Läuse ...

[MeisterZIP]

Großes Streitthema : Kopfläuse !

Es wird ja immer gesagt , dass Läuse sich auf den Köpfen niederlassen , egal , ob die Haare gewaschen sind oder nicht . Anders gesagt : Körperhygiene ist nicht relevant für einen Lausbefall .

Ich frage mich : Woher kommen eigentlich die Läuse ? Und warum sind Kopflausinfektionen in den letzten 10 Jahren deutlich häufiger in Deutschland , als dies vor beispielsweise vor 30 Jahren der Fall war ? Ist jetzt die Körperhygiene relevant für die Verbreitung oder nicht ? Wo liegen die Gründe für die Verbreitung , besonders in der letzten Zeit ?

Liegt es vielleicht daran , dass die Kinder längere Haare haben ?
Ich kann mich erinnern ( Erzählungen meiner Mutter ) , früher wurde bei einem Lausbefall kurzerhand die gesamte Klasse geschoren . Gut , sowas geht heute nicht mehr , weil es 1. vernünftige Mittel gibt , die gegen die Nissen wirken und 2. ist es politisch nicht mehr korrekt , solche Radikalmethoden ( auch wenn sie äußerst wirksam waren ) heutzutage durch zu ziehen .

Warum also kommt es heutzutage zu immer wieder kehrenden Läusebefällen besonders in Grundschulen ?

Als stellvertretender Schulpflegschaftsvorsitzender habe ich mich mal umgehört und siehe da : An Gymnasien hier im Umkreis gab es so gut wie keine Fälle , an den Hauptschulen deutlich mehr ( da musste man kräftig nachfragen , denn das Thema scheint recht unbeliebt zu sein ) , zu Realschulen hatte ich keinen Kontakt .
Ist es eine Bildungssache ? Oder hat es mit dem sozialen Stand zu tun ?
Oder liegt es an Verständigungsproblemen ?
Diesbezüglich folgendes : Bei Lausbefall bekommen alle Kinder ( zumindest an unserer Grundschule ) einen Infozettel mit nach Hause . Die Eltern werden gebeten , sich ihre Kinder mal vorzunehmen und ggf. behandeln zu lassen . Bei Lausbefall wird der Schulbesuch solange untersagt , bis es ein Attest vom Arzt gibt .
Was aber , wenn die Eltern kein Deutsch sprechen oder lesen können ?

So passierte es bei uns immer wieder , dass Kinder in die Schule gingen , obwohl die Läuse sich in ihren Haaren tummelten . Die Kinder wurden nach Hause geschickt , kamen am nächsten Tag wieder und es war natürlich nichts geschehen ( geht ja nicht innerhalb eines Tages ... ) . Die Damen im Sekretariat waren hilflos , weil auch anrufen bei den betroffenen Eltern nichts ergab ( die verstanden halt nichts ) .

MeisterZIP

[Ulrich]

Tja....
...solcherlei "Nichtverstehen" sorgt immer wieder für seltsame "Stilblüten des Lebens....

Meine Meinung:
Jeder (Egal, woher, aus welchem Grund, mit welchem "Status"), der sich über einen längeren Zeitraum (also Monate oder Jahre) in einem für ihn fremden Land aufhalten möchte, sollte im Vorfeld schon die Landessprache weitgehend sprechen, lesen, verstehen können.

Leider gibt es unter ausländischen Mitbürgern eine recht große Gruppe, die sich schlicht weigert, die Landessprache zu erlernen. Warum das so ist? Keine Ahnung...
Dabei bin ich durchaus der Auffassung, das jeder seine Sprache/Kultur/Religion/Tradition pflegen soll.
Dennoch:
Wenn ich "woanders" leben möchte, komme ich an der Landessprache nicht vorbei.

Dann wäre vieles deutlich einfacher und entspannter,
meint
der Ulrich

[MeisterZIP]

Ja, ist es denn wirklich so , dass hauptsächlich Verständigungsprobleme zu einer Vermehrung von Kopflausbefall führen ? Oder ist es doch noch ein anderes Problem ?

