Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Hier stehen wichtige Infos über grundlegende Funktionen eurer Fahrzeuge : Aufbau und Funktion von Bauteilen , dazu die dementsprechenden Fragen und Antworten . Bitte gleitet hier NICHT in's OT ab , es soll sachlich bleiben !
Antworten
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Tiffi »

Guten Abend,

Mich stellt mom die Frage was ist eigentlich günstiger im unterhalt? Ein Motorrad oder ein Großroller wie der DT? Und warum müssen die immer alle 5000Km zum Service? Ich finde das ist der einzige Nachteil bei einem Großroller das man alle nervigen 5000Km zum KD muss.

Sind die Motoren vielleicht anfälliger als ein 4 Zylinder in einem Motorrad? Motorräder haben heute teilweise Interwalle von über 10000Km warum geht das nicht auch beim Roller.

Gruß Jan
Benutzeravatar
MeisterZIP
Site Admin
Beiträge: 17182
Registriert: 08.02.2008, 15:14
Wohnort: Meckenheim
Hat sich bedankt: 1138 Mal
Danksagung erhalten: 1784 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von MeisterZIP »

Der Motor hat Kipphebel , also mehr bewegliche Teile , die auch Verschleiß unterliegen . Daher die kürzeren Intervalle beim Ventilspiel .

Motoren mit Tassenstößel haben i.d.R. längere Intervalle , dafür kosten die Inspektionen dann auch deutlich mehr ( es gleicht sich also aus ) .

MeisterZIP
Kymco : Born for fun and speed !
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Haben alle 1 Zylinder Kipphebel? Weil eigentlich haben ja alle Roller so kurze Intervalle. Naja bei anderen Motorrädern Kostet die Inspektion dann deutlich mehr? Aber wenn ich hier lese was einige für 1000--->5000 gleich hinlegen vergeht mir ja die Freude am Roller.

150€ für ne 1000er :twisted: wenn das bei 70-80€ liegt wäre das normal.
Und bei der 5000er muss weder Getriebeöl noch Bremsflüssigkeit noch die Kerze gewechselt werden. Auch nur gucken ob was gemacht werden muss und ne Ölwechsel. Warum hier dann einige schon bei 5000km gleich über 200€ bezahlen ist ja nicht zu verstehen?

Bei meiner GTS 300 wurde bei 1000km ne Ölwechsel und das Getriebeöl gewechselt. Ich habe 80€ für das alles bezahlt.

Und bei der 5000 währe nur ein Ölwechsel dran gewesen. Erst ab 10000Km kann man sich mal über 200€ unterhalten
tomS
Profi
Beiträge: 2737
Registriert: 01.03.2008, 08:27
Danksagung erhalten: 34 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von tomS »

Beim Xciting 500 muß alle 5000km der Motor mit Schwinge rausgezogen werden, sonst bekommt man den Zylinderkopfdeckel nicht ab, um wie vorgeschrieben das Ventilspiel prüfen. Alle 5000km!
Natürlich kostet dann jede Inspektion über 200€, auch wenn keinerlei Verschleißteile anfallen. ("Normale" Stundenpauschalen vorausgesetzt.)

Mein Einzylinder-Motorrad (mit dem bewährten 650er Loncin aus der Volksrepublik China mit Mao-rotem Zylinderkopf) hat ein 10000er Intervall. 10000er kostet im noblen BMW Haus weniger als 200€.
Ventilspielkontrolle ist nur alle 20000km vorgesehen (Tassenstößel), aber dazu muß man auch nicht den Motor ausbauen.
Man hat mir für die große Inspektion mit Verschleißteilen 400€ "angedroht", aber das bin ich gewohnt.

Auch bei den Brüdern mit 1200er Boxermotor ist das kein Hexenwerk. Erst bei den 4-6-zylindrigen durch die große Zahl der Bauteile auf engem Raum lästig. Aber das ist auch eine andere Klasse als jeder derzeitige Roller.

Übrigens: Piaggio MP3 hat nur alle 30tkm Ventilspielkontrolle. Motoren können die Italiener schon bauen.
Zuletzt geändert von tomS am 25.05.2016, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
(Meister Zip über Piaggio MP3 und seine FahrerInnen)
Benutzeravatar
MeisterZIP
Site Admin
Beiträge: 17182
Registriert: 08.02.2008, 15:14
Wohnort: Meckenheim
Hat sich bedankt: 1138 Mal
Danksagung erhalten: 1784 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von MeisterZIP »

tomS hat geschrieben:Beim Xciting muß alle 5000km der Motor mit Schwinge rausgezogen werden, sonst bekommt man den Zylinderkopfdeckel nicht ab, um wie vorgeschrieben das Ventilspiel prüfen.
Das mag beim Piaggio X9 500 zutreffen , aber nicht beim Xciting 500 . Da muss man lediglich die Federbeine lösen , den Motor hochheben und dann kommt der Deckel runter .

Im Endeffekt ist es jedem selber überlassen , ob er Inspektionen macht oder nicht . Die , die sparen , haben häufig ( aber nicht immer ) durch Folgeschäden höhere Kosten , die Überbleibsel kann man sich gerne bei mir in den Schaukästen anschauen .

MeisterZIP
Kymco : Born for fun and speed !
Benutzeravatar
mopedfreak
Kymco-King
Beiträge: 6949
Registriert: 29.02.2008, 18:27
Wohnort: Rabenau bei Dresden
Hat sich bedankt: 251 Mal
Danksagung erhalten: 496 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von mopedfreak »

Hi,

Yamaha, BMW, Piaggio, Peuegot, sie alle haben Inspektionsintervalle jenseits der 5.000 Km.
Aber auch bei den Motorrädern wird viel gemeckert, wenn ich in durch das NC-Forum blätter. Da wird sich dann aufgeregt das man trotzdem jedes jahr zum Service muss, obwohl man nur 3.000 Km im jahr schafft.

Beim Motorrad wird der günstigere Wartungspreis durch Ölmenge, Reifenverschleiß- und Preis, etc... wieder wettgemacht.

Viele Grüße, Alex
Bild-GT200i
Bild-NC750X
Bild-Sat400
Benutzeravatar
uwe_GT300
Testfahrer de luxe
Beiträge: 251
Registriert: 16.04.2015, 19:11
Wohnort: Tübingen
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von uwe_GT300 »

bei meiner Vespa GTS 250 muss nur aller 20.000km das Ventilspiel kontrolliert weden. Das ist bei Kymco schon sehr nervig.
Ich hatte ja schon einmal in einem anderen Artikel geschrieben, dass die Preisdifferenz zwischen einen People 300 (der ist günstiger) und einem Honda SH300 sehr schnell durch das Mehr an Inspektionen wieder ausgegeben ist. Also doch lieber am Anfang, beim Kauf, etwas mehr ausgeben, um dann später günstiger zu fahren?

Aber wenn man nur aufs Geld schaut, muss man Bus fahren, nur das macht überhaupt keinen Spass.

Gruss Uwe
Uwe, seit 4/2015 mit People GT300i
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Hallo,

Ich bin der Meinung beim Kauf eines Roller spielt auch die Optik eines Fahrzeuges eine große Rolle oder? Wenn mir kein Honda Roller gefällt werde ich ihn bestimmt nicht kaufen weil er längere Inspektionsinterwalle hat.

Nun gut ich habe mir nun denn 350er bestellt, und kann nur hoffen das mein Händler nicht so zu lang wie einige hier schreiben. Ich hatte nämlich vor einigen Jahren mal ein Daelim S3 125 der sollte sogar alle 4000Km zum KD und ich habe da auch immer gleich 250€ hingelegt.

Das ende vom Lied wieder verkauft. Weil das kann ja keiner unterhalten und da bleibt einen ja die Freude an Langen Stecken zu fahren im Halse stecken.

Ich muss euch sagen das bereitet mir mom etwas grummeln im bauch. Auch mit dem 350er Interwallen. Für mich kommt eigentlich nur ein Großroller in frage weil ich Sie sehr gerne fahre, und weil ich die Einzylinder gerne Höre.

Aber wenn man doch mal mehr Km reisen will ist so ein Roller wohl das falsche zwecks der kurzen Interwalle und der sehr teuren Inspektion oder?
Benutzeravatar
dalung
Profi
Beiträge: 1519
Registriert: 12.03.2008, 08:44
Wohnort: Heidelberg
Hat sich bedankt: 105 Mal
Danksagung erhalten: 123 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von dalung »

3300 km so viel legt der Durchschnitt aller Rollerfahrer in der Saison zurück, das wurde mal ermittelt, und eine Inspektion pro Jahr sollte sich jeder leisten können, ist auch klar wenn man mehr fahrt dann zahlt man auch mehr für den Spaß, die Händler müssen das ja alles Einkalkulieren, da im Winter ja Flaute herrscht.
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Ja gut diese 5000km KD muss man ja eigentlich auch nur in den 2Jahren Garantie einhalten. Danach kann man ja bei vernünftiger Fahrweise auch mal über 5000Km fahren. Wie du schon sagst nach der Garantie werde ich ein mal im Jahr eine Inspektion machen. Auch wenn ich mal 7000Km am stück fahre in einer Saison. Fahre eh nur von 04-10. Und ich bin auch kein Verschleiß fahrer
tomS
Profi
Beiträge: 2737
Registriert: 01.03.2008, 08:27
Danksagung erhalten: 34 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von tomS »

Tiffi hat geschrieben:Aber wenn man doch mal mehr Km reisen will ist so ein Roller wohl das falsche zwecks der kurzen Interwalle und der sehr teuren Inspektion oder?
Das sind halt die typischen Schwächen eines Rollers. Dafür hat er auch Vorteile gegenüber einem Motorrad.

Je größer das Fahrzeug wird, desto eher tendiere ich zum Motorrad. Eineerseits, weil Verbrauch und Verschleiß immer mehr ausmacht, zum anderen kann man sich Motorräder auch relativ praktisch ausstatten.
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
(Meister Zip über Piaggio MP3 und seine FahrerInnen)
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Aber wie schon gesagt ich denke man kann nach der Garantie auch mal 7000Km fahren. Man sollte halt einmal im Jahr ne Inspektion machen. Ich denke auch das ein Motorrad im Unterhalt nicht grade Billiger ist. Dafür sind die Einzylinder sehr Günstig im Benzin verbrauch und in der Versicherung und Steuern
Benutzeravatar
mopedfreak
Kymco-King
Beiträge: 6949
Registriert: 29.02.2008, 18:27
Wohnort: Rabenau bei Dresden
Hat sich bedankt: 251 Mal
Danksagung erhalten: 496 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von mopedfreak »

Hi,

bei gemäßigter Fahrweise mit längeren Fahrtabschnitten, also mit wenig kurzstrecke, kann man die Intervalle sicherlich Problemlos überziehen.
Evtl. würde ich das Öl aber weiterhin bei 5000 Km wechseln und die Wartung dann ohne Ölwechsel durchführen.

Beim Xciting 500 Evo eines Bekannten kam das Öl Teerschwarz raus. Ich habe dann eine Spülung mit frischen Öl und Ölspülung gemacht, auch die Brühe kam noch sehr Schwarz raus. Da sollte man die Ölwechsel nicht sonderlich weit überziehen.

Viele Grüße, Alex
Bild-GT200i
Bild-NC750X
Bild-Sat400
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Moin.

Du hast auch zwei Roller wie ich sehen kann richtig? Wie sind da die Intervalle? Irgendwie müssen fast alle Roller bei 5000Km zum Service. Außer der Beverly 350. Der hat 10000Km Intervalle. Aber die werden wohl auch nicht Günstig sein dann
tomS
Profi
Beiträge: 2737
Registriert: 01.03.2008, 08:27
Danksagung erhalten: 34 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von tomS »

BMW hat schon im Jahr 2000 ein 7500km Intervall für seine Roller gehabt, jetzt 10000km.
Ist auch eine Frage der Ölmenge und Ölfilters. Viele Roller haben 0.8 Liter Inhalt und nur ein Drahtsieb statt Filter.
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
(Meister Zip über Piaggio MP3 und seine FahrerInnen)
Tiffi
Testfahrer
Beiträge: 44
Registriert: 23.05.2016, 20:27
Wohnort: Sereetz bei Lübeck
Hat sich bedankt: 3 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Tiffi »

Ja dafür kosten die Intervalle bei denn Kisten aber auch richtig Geld. Was ich da so gelesen habe?
Benutzeravatar
Schrauberfile
Profi
Beiträge: 1131
Registriert: 07.05.2015, 12:40
Wohnort: Sankt Augustin
Hat sich bedankt: 263 Mal
Danksagung erhalten: 90 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Schrauberfile »

Na ich hab jetzt erst wenige Tage meinen 5.000er Interval hinter mit (25.5. beim MeisterZIP) und kann mich über die Kosten keineswegs beschweren oder gar beklagen.

Als wunderschöner Gimick stand sogar eine 125er Ersatzroller zur Verfügung. Das bei dem Wartungspreis finde ich mehr als Unschlagbar, denn ich hab noch den Preis des Rollerverkäufers für die erste 500km Inspektion im Kopf.

Einmal im Jahr finde ich das dann keineswegs zu teuer.

Und ja, wer mehr als 5.000km im Jahr unterwegs ist, der sollte sich auch immer vor Augen halten das bei der Mehrheit Rollerfahren ein reines Freizeitvergnügen ist und Hobbys haben eben ihren Preis.


Grüße Helmut
Kymco Agility City 16+ 125, Dr. Pulley Sportvario mit 13,8g Pulley´s, Windschild Puig City-Touring smog, Naraku 160ccm Umbau, Verbrauch Ø 3,82 l auf 17.500 km
Benutzeravatar
mopedfreak
Kymco-King
Beiträge: 6949
Registriert: 29.02.2008, 18:27
Wohnort: Rabenau bei Dresden
Hat sich bedankt: 251 Mal
Danksagung erhalten: 496 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von mopedfreak »

Tiffi hat geschrieben:Moin.

Du hast auch zwei Roller wie ich sehen kann richtig? Wie sind da die Intervalle? Irgendwie müssen fast alle Roller bei 5000Km zum Service. Außer der Beverly 350. Der hat 10000Km Intervalle. Aber die werden wohl auch nicht Günstig sein dann
Ja, einen Kymco Yager GT 200i, der muss alle 5.000km einen Service über sich ergehen lassen. Dann noch den Peugeot Satelis 400, der will auch alle 10.000 Km zur Wartung. Da war ich aber das letzte mal bei Km-Stand 70.000, jetzt stehen 92.000 Km auf der Uhr. Ich habe dazwischen nur Regelmäßig übertrieben das Öl gewechselt.

Viele Grüße, Alex
Bild-GT200i
Bild-NC750X
Bild-Sat400
Masterjack
Profi
Beiträge: 893
Registriert: 14.10.2009, 11:33
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Masterjack »

Die 350er Piaggios haben alle 10.000 nur einen kleinen Wartungsdienst mit Ölwechsel und Kleinkram, alle 20.000 normalen Service und das Ventilspiel wird nur alle 40.000 kontrolliert/eigestellt.
Benutzeravatar
Vespbretta
Testfahrer de luxe
Beiträge: 374
Registriert: 14.06.2014, 00:04
Wohnort: Wien, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Vespbretta »

Das Problem und die