Vorderrad abbauen

Kymcos größter 125er , der Grand Dink 125 , wird hier behandelt . Komm rein !
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Dr-Duke
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Vorderrad abbauen

Beitrag von Dr-Duke »

Moinsen!

Wie vielleicht aus einem anderen Thema bereits bekannt, habe ich (vermeintlich) Stabilitätsprobleme wegen unterschiedlicher Bereifung meiner "neuen" KYMCO. (Vorne M&S, hinten normaler Sommerreifen/Heidenau) Ich würde jetzt gerne einfach das Vorderrad meiner alten KYMCO gegen das "neue" mit alter Heidenau Bereifung tauschen.

Meine Frage ist, muss ich beim Umbau irgendwas speziell beachten? Oder sind das evtl. wirklich nur 2 Schrauben rechts und links an der Achse, die ich lösen muss? Hab' mit sowas noch keine Erfahrung!

Ein Bekannter meinte, man solle sowas lieber von einem Fachmann erledigen lassen, wenn man keine Ahnung hat... :roll:
Beste Grüße,
Sven
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Kaffee kochen.
Mit der 1. Tasse in der Hand in Ruhe schauen.
Eigendlich ist das "selbsterklärend", wenn mann "richtig" hin schaut...:
Tachowelle lösen.
Bremssattel auch. Nicht am Schlauch hängen lassen, sondern mit Draht irgendwo "antüddeln", sodaß der Bremsenschlauch zugentlastet ist...
Achs-Schraube lösen (eine Seite müßte eigendlich reichen), Achse ziehen....

Kaffee...
Ich habe das beim GD auch noch nicht gemacht, aber bei meinem alten 50er Rex... - und da hat das so geklappt...
Kaffee...
Ich würde hier also genau so vorgehen.
Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.

Kaffee, Zigarette, dann starten zur Probefahrt...

Nach erfolgreichem Flug noch ´n Kaffee und ´ne Zigarette...
und alles ist gut,

meint
der Ulrich
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dalung
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Beitrag von dalung »

Hi da hat dein Bekannter sicherlich recht, was ganz wichtig ist du braucht einen gescheiten Drehmomentschlüssel. da die Achse mit ca. 50 Nm angezogen wird.
Also meine Version : Kaffee kochen, aber kastriert, da Hypertoniker.
Bremssattel wird nicht abgebaut wozu ?
Rechte Seite Bremsscheibe Achse mit 19er Nuß lösen.Andere Seite da wo die Tachowelle sitzt mit 14. Nuß gegenhalten. Jetzt Steckachse evtl. mit einem Kunststoffhammer von der re. Seite mit (sanften) Schlägen austreiben. Rad nach vorne ziehen, jetzt benötigst du einen Helfer, der das Vorderrad entlastet. Holzklotz unterstellen die Führe kippt jetzt nach vorne oder evtl . Limokasten deswegen der Helfer. So jetzt die Finger von der Bremse re. lassen.

Einbau : ist noch kniffliger !!

Wieder mit Helfer Vorne entlasten. Evtl. Holzstück unterlegen, damit Rad und Achse sich treffen.
Metallhülse auf der re. Seite nicht vergessen.
Tachoantrieb fetten, und in entsprechende Haltenasen einführen.
Dann Achse stecken, siehe ausbau. Die 19er Schraube mit ca. 50 Nm anziehen, evtl. vorher etwas Kupferpaste darauf, erleichtert den Wiederabbau.

Lg Michael.
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Na ja,
das "gewisse Schrauben" mit dem entsprechend vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden, habe ich als selbstverständlich vorraus gesetzt...
Ich bin halt davon ausgegangen, das (außer einem anatolischen Bauern vielleicht) niemand auf den abstrusen Gedanken kommt, Rad- oder Achs-Schrauben ohne Drehmoments-Kontrolle an zu "ballern"...

Zur Bremse:
Bei meinem alten 50er ging ohne Abbau der Bremse gar nichts...
Mag sein, das das beim GD anders ist. Dennoch denke ich, das das Lösen des Bremssattels das Verfahren vereinfacht: Sind doch bloß 2 Schrauben...

Ansonsten dürfte das, wie gesagt, "selbsterklärend" sein, denn mann sieht ja, aus welcher Richtung einem was entgegenfällt...
Das das da wieder rein gehört, versteht sich von selbst.
Einzige Ausnahme ist da mein Auto:
Wenn ich da was gebastelt habe, hatte ich (fast) immer Teile übrig...
Funktioniert hat das "Tier" aber dennoch recht zuverlässig, bis zu dem Tag, als ich es erneut zerlegt habe, um die Karosse zu machen...,

meint
der Ulrich
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Dr-Duke
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Beitrag von Dr-Duke »

Moin zusammen, erst mal vielen Dank für all Eure Tips und Anregungen!

