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Roller 300 ccom, Krad 300 ccm Leistung ungleich verteilt
Verfasst: 18.11.2012, 13:05
von Velojogi
Hallo miteinander,
mit Blick auf die im Januar 2013 anstehenden Führerscheinneuregelung habe ich interessehalber diverse Prospekte namhafter Zweiradhersteller gewälzt und in Internetforen gestöbert. Dabei ist mir nicht nur aufgefallen das es kaum Fahrzeuge mit annähernd 35 kw gibt, sondern das im Vergleich: Krad / Roller letzterer immer den Kürzeren zieht, und dies nicht nur beim Tankinhalt.
Frage: Weiß jemand einen plausibelen Grund, weshalb Roller mit 300 ccm maximal 130 bis 135 km/h laufen und bestenfalls 29 kw haben, wärend Kawasaki z. B. aus seiner 2013er 300er Ninja bei nahezu identischem Gewicht 33 kw und 165 bis 170 km/h herausholt. Rollermotoren drehen um 9000 U/min, die Suzuki wird bei 13000 abgeregelt.
Sollte die Variomatik der Grund sein? Der 700er Kymco beweist das Gegenteil. Und falls doch, dann nichts wie zurück zur guten alten Handschaltung.
Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich benötige weder einen Geschwindigkeitsrausch, noch ständige Adrenalinausschüttung. Dennoch will mir nicht einleuchten warum Roller derart stiefmütterlich behandelt werden. Was sagt der Meister als Mann vom Fach dazu?
Verfasst: 18.11.2012, 13:11
von Daxthomas
Da du nur den Meister ansprichst, erspare ich mir jeglichen Kommentar zu solch einer Frage
Re: Roller 300 ccom, Krad 300 ccm Leistung ungleich verteilt
Verfasst: 18.11.2012, 14:28
von mopedfreak
Velojogi hat geschrieben:Rollermotoren drehen um 9000 U/min, die Suzuki wird bei 13000 abgeregelt.
Hi,
Du schreibst es ja schon selber. Mehr Drehzahl = Mehr Leistung.
Warum erhöht man dann nicht die Drehzahl eines Rollermotors? Wieviele Zylinder haben Rollermotoren i.d.R.? Richtig, die kleinen haben einen Zylinder, genau so wie die Honda CBR250R. Wieviel Leistung zaubert die kleine Honda aus dem Eintopf? knappe 26 PS.
Je größer die Einzelzylinder werden, desto mehr maße muss beschleunigt und wieder abgebremst werden. Man müsste die Motorteile dann so schwer und stabil bauen, dass das Treibwerk zu schwer wird, oder man nimmt "Hightech"-Werkstoffe, die wiederum teurer sind.
Die Ninja hat zwei kleine schnuckelige 148ccm Zylinder, die höherer Drehzahlen erlauben.
Die Honda NC serie hat auch kanpp 700cm, aber nur um die 50 PS. Dafür kann man damit auch Nachts durch ein Wohngebiet fahren.
Viele Grüße, Alex
Verfasst: 19.11.2012, 04:26
von UweF
Daxthomas hat geschrieben:Da du nur den Meister ansprichst, erspare ich mir jeglichen Kommentar zu solch einer Frage
Warum machst du es dann nicht?

Verfasst: 19.11.2012, 06:43
von Daxthomas
Das mußte ich einfach los werden !
Verfasst: 19.11.2012, 07:26
von MeisterZIP
Nun ja , Rollermotoren sind aufgrund des CVT-Triebs immer mit mehr Leistungsverlust als Fahrzeuge mit Kettenantrieb behaftet . Dazu kommt noch das "Manko" , dass Einzylindermotoren i.d.R. konstruktionsbedingt weniger Leistung haben als Mehrzylindermotoren mit dem gleichen Hubraum , auch werden Rollermotoren eher mit Druck von unten gebaut , während kleine 2/4 Zylinder eher drehen und drehen und dafür auch eine Schaltung benötigen , um das nutzbare Drehzahlband ausnutzen zu können ..
MeisterZIP
Verfasst: 19.11.2012, 09:18
von Yager-Raser
danke fürs löschen der beiträge.
---edit MeisterZIP:
wenn du dich an die netiquette hältst , passiert das nicht ---
yager-raser
Verfasst: 19.11.2012, 17:52
von Velojogi
Hallo miteinander,
bedanke mich für die aufschlußreichen Erklärungen. Trotz der offensichlich Bauart bedingten Nachteile werde ich auch künftig weiterhin Roller fahren.