MeisterZIP

[Ulrich]

Naja, zumindest Dein letzter Absatz in Deinem Einführungs-posting deutet darauf hin....
Da gibt´s aber sicherlich noch andere Ursachen...

meint
der Ulrich

[tomS]

Ich kann mich erinnern ( Erzählungen meiner Mutter ) , früher wurde bei einem Lausbefall kurzerhand die gesamte Klasse geschoren .

So etwas habe ich noch nie gehört.

Aber sollte bei Euch (wo?) früher derart unerbittlich durchgegriffen worden sein, alle (rund 40) Kinder, Jungen und Mädchen (Lehrer(in) auch?) zu entstellen, weil ein einziges Kind Läuse hat, dann hat sich natürlich keiner getraut, Läuse zu haben.

Zum Glück bin ich in Deutschland zur Schule gegangen. Klassenstrafarbeiten gab es wohl, aber keine KZ-Methoden.

Ob Kopfläuse nun wirklich häufiger auftreten, weiß ich nicht.
Woher hast Du die Information, Meister Zip?

Bekannt ist, daß Kopfläuse quasi nur von Kopf zu Kopf wandern. Sie stecken fast nie in Kopfkissen oder Kleidung, und wurden noch nie auf dem Teppich etc. gefunden, sie wollen millimeternah an der Kopfhaut bleiben.
Spiel und Gruppenarbeit unter Kindern begünstigt die Übertragung, diszipliniertes strammsitzen in 1m Abstand behindert sie.

[Grandma]

Moin

Läuse kenn ich nur zu gut In Kreuzberg nach den großen Ferien, in Schulen / Kindergärten war dass immer wieder ein Phänomen..
Ein ärgerliches noch dazu, aber hat kein unhygienischen Hintergrund. Im Gegenteil Kopfläuse tummeln sich auf frisch gewaschenen Köpfen lieber.

In anderen Ländern sagen wir mal sehr südliche um jetzt hier keine Diskussion breit treten zu wollen, gibt es z.B. keine Meldepflicht was Läuse angeht. Es werden auch keine Kitas und Schulen geschlossen, Schüler werden nicht solange zu Hause gelassen, bis sie Läusefrei sind.
Und Läuse springen nicht wie Flöhe, aber krabbeln und dass sehr schnell wenn sie einen neuen Wirt finden können. Die Läusekolonie möchte sich ja schnell ausbreiten, dass geht auch fix... Es ist wohlaus möglich, dass diese sich an Mützen, Bettwäsche und alles was mit Kopfwärme in Verbindung kommt, niederlassen. Deswegen ist ein Aushungern, Waschen unerlässlich.

Zu der Meldepflicht; Läusebefall an Schulen/Kitas in Berlin war Meldepflichtig beim Gesundheitsamt, man musste sich ein Attest vom Kinderarzt geben lassen, dass das Kind Läusefrei ist. Ihr solltet Euch darum kümmern, dass Eure Infozettelchen in mehreren Sprachen die eben bei Euch vorkommen, gedruckt werden. Das würde ja endlich auch mal die Missverständnisse ausräumen und die ewige Neuansteckung.

Zu dem Kahl scheren "früher" Tom, dass wenn es auch nach KZ Methoden aussah, war leider die einzige Möglichkeit der Läuse besonders nach der Kriegszeit, Herr zu werden. Es gab da keine Mittelchen dagegen und vieles andere war schlichtweg nicht zu bekommen. Man wusste sich einfach nicht anders zu helfen. Ich weis das von meinen Vater, der erzählte wie Meister Zip seine Mutter, mir dassselbe.

Läuse wird es wieder und wieder geben, dass es in Hauptschulen mehr vorkommen kann wie in Gymnasien kann mitunter auch daran liegen, dass dies nicht so gerne zugegeben wird. Man verbindet ja Läuse immer noch mit ; dreckig sein, ungepflegt sein, ja sogar mit asozial. Was absoluter Quatsch ist!

