Variomatik

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melmag
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Variomatik

Beitrag von melmag »

Hallo,
ich zitiere weiter unten mal aus einem Beitrag in einem Grossrollerforum. Andere Maschine, offenbar gleiches Problem. Zuerst dachte ich, wie ist der Kerl an meinen Roller gekommen? Der erste Punkt ist es jetzt nicht so, aber der zweite trifft es auf den Punkt. Das Riemenhacken habe ich meinem Schrauber auch geschildert, der gibt auch der unseligen gestifteten Originalvario die Schuld. Wieso baut Kymco so einen Kernschrott ein? In diesem Zustand ist das KEIN ROLLER, gefühlt eher eine Enduro. Die Vibrationen aus der Vario sind geschwindigkeitsabhängig in der Frequenz in der ganzen Maschine zu spüren, als hätte ich frische Heidenau Winterreifen drauf. Durch die Stadt rollern mit 40-50 km/h ist eine Pein.

Mittlerweile mache ich mich mit dem Gedanken vertraut eine andere Vario einbauen zu lassen. Pulley finde ich recht teuer, 250 plus die Gewichte, da sind 350€ incl. Einbau fällig.
Malossi und Polini liegen all inklusive bei 180€ mit Einbau ca. 230€. Hat jemand Erfahrung mit den J. Costa Varios?
Käseecken allein werdens wohl nicht reissen, da ja die Vario das Problem ist. Das Malheur hatte ich ja schon und liess die Ecken wieder rausnehmen.

Alles sehr unbefriedigend. Auf meinen Gebrauchtkäufen liegt offenbar ein Fluch. Beim letzten musste ich auch erstmal investieren, erst dann lief die Kutsche rund.

Zitat:
Warum eine andere Variomatik ?
1.) Mit der Original Yamaha- Variomatik fühlt sich das Anfahren schwerfällig und „pummelig“ an, speziell mit Sozius sowie am Berg. Eine Anfahrdrehzahl von 4'500 bis 5'000 U/min ist nötig, damit überhaupt „etwas geht“ und die Kupplung schleift lange. Eine höhere Drehzahl als 5'000 U/min ist andererseits beim Anfahren gar nicht möglich.
Zu diesem Thema sind in diesem Forum Bemerkungen wie „Anfahren im 2. Gang“ oder „Anfahren mit angezogener Handbremse“ nachzulesen.

2.) Extrem tiefe Drehzahl um die 3'000 U/min bei Langsamfahrt im Stop-and-Go Verkehr verursachen Schlagen des Antriebsriemens (analog „Kettenhacken“ beim Motorrad), welches als mehr oder minder starke, niederfrequente Schwingung aus dem Antriebsbereich wahrnehmbar ist. Im Gegensatz zum Motorrad kann beim Roller hierauf kein Einfluss genommen werden (ausser mehr Gas geben). Beim Motorrad kann man immerhin einen Gang zurückschalten oder auskuppeln.

Mit der Performance im mittleren und höheren Geschwindigkeitsbreich war ich mit der Original-Variomatik vollauf zufrieden.


Was hat der Umbau gebracht ? (Erste Erfahrungen)

Meine Majesty ist nicht wiederzuerkennen. Der Charakter und die Performance des Rollers haben sich sehr positiv verändert. Es ist wie Tag und Nacht. Der Roller ist leichtfüssig und spritzig geworden. Das Anfahren ist jetzt wirklich eine Freude. Keine Spur mehr von „Pummeligkeit“. Das Werbeversprechen von Malossi trifft 100% zu.

1.) Die (Original-) Kupplung greift nach wie vor bei ca. 2'500 bis 3'000 U/min. Kurz über dieser Drehzahl ist das Einkuppeln bereits erledigt und ein stressfreier, leichtfüssiger und vehementer Vortrieb ist spürbar. Es ist also tatsächlich so, dass die Anfahruntersetzung kürzer ist. Wird stärker beschleunigt steigt die Drehzahl rasant bis 6'000 U/min und mehr. Dadurch geht die Maschine bei Bedarf ab wie dem Götterboten Hermes sein Pferd. Für ein normales, zügiges Mitschwimmen in PKW-Strom im Stadtverkehr werden nie mehr als 4'000 U/min benötigt !! Echt toll.

2.) Die Drehzahl bei minimaler Geschwindigkeit im Stadtverkehr ist nicht mehr bei 3'000 U/min oder gar darunter, sondern bei ca. 3'400 U/min. Dadurch ist das Schlagen des Antriebsriemens kein Thema mehr. Nur noch vibrationsfreie Ruhe !!

3.) Die Drehzahlen haben sich in allen Geschwindigkeitsbereichen zwischen null (konstante Geschwindigkeit halten in der Ebene) und 10% (Beschleunigung) erhöht. Generell kann man sagen, der Motor dreht immer im absoluten „Wohlfühlbereich“.

4.) Das Gefühl des Gleitens, Scooterns, Cruisens oder wie man dem immer sagen will, ist bei ruhiger Fahrweise viel souveräner geworden. Gleichzeitig können Reiter mit nervöser rechter Hand bei Bedarf viel mehr angasen.
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Re: Variomatik

Beitrag von melmag »

Ich werfe mal die Frage auf, welche Vario ich nehmen soll. Der Schrauberling will mir unbedingt die von Pulley verkaufen. Kann ich da die 16gr Ecken überhaupt gebrauchen? Sind nur 6 Stück und die Empfehlung auf der Website gehen in Richtung 12, 13gr.... Noch nen Satz Ecken, plus Vario plus Montage... :cry:

Hat jemand Erfahrung mit Polini oder Malossi? Die sind komplett und viel günstiger.

Morgen werde ich mal hören, was der Freundliche erzählt. Schlechter als die Originalflitsche kann keine der drei sein. Vielleicht schreibt noch jemand was erhellendes.
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Re: Variomatik

Beitrag von MeisterZIP »

Wenn man im Stzadtverkehr mehr gleiten möchte , muss man als erstes das vom Gesetzgeber her vorgeschriebene Lärmniveau ändern , in dem man andere Kupplungsfederchen ( härter ) verbaut , um den Einkuppelbereich nach oben zu verschieben .

MeisterZIP
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Re: Variomatik

Beitrag von melmag »

Eigentlich möchte ich überall gleiten, darum hab ich ja einen Roller gekauft.
Leider hat dieser gleich drei Baustellen.
  • Die total unkultivierte Treckervario
    eine stuckelige Bremse vorne
    ein hoppeliges Vorderrad
Ansonsten ein Bombenroller, ich lasse mich da nicht verdriessen. An der Vario arbeite ich gerade.
Das Vorderrad liesse ich mir vom Meister therapieren. Der Schrauber hier nimmt mich nicht so richtig ernst. Die schwimmende Lagerung, Metallspäne an den Belägen pi pa po. Die Bremse geht nicht besser...
Ich habe schon einige Bremsen probiert, aber so ein ruckeliger, unsensibler Anker, der das komplette Vorschiff erschüttert ist mir neu.
Ich melde mich zeitnah und würde nochmal den Weg nach Witterschlick nehmen. Dann hätte ich Gewissheit.
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Re: Variomatik

Beitrag von Hoss530 »

Ich habe mir die hakelige Vario mal genauer angesehen und einige kleine Änderungen vorgenommen, die wie ich finde, sehr viel gebracht haben.
Punkt 1:
Die Varioplatte hat maximal 0,1mm radiale Luft in den Stiftführungen. Das hört sich vieleicht viel an, ist es aber nicht. Die verbauten Iglidurbuchsen mögen keine scharfen Kanten. Daher habe ich die Zylinderstifte am Übergang der geschliffenen Zylinderfläche zum Kopf leocht entgratet.
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Screenshot_20190707-211517_Gallery.jpg (714.58 KiB) 2160 mal betrachtet
Punkt 2:
Die Varioplatte ist sehr stabil gebaut, aber bei der Erwärmung, die während des Betriebes entsteht, verzieht sie sich leicht und fängt an zu haken. Daher habe ich sie warm gefahren, und dann die am Leichtesten gleitende, der 3 möglichen Einbaupositionen ausgesucht. Ich hatte es erst im kalten Zustand probiert, brachte aber nicht den gewünschten Erfolg.
Handschuhe nicht vergessen.

Punkt 3:
Vieleicht ein wenig übertrieben, aber....
Ich habe die originalen Gewichte nachgemessen, und Abweichungen von 0,2g festgestellt. Da die Zentrifugalkraft im Quadrat ansteigt, machen sich unterschiedliche Gewichte bei einer Variomatik, die nicht viel Luft hat, negativ bemerkbar.
Als ich schon dabei war, habe ich die originalen Variorollen gleich auf 16 g reduziert.
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Screenshot_20190707-215458_Gallery.jpg (1.05 MiB) 2160 mal betrachtet
Inzwischen habe ich noch auf die 15g FR-Pulleys gewechselt und diese ebenfalls auf das geringste Gewicht gebracht.
Die Vario funzt jetzt seit fast 1900 Km einwandfrei.

Es ist halt wie immer: "Viele Kleinigkeiten ergeben ein grosses ganzes".
Viele Grüsse
Mathias


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Re: Variomatik

Beitrag von melmag »

Jo, inzwischen habe ich 16er Pulleys drin, seitdem ist die Ruckelei kein Thema mehr. Den Kniff mit dem entgraten lass ich mir mal durch den Kopf gehen.
Entgegen aller Wissenschaft habe ich ein paar Moleküle Lagerfett an die Stifte appliziert. Obs was beiträgt kann ich nicht sagen, aber der Roller schnurrt jetzt einwandfrei.
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Re: Variomatik

Beitrag von Hoss530 »

Mit Fett darf man es nicht übertreiben. Das könnte sich verflüssigen und dann abgeschleudert werden und so an den Riemen gelangen. Das wäre dann kontraproduktiv.
Wenn Du nur einige Moleküle verteilt hast, ist das sicherlich ok.
Ich habe meine Buchsen auch ein wenig mit Fremdstoff benetzt. "FETTEN" wäre an dieser Stelle masslos übertrieben.
Wir setzen diese Iglidurbuchsen auch bei uns im Maschinenbau ein und ich hatte mich mal mit unserem Ansprechpartner unterhalten. Dieser gab mir den Tipp, mir mal folgenden Link durchzulesen.

https://blog.igus.de/gleitlager-aus-kun ... -geht-das/

Es funktioniert. Muss halt im Inspektionsintervall wiederholt werden, aber das kriege ich hin.
Viele Grüsse
Mathias


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Re: Variomatik

Beitrag von melmag »

Ja, ist klar. Wie du sagst: benetzt.
Wir haben in der Firma Hochgeschwindigkeitsbestücker für SMD Bauteile von Siemens, da darf nur das allerfeinste Feinfett dran. Hab mir ne Fingerkuppe mitgenommen und nen mikroskopischen Abstrich auf die drei Pinne aufgebracht. Da ist nix zum wegschleudern.
Aber ist richtig. Von einfetten steht nix in der Anleitung. :wink:
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