Verfasst: 15.03.2013, 19:12
von jawa california
Ein weiterer Grund könnte der vergleichweise hohe verbrauch der Motorräder sein, die alten Kawas 400-550ccm nahmen 4,5 bis 6,5 liter je nach Wartung und Fahrweise.
Die R1100Rs nimmt sogar zwischen 6,5 udn 8,5 obwohl ich mein Motorrad mag ein derber Hinkefuss, gerade bei den aktuellen Spritpreisen. Manchmal habe ich das gefühl da geht mehr Sprit rein als Leistung raus. Motorradkostrukteure sind noch nicht in der Gegenwart angekommen, der Motorradfahrer ebenso, viele fahren nur wenige 1000 Kilometer im Jahr und zum Spass der schnelle Bumms darf dann auch kosten.
Rollerfahrer sind da eben etwas weiter siehe Honda innova oder ähnliche.
Verfasst: 16.03.2013, 08:14
von gdp
Rollerfahrer sind da eben etwas weiter siehe Honda innova oder ähnliche
Das war ein guter Witz; nur zum Vergleich: mein bekannt sparsamer Yager GT 200 / 15PS braucht 3,5l/100km, eine Kawa 650 (ER6 oder Versys) / 64 PS 4,3l/100km, meine ZRX 1100 / 106PS 5,5l/100km.
Roller sparsam? Da darf man z.Zt. nur zu Honda gehen (PCX und NC 700-Reihe), der Rest der Zweiradbranche ist in der Hinsicht weit hinter den vierrädrigen Kollegen ( was sich natürlich begründen lässt!) zurück.
Verfasst: 16.03.2013, 19:45
von jawa california
Mag sein das du rechst hast, allerdings ist die Er 6 mit ihrer wohl ausgefeilten elektronischen Einspritzung erst seit 2006 auf dem Markt. 4,3 liter sind nun nicht wirklich wenig, bei entsprechendem Daumen am Gas oder im Stop and Go läst sich das sicher noch steigern. Hinzu kommt das Fahrzeug hat einen modern konstruierten Motor. Und was an dem Yager bekannt sparsam sein soll ist mir nicht klar 3,5 Liter ist doch wohl eher typischer für ein Grand Tourismo Roller mit 150 pia X8 sind wir im Urlaub auf rhodos über 1000km rumgebrettert 2 große schwere Erwachsene, schon deutlich über der Zuladung, der Verbrauch lag knapp unter 3,5 Liter.
Kann ja sein das die Hubraumriesen unter den Rollern noch deutlich mehr verbrauchen. Ich werd mal kucken ob ich eine innova oder Wave für den Alltag bekomme da ist mir die Bmw eh zu schwer.
Verfasst: 16.03.2013, 23:31
von Ulrich
Das sind keine "Nachteile"...
Grundsätzlich bestehen bei einem "Eintopf" mit 500 ccm Unterschiede, wenn er in einem Mopped, oder ´nem Roller verbaut werden soll:
Wie vom Meister schon gesagt, ist im Mopped Leistung gefragt, während beim Roller ein "homogener" Antrieb gefragt ist - also Druck von unten, und gleichbleibende Leistungsabgabe....
Gemacht wird das mit dem "set-up" - also der "Gestaltung" der Charakteristik, die der Motor haben soll:
Das beginnt am Ansaugtrakt, und endet beim Auspuff. Eine wichtige Rolle spielt da die Nockenwelle mit ihren Steuerzeiten...
Ich kenne das von den alten US-Motoren:
Der 350er Chevy (5,7 Liter) kann -je nach "set-up" - ein bärenstarker Truckmotor sein, der ab 800/min heftig zieht, aber bei 4000/min dicht macht, und mal gerade 150 PS hat...
Genau so gut kann ein solcher Motor aber auch 750 PS (ohne Aufladung) bei 9500/min bringen - und mehrere Tausend Meilen im Renntempo schadlos überstehen...
Dies ist auch auf die "Kleinst-Motoren" übertragbar - also Roller und Mopped...
Alles also eine Frage der "Abstimmung"...
Abhilfe könnte hier die Aufladung bringen, aber:
Der giftig einsetzende "Turbodruck" macht ein Mopped unbeherrschbar -
die weich einsetzende Kompressor-Lösung ist zu aufwändig, zu teuer, und meist auch zu schwer...
Die Ausnahme (Peugeot Satelis 125 Kompressor) ist eine ähnlich unnötige Spielerei der Konstrukteure, wie die Zahnrad-Kaskade im Abtrieb des Burgman...,
meint
der Ulrich