g33k0 hat geschrieben:Frank67 hat geschrieben:Weniger Licht? => Nicht unbedingt!
Es wird trotz des "Farbfilters" mehr licht aus der Birne geholt, indem der Glühfaden "heißer" (anstatt "rotgelb" fast weiß) betrieben wird. Das wird durch die Xenongasfüllung des Glaskolbens erreicht.
(Diese Mehrwärme ist auch der Grund, das die Plaste-Fassungen für die Birnen wegschoren)
Doch, unbedingt. Was dir so ein Farbfilter an Licht klaut, dass kann man mit keiner Xenon (oder meinetwegen auch Krypton) Füllung der Welt wieder kompensieren.
Bläuliches Licht macht den Eindruck, heller zu sein. Das ist aber eben nur ein Eindruck, der nicht der Wahrheit entspricht!
OK, rein physikalisch betrachtet hast du natürlich recht.
Optisch wahrgenommen wirkt neutralweißes bis kaltweißes Licht natürlich heller...
Aber auch die Betriebstemperatur und damit die "Leuchtfarbe" des Glühdrates haben einen nicht unwesentlichen Einfluß auf die Helligkeit und die Farbtemperatur des abgestrahlen Lichts (siehe nächster Absatz)
g33k0 hat geschrieben:Ein Leuchtmittel mit Glühdraht hat von der Bauart her eben immer die Eigenschaft, sm meisten Licht im infraroten, roten und gelben Bereich auszusenden. Daher kommt auch der "warmweiße" Farbeindruck.
Wir wissen aber auch aus der Physik, dass der Glühfaden je nach seiner Erwärmung rötlich glimmen, gelb und auch weißlich leuchten kann.
Das kann man auch bei Eisen z.B. im Schmiedefeuer beobachten.
Wenn das Eisen nachher schon (optisch wahrgenommen) weißglühend ist, beginnt es an der Luft zu "Spritzen". (es wird Material von der Eisenoberfläche weggeschleudert)
Der selbe Effekt (Material von der Oberfläche) würde mit dem Wolframfaden einsetzen, wenn er bei zu hohen Temperaturen betrieben wird und nicht in einer "Schutzgasatmosphäre" wie Halogen oder Xenon wäre (Um diesen Effekt zu verhindern bzw erst später einsetzen zu lassen).
Bei Xenon-befüllten Glaskolben kann der Glühfaden heißer betrieben werden, als bei Halogen, bevor dieser Abtragungseffekt eintritt.
g33k0 hat geschrieben:Wenn ich jetzt mittels einer blauen Lackierung eben diese Anteile heraus filtere, dann filtere ich einfach wahnsinnig viel von dem eigentlichen Nutzlicht heraus.
...kommt auf die Intensität des Filters an. Beim Beispiel der dunkelblauen Birnen wird natürlich sehr viel rot-gelb-Anteil herausgefiltert und das Licht wirkt oft schon sehr bläulich.
Das wäre mir schon wieder zu viel des guten, weil:
g33k0 hat geschrieben:Zusätzlich besteht noch das Problem, dass sich blaues Licht schneller brechen lässt und somit bei z.B. nasser Fahrbahn vollkommen untergeht.
Versuch mal mit ner Birne á la MTEC nachts bei Regen auf der Landstraße noch was zu erkennen! Man hat das Gefühl, als würde die Straße das komplette Licht verschlucken.
Xenon-Scheinwerfer haben das gleiche Problem. Dort produziert der Xenon-Brenner aber ungefähr 3x so viel Licht wie eine Halogenbirne und von daher hat man dann immer noch mehr Licht auf der Straße, als mit einem Halogenscheinwerfer.
Ich habe die Erfahrung, dass das gelbliche "Normallicht" (Vakuum- und einige Halogen-Birnen) wie auch das übermäßig blaue Licht vom dunklen Untergrund und hier besonders bei Nässe zu sehr geschluckt werden.
Die beste Erfahrung hatte ich mit der Xenongasbefüllten Birne, die nur eine sehr leichte Blaufärbung hatte: Intensives Weißlicht (schneeweiß).
Das Licht war auch auf nasser Fahrbahn noch deutlich besser, als das Licht einer originalen, herkömmlichen Halogen-Birne.
Aber vieles macht auch der verwendete Scheinwerfer aus... Je weniger Streulicht er hat und je mehr von der Birne abgestrahltes Licht er wirklich in den "Sollbereich" auf der Fahrbahn bringt, um so heller das in diesem Bereich wahrgenommene Licht.