Lieben Gruß, Grandma

[roll_on]

Moin ... Man verbindet ja Läuse immer noch mit ; dreckig sein, ungepflegt sein, ja sogar mit asozial. Was absoluter Quatsch ist! ...

Wie recht Du doch hast. Es kann halt JEDEN erwischen. Meine Söhne hatten diese Viecher zu Kindergartenzeiten mehr o. weniger regelmäßig. Kaum waren die Dinger ausgerottet, schon tauchten sie wieder auf.

Und @Tom: wir haben unseren Söhnen immer die Köpfe geschoren, was aber trotzdem nur kurzfristig half...

[tomS]

Und @Tom: wir haben unseren Söhnen immer die Köpfe geschoren, was aber trotzdem nur kurzfristig half...

Da es die Läuse bekanntlich auf die Kopfhaut abgesehen haben, hättet Ihr schon skalpieren müssen.
Aber ich kenne das mit dem kahl scheren nicht. Habe auch nie einen Jungen o. Mädchen so gesehen. Nicht vor 40 Jahren und nicht heute.
Was meint Ihr, was da los wäre, wenn ich meine pubertierende Tochter kahl scheren würde...

[roll_on]

@Tom:

Kopfläuse kleben ihre Eier (Nissen) an Haare u. nicht auf die Kopfhaut.
Entweder kämmt man die Nissen aus o. verbannt sie mit der gen. Radikalmethode. Wo keine Haare, da keine Nissen.

Und ich schrieb von Kinnings im Kindergartenalter, von Pubertierenden war keine Rede.

[tjoris]

also ich weiß noch aus meiner schulzeit (is ja jetz nich soooo lange her)
wenns kopfläuse gab dann war erstmal meist 2 tage "frei". dann gabs elternabend, bei wem zuerst sowas vorgefallen ist usw.
dann meist am ende der 2 tage war klar wers deffinitv hatte, die sind dann daheimgeblieben, der rest wurde vereinzelt, die lehrer ham auch geschaut das niemend die köpfe zusammensteckt, war dann halt ne recht ruhige woche auf dem pausenhof.
das ist nie stigmatisiert worden, ist halt so, konnte man nix dran machen, lieber folgen bekämpfen als ursachen (vergeblich) suchen.

die radikalkur kenn ich noch von oma, musste mir auch immer bei läusen anhören "wie rabiat das damals gemacht wurde" und was für ein glück ich habe das es die moderne chemiekeule gibt.

@meister zip: das mit dem steigenden anteil ausländischer eltern ist an meiner letzten schule auch ein problem gewesen. an nem elternabend waren seltsamerweiße mal nur deutsch sprechende eltern da, am nächsten tag wurden diejenigen schüler gefragt ,deren eltern (bekanntermaßen) kein deutsch konnten, wo die eltern denn waren: begründung: ich hab den zettel nicht gezeigt, die können den eh nicht lesen.
ich bin fast vom glauben abgefallen.
seitdem hat mein glaube an die integrationsbereitschaft einiger "mitbürger" stark geknickt und hat sich bis heute nicht ganz erholt.
aber das ist ne andere geschichte die wo anders diskutiert werden sollte.

fazit: kopfläuse sind nicht gut, wenn dagegen allerdings in der gemeinschaft vorgegangen wird ist die chance sie im ersten durchgang zu "besiegen" relativ groß.

[Ulrich]

...was wiederum meine Meinung in meinem ersten Beitrag hier bestätigt...

Traurig, aber wahr...

meint
der Ulrich

[tim]

Und ich schrieb von Kinnings im Kindergartenalter,

Hihi . . . Du weisst was "Kinnings" im Jiddischen heisst? Richtig: Läuse!

gruss tim (amüsiert)

[roll_on]

... Hihi . . . Du weisst was "Kinnings" im Jiddischen heisst? Richtig: Läuse!

gruss tim (amüsiert)

Wußte ich nicht. Na sowas doppeldeutiges aber auch...

Gruß Gerd (nun ebenfalls amüsiert)