Die Felge vom alten GD ist schon seit Tagen gelöst und klar, ist es iwo selbsterklärend, dass der Anbau wieder genau in der umgekehrten Reihenfolge vonstatten gehen sollte. Was mich aber jetzt noch irritiert, ist das Ding mit dem Drehmomentschlüssel. Wieso ist das denn so wichtig? Ein Bekannter hat so ein Ding, aber sind 50 Nm realistisch? Er meinte das wäre viel zu viel. Ich kenne mich da leider nicht aus! :cry: Er meinte ein Nm entspräche rund der Zugkraft von einem Kg. Und doch wirklich wichtige Schrauben mit einem Druck von 50 Kg anziehen? Ich bin verwirrt. :P

Interessant aber war gerade der Anruf bei meinem KYMCO Händler vor Ort bzw. die Aussage dessen Assistentin:"Ne, also kennen wir so nicht. Wir machen das auf andere Art..." Ja holla die Waldfeh.

What the hell? :D "Nach fest kommt ab!"
https://www.youtube.com/watch?v=mKT-6mZbqpY

Frau Edit:
Ich hab' schon einige Roller und damals Leichtkrafträder (Suzuki RG 80 Gamma mal als Beispiel) gefahren, aber noch nie habe ich gehört, dass man einen Drehmomentschlüssel für einen Radwechsel braucht...

Und wer hät's gedacht? Auch die Rücksprache mit meinem KBS Händler hier in Frankfurt am Main auf der Hanauer Landstr. (Werkstatt wo ich meinen lletzten Reifenwechsel habe machen lassen) bestätigt miir das etwas "kopfschüttelnd" (Drehmomentschlüssel? Ne, sowas brauchen wir bei solchen Raparaturen nicht.)
Beste Grüße,
Sven
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dalung
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Beitrag von dalung »

Wie gesagt Drehmomentschlüssel sind eigentlich Laien schlüssel, Ein guter Handwerker zieht dir auch eine grössere Schraube am Roller an ohne Dms.
Bei sensiblen Schrauben wie Zylinder Kopf beim Auto, oder eben den Radschrauben, würde ich aber einen Verwenden, da kommt es nämlich auf die Gleichmäßigkeit an.
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Dr-Duke
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Beitrag von Dr-Duke »

Ja, das hab' ich auch gedacht. Und mein Gefühl hat mich scheins nicht getäuscht. Die Leutz in den Werkstätten wissen was sie tun und haben bereits ein Gefühl entwickelt für sowas. Als würdest du zu mir sagen, ":Lade mal den oder den LKW mit dem Gabelstapler ab..." Kann auch auf Anhieb nicht jeder. ;)
Beste Grüße,
Sven
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Adler
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Beitrag von Adler »

zur info
ca 0.96 Kg sind 10 NM.
d.h. 50 NM sind ca 4,7 kg

grüsse jörg
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knigthdevil
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Beitrag von knigthdevil »

also mal kurz zum entlasten des VR...da lege ich einen passenden Holzklotz unter den Roller...vorne unter Verkleidung wo der Tank unten anfängt...hält und gibt keine Probleme.
Man hat beide Hände frei und braucht keinen 2. Mann.
Ausserdem is mein Dicker hinten auch Schwer genug eigl. das es vorne fast von selbst oben bleibt.

Bremssattel muss nicht ab, geht auch so...schadet jedoch nix wenn man ihn samt Schwimmerplatte !!! dennoch abmacht, vereinfacht die sache nur.

Schrauben Steckachse lösen und rausziehen..geht mit der Hand (jedenfalls bei mir)
Rad samt Schnecke runter lassen und Schnecke von Rad abziehen...Welle muss man nicht abmachen.

Rad wechseln..

Schnecke an neuem Rad aufstecken und andere Seite die Hülse nicht vergessen...alles wieder einsetzen, gefettete Steckachse einführen und wieder alles festziehen...Bremse anbauen und Festschrauben...auf die Beläge beim einsetzen achten !!!!
Ich ziehe die Schrauben mit 2 Ringschlüsseln fest...ca. 80 Nm..und nicht mit nem Nm-Schlüssel...braucht man nicht wirklich.
Klotz entfernen...Bremstest..ne Rund drehen und feddich.

Dauert keine 5-10 min. der Wechsel

ist also kein großer Ackt.
(°;*)
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Der Emsländer
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Beitrag von Der Emsländer »

Moin
Heute morgen hab jetzt endlich die Zeit gefunden meinen Vorderreifen von M+S auf Sommerreifen zu tauschen, den ich mir vor einigen Tagen bestellt hatte.
Da ich hinten einen neuwertigen Conti Twist fahre, sollte es vorne ein Conti Twist 120/70-12 58P sein.

Aber zum Thema.😊

Das Vorderrad auszubauen ist in 5 min erledigt. So wie es auch schon oben beschrieben wurde.
Umziehen war in der Werkstatt meines Vertrauens für eine Spende in die Kaffeetasse erledigt.
Einbau wegen Tachoschnecke und Hülse rechts etwas fummeliger.☺

PS: Nach einer 10 km Probefahrt und anschliessender Schrauben Kontrolle bin ich mit dem Conti Twist gut zufrieden, läuft sehr ruhig Und spurtreu.


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Gruß Helmut
wolffi50
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Re: Vorderrad abbauen

Beitrag von wolffi50 »

ist zwar ne Weile her....aber , Räder gehören immer mit Drehmomentschlüssel angezogen,egal ob Moped,Roller PKW oder LKW.
Wenn mir Werkstattmeister solche Antworten geben - nö,sowas machen wir nicht,unterstelle ich ihm beim Ölwechsel auch - nö , Öl kommt da nicht rein...
Wenn dann mal ne Achse oder Mutter übern Jordan geht,wird gemeckert.
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melmag
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Re: Vorderrad abbauen

Beitrag von melmag »

Ich lege immer ne Gehwegplatte 40x40 auf den Soziussitz. Da kippt nichts.
Den Bremssattel bau ich nie aus. Beim Einbau ist ein bisserl Feinmotorik gefragt. Bremse, Hülse und Tachowelle müssen in Konjunktion sein. Die Schrauben habe ich bis vor Kurzem immer aus dem Handgelenk angezogen. Seit Neuestem mit Drehmomentschlüssel. Kann keinen Unterschied feststellen... :wink:
Aktuell: Xciting 400i Bj. 2015
Gehabt: Grand Dink 125, Movie XL 125 (2), Honda Transalp (2), Kawasaki GPZ 900 (1)
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Re: Vorderrad abbauen

Beitrag von wolffi50 »

Wie soll ich das jetzt so sagen...nach fest ists ab.
Am ende muß jeder selbst wissen was er tut.Sicherlich ,wer das seit langen macht,wird nicht gleich das Gewinde zerstören oder die Achse zerreisen.
Was meinen da die Meister,Werkstätten?
Beim PKW ist es üblich die Räder mit Drehmoment anzuziehen.Deshalb denke ich das es für Roller auch vorgesehen ist.

http://freie-rollerfahrer.org/wp-conten ... auben2.doc

sollte sich jeder runter laden.
Ganz wichtig finde ich die Anzugsdrehmomente am Motorgehäuse,da das Gewinde meist aus Alu ist und schnell zerstört wird. Beim Auto ist es genau so.Am meisten betroffen sind alle Service-schrauben wie Ölablaß ,Zündkerzen, Ölfilter (wird nur Handfest angezogen wenn es eine Metallpatrone ist,oder mit max 25 NM wenn es ein Papierfilter in Plastpatrone ist). Das sind neben den Rädern die meisten Schrauben...ok,ich vergaß die Ventildeckelschraube.
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Ulrich
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Re: Vorderrad abbauen

Beitrag von Ulrich »

Na ja...
Die Hersteller von Fahrzeugen und Zubehör (z. B. Felgen an Autos) schreiben ihre Listen für Anzugs-Drehmomente ganz sicher nicht zum Spaß...

Schrauben gehören an einem Fahrzeug immer mit dem vorgesehenen Drehmoment angezogen (Punkt.)
Ok, bei Rädern kommt es nicht so drauf an - dennoch sollte es einigermaßen passen.
Daher gibt es in den Werkstätten meines Vertrauens (eine Für die 2-Räder, die andere für´s Auto - da schraube ich dann selbst) immer mehrere Drehmoment-Schlüssel:
Einige einfache Exemplare für´s Grobe - die Dinger "fliegen" in der Wst herum, werden auch schon mal nicht auf "0" gestellt..., für´s Grobe halt, wie z. B. Räder...
Dann gibt es da jeweils noch ein Exemplar, das der Chef hütet, wie seinen Augapfel:
Ein Präzisions-Werkzeug, das nur dann zum Einsatz kommt, wenn´s "an´s Eingemachte" geht - also Motoren, Getriebe und ähnlich empfindliche Geschichten...
...und das wiederum bestätigt mich in der Ansicht:
Vorschrift beachten, Drehmomente einhalten...,

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der Ulrich
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