdrehungen raus.
Von Kymco habe ich erfahren dass Motor und Getriebe meiner Curio baugleich sind mit der Fever 1.
Mit meinem kleinen Latein bin ich nun am Ende ... und hoffe auf Eure Tips
Verfasst: 21.05.2013, 07:48
von MeisterZIP
Bau den Auspuff ab . Wenn es zischt , ist er meistens dicht .
MeisterZIP
Verfasst: 23.05.2013, 17:56
von Curios
Hab den Auspuff abgebaut - ist nichts zugekokelt.
Kompression ist auch vorhanden.
Hab jetzt mal vor der Zündspule 6,11 V gemessen. Denke das ist zu wenig.
Kann das die CDI sein?
CDI ST-D411 GK 8 84-3 C40Z8
Verfasst: 23.05.2013, 18:00
von MeisterZIP
Durchaus , 6V sind a bisserl wenig ...
MeisterZIP
Verfasst: 23.05.2013, 18:02
von Curios
Kann man die CDI irgendwie testen / messen?
Welche passt denn? Gibts da noch was von Kymco das man verwenden kann?
Verfasst: 24.05.2013, 07:02
von MeisterZIP
Hat die CDI ausgehende Kabel oder einen eingegossenen Stecker ?
MeisterZIP
Verfasst: 24.05.2013, 09:51
von Curios
Die CDI ist eingegossen.
Dort gehen 5 Kabel rein in einem Stecker.
Verfasst: 24.05.2013, 10:54
von MeisterZIP
Dann sollte auch die CDI vom alten Speedfight passen , gibts preisweert im Netz ...
MeisterZIP
Verfasst: 25.05.2013, 16:19
von Curios
CDI zum Test gewechselt - unverändert
Kann mir jemand sagen ob die 6,12 V am Eingang der Zündspule ausreichen? Was kommt noch in Betracht bezüglich der Zündungssteuerung?
Verfasst: 25.05.2013, 20:11
von Frank67
@Meister: Frage zu seiner CDI:
Ist es bei seinem Bock eine AC- oder DC-CDI? (Batterie- oder Magnet-Zündung)
---
@Curios:
Wie war das Multimeter eingestellt, als du die 6V gemessen hast? AC oder DC?
Verfasst: 27.05.2013, 08:56
von MeisterZIP
AC-CDI .
MeisterZIP
Verfasst: 27.05.2013, 12:37
von Frank67
OK, dann sollte man eventuell auch mal den AC-Eingang der CDI gegen Masse messen...
Wenn Kymco nicht abweicht, müßte das schwarz/rot sein
Vorsicht - Hochspannung! Hier können beim Kicken schon bis lockere 120V AC anliegen!
(Also das Meßgerät auf mindestens 200V AC einstellen)
Bitte die Eingangsspannung mitteilen!
Kontrolliere auch mal die Steckverbinder zw. Lima-Anschluß und CDI.
Der/die Stecker für den Lima-Anschluß muß in unmittelbarer Nähe des Lüfterdeckels am Motor (rechte Seite) oder direkt unter dem Deckel sein.
Messe auch mal den Durchgang der Motormasse gegen Batterie-Minuspol und grün an der CDI.
Nicht, dass das Massekabel zum Motor keinen richtigen Kontakt hat... - Nur dann würde auch die Batterie-Ladung leiden
Denkbar wäre auch eine "schlechte" Masse an der CDI (oxidierte Kontakte)
(Das wäre das, was ich jetzt erst einmal überprüfen würde, bevor ich weiter suche)
Verfasst: 01.06.2013, 18:10
von Curios
@Frank67
Bin mir nicht sicher aber ich glaube es war Gleichstrom den ich messen konnte. Ich glaube bei Wechselstrom AC war gar nichts zu messen.
Deine anderen Tipps zum messen kann ich mangels Sachkenntnis nicht selbst durchführen und werde mich mal umhören nach jemanden der sich da auskennt und dann hier berichten.
Danke schon mal für Eure Mithilfe
Verfasst: 01.06.2013, 19:25
von Frank67
Bevor jetzt etwas durcheinander kommt:
Auf schwarz/gelb (zw. CDI und Zündspule) liegt eine pulsierende Gleichspannung, wenn der Motor dreht.
(hier hast du ja die besagten 6V gemessen)
Dieser Meßwert ist zu gering.
Mit der von mir angeforderten Messung wollte ich feststellen, ob die Eingangsspannung der CDI OK ist...
---
Mal sehen, ob du mit der folgenden Anleitung etwas anfangen kannst:
Stelle den großen Drehschalter vom Meßgerät (je nach Meßgerät) auf 200V bzw. 500 oder 1000V Wechselspannung (ist entweder mit "V AC" oder "V ~" beschriftet)
Das schwarze Meßkabel hältst du nun gegen Masse (Motorblock, Minus-Pol oder ein grünes Kabel)
Mit dem roten Meßkabel gehst du nun an der CDI an den Kontakt vom schwarz/roten Kabel.
Beim Startversuch müßte das Meßgerät einen Wert anzeigen, der über 12V ~ liegt. (der Wert kann sogar bis ca. 120V ~ betragen!)
Was zeigt das Meßgerät an?
Falls etwas an meiner jetzigen Beschreibung unklar sein sollte, frage nach dem nicht Verstandenen. Ich werde dann versuchen, meine Anleitung verständlicher rüberzubringen.
Vielleicht kannst du mir auch sagen, welches Meßgerät du hast (Hersteller und Typ). Dann kann ich googeln und dir anhand der gefundenen Bilder die benötigten Schalterstellungen ganz genau vorgeben. (falls es an der Bedienung scheitert)
Verfasst: 02.06.2013, 09:49
von Curios
Ja OK das bring ich hin - aber erst am Dienstag.
Der Bock steht bei ATU und ich kann ihn erst abholen am Dienstag.
Der Werkstattmeister meinte sie können den Fehler nicht finden ... nachdem sie alles durchgeprüft hatten was ich bei der Abgabe des Rollers schon gemacht und dort mitgeteilt habe.
Also Vergaser, CDI gewechselt, Kerzenstecker überprüft ...
Die Auftragsannahme und die Werkstatt scheinen bei ATU nicht zu kommunizieren ...
Ich melde mich dann wieder ab Dienstag mit dem Messert.
Verfasst: 02.06.2013, 12:40
von Frank67
Alles klar, dann gehen wir ab Dienstag die elektrische Sache noch mal systematisch und Schritt für Schritt durch. Irgendwo muß sich ja der Fehler verstecken...
Verfasst: 04.06.2013, 19:30
von Curios
Also,
ich hab nochmal gemessen:
An der Zündspule beim estart 11V (bei Einstellung Wechselstrom 20V)
An der Zündspule beim estart 1-2 V (bei Einstellung Gleichstrom 20V)
weiter ...
rotes Messkabel an schw/rot der CDI, schwarzes Messkabel an Minuspol Batterie ... hier habe ich eine Anzeige von 056 bei Einstellung 750V Wechselstrom

Verfasst: 05.06.2013, 15:29
von Frank67
Also wenn da keine Kommastelle zwischen den Zahlen angezeigt wurde, möchte ich behaupten, dass der Eingangswert zumindest OK ist.
Das mit den 11V AC und 2V DC an der Zündspule ist zwar etwas eigenartig, hat aber keine wirkliche Aussage...
Gut, es soll zwar eine pulsierende Gleichspannung sein, aber jede KW-Umdrehung erfolgt ja auch ein "Spannungseinbruch" (welcher in der Sekundärspule der Zündspule die Zündenergie induzieren soll)
Um hier aussagekräftige Werte zu erhalten müßte man mit einem Oszilloskop messen, da die Multimeter meist um so träger werden, je weiter sie von 50/60Hz weg kommen und weil sie meist nur schwer mit anderen Spannungsformen, als mit Gleich- oder sinusartiger Wechselspannung klarkommen.
Für mich hören sich die Werte aber OK an.
Ich vermute hier kein elektrisches Problem. Auch habe ich mir noch einmal den ersten Beitrag durchgelesen und bin über folgende Aussage gestolpert (die Hauptaussage habe ich rot markiert)
Rollerbatterie eines Kollegen angeschlossen (Multimeter zeigte 12,97 V an)
E-Starter: Anlasser dreht aber Motor zündet nicht
Kickstart: Beim ersten Kickstart tuckert der Motor so 6-10 mal und geht aus
Bei einem weiteren Kickstartversuch gleich anschließend tuckert der Motor dann gar nicht.
Wenn ich eine Minute warte mit dem Kickstart ruckert er wieder 6-10 mal u.s.w.
Zündkerze rausgeschraubt - die ist gut nass mit Benzin
Ich denke, du solltest das Problem am Vergaser suchen... => eine recht nasse Zündkerze heißt für mich, dass er beim Startversuch absäuft - zu viel Sprit bekommt.
Lasse dich mal von DAX oder einem anderen User anleiten, wie du das Absaufen angehen kannst.
Kontrolliere auf alle Fälle vorab auch schon mal die Nadelposition (sollte m.W. mittig hängen) und kontrolliere, ob das Schwimmernadelventil richtig schließt.
(wie gesagt: ich denke auf Grund des Zitates, dass das Problem eher am Vergaser liegen dürfte, als das ein elektrisches Problem vorliegt)
Verfasst: 05.06.2013, 15:39
von MeisterZIP
So ist es ... An der Zündspule kommt immer Gleichspannung an , das wird gerne übersehen . Ist zwar getaktet , aber halt gleich
MeisterZIP
Verfasst: 05.06.2013, 15:51
von Frank67
Ja Meister...
Aber viele Multimeter kommen nicht mit der "Getakteten" Gleichspannung klar und zeigen daher zu wenig an, aber dafür mehr in AC-Stellung.
Meinst du aber nicht auch, dass die Elektrik der falsche Ansatzpunkt ist, wenn man das von mir angebrachte Zitat mal genauer durchliest (besonders der rot markierte Text)?
Verfasst: 05.06.2013, 16:01
von MeisterZIP
Ja, denke ich auch ...
MeisterZIP
Verfasst: 05.06.2013, 19:34
von Curios
Also ich hatte den Vergaser selbst gereinigt und überprüft.
Nachdem ich Zündfunke hatte und er immer noch nicht starten wollte habe ich einen bekannten aus meinem Dorf zu Hilfe gerufen, der schon 45 Jahre Motorräder repariert und alles was knattert und stinkt ...
Er hat den Vergaser auch nochmal komplett auseinandergelegt, nochmals gereinigt mit Verdünnung, Schwimmernadel überprüft, Membrane, u.s.w.
Er meinte es sei alles i.O. und auch die Kompression stimmt.
Der Luftfilter ist immer noch ab und hinten am Vergaser kommt nach den Startversuchen Gasgemisch raus. Auch der e-Choke funktioniert.
Ich werde also nochmal rangehen und mit anderer Vergasereinstellung probieren.
Wie die Steuerung der Zündung abläuft hab ich immer noch nicht ganz kapiert. Kann es sein dass durch was auch immer der Zündfunke nicht zum Zeitpunkt erfolgt wenn der Kolben oben ist, daher keine Zündung erfolgt und die Kerze daher nass wird?
Verfasst: 05.06.2013, 21:02
von Frank67
Was den ZZP angeht:
Der Pickup sitzt (meist) in einer festen Position.
Damit der ZZP "verrutscht" müßte sich dann schon das Polrad auf der KW verdrehen, was wiederum nur dann möglich wäre, wenn:
a) das Polrad abgezogen wurde und bei der Montage des Polrades der der Schlitz des Polrades falsch positioniert wurde und daher der Keil ("Halbmond", "Passfeder") aus seinem Sitz gedrückt wurde.
b) der Keil (Halbmond) abgeschert wäre.
---
Da es sich um einen 2T-er handelt mal folgende Hypothese:
Kann es möglicherweise sein, dass der Bock hoffnungslos abgesoffen ist, so dass ggf. Sprit im KW-Gehäuse steht?
(ggf "trockenlegen")
Hast du auch schon mal einen Startversuch ohne Auspuff versucht? (nicht, dass er einen zu hohen Staudruck hat... zischt oder pfeift er ggf nach einigen KW-Umdrehungen per E-Start?)
Verfasst: 06.06.2013, 12:22
von Curios
Er läuft
Hab mir den Auspuff nochmals angesehen. Er ist leicht schwarz und hat einen geringen Kokelansatz - wirklich nicht viel. Beim Startversuch ohne Auspuff lief der Motor an, auch mit einem Kickstart mit der Hand läuft er wunderbar an.
Bin dann mit Druckluft an den Auspuff gegangen, was ich zuvor nicht gemacht habe

und habe festgestellt, dass gar keine Luft durchgeht.
Habt ihr noch einen Tip wie ich den wieder frei bekomme? Dachte daran Isopropanol reinzugeben und anzuzünden ... Der Auspuff sieht gar nicht schlecht aus von aussen.
Verfasst: 06.06.2013, 12:55
von MeisterZIP
Dicht : erneuern !
MeisterZIP
Verfasst: 06.06.2013, 13:19
von Frank67
Ich sehe es genau so, wie der Meister...
Soweit ich weiß, lassen sich die heutigen Auspuffe wegen der verbauten Dämpfungsmaterialien nicht mehr ausbrennen. Aber das kann dir der Meister besser erklären.

Verfasst: 06.06.2013, 14:06
von MeisterZIP
Genau . Erstens ist das Ausbrennen heutzutage reichlich sinnlos , weil der Auspuff dann i.d.R. erst recht dicht ist , zweitens ist es verboten ( kommt richtig teuer , wenn man erwischt wird ) und drittens kostet ein neuer Auspuff aus dem Zuebehör auch nicht die Welt ...
MeisterZIP
Verfasst: 06.06.2013, 22:58
von Curios
Curio 50 läuft wieder ...
nachdem nun von der Druckluft gar nichts mehr durchging habe ich mit einem 5mm starken etwa 2cm aufgedrehten Edelstahldraht vom Krümmer her getestet wie weit ich reinkomme ... und es ging sehr weit.
Anschließend habe ich von der anderen Seite her den Draht eingeführt und er ging auch weit. Haltet euch fest was jetzt kommt !
Beim rausziehen habe ich an dem aufgedrehten Draht eine rabenschwarze Biene entdeckt. Draht nochmal rein, etwas bewegt und sanft wieder rausgezogen: Es waren 2 verkokelte Bienen am Draht aufgespießt.
Also einen dünneren stabilen Draht genommen und den Auspuff von hinten her etwas bearbeitet, dann ausgeschüttet und ich habe dann 45 rabenschwarze Bienen gezählt die im Auspuff waren.
Wie eingangs schon erwähnt wurde der Roller 2-3 Jahre nicht bewegt und die Tierchen haben dort wohl ein Nest gebaut.
Anschl. Druckluft durchgeblasen und ich denke mal alles kam durch.
Sachen gibts die es eigentlich gar nicht gibt
Vielen Dank nochmals an den MeisterZIP und Frank67 für Eure umfangreiche Hilfe ohne die ich es nicht geschafft hätte
Jetzt wird erstmal gedüst und dann mach ich mich mal an die Bremsen und den Rest.
Verfasst: 07.06.2013, 07:31
von MeisterZIP
Das mit den Bienen kenne ich , habe ich auch schon öfters gehabt und auch hier be/geschrieben .
Insofern Glück gehabt !
MeisterZIP
Verfasst: 07.06.2013, 12:52
von Frank67
Ich hab auch schon von einem Mäusenest im Lufi-Kasten gehört...
(Keine Ahnung, wie die da reingekommen sein sind, weil ja: Ansaugschlauch und auch hochklettern zum Loch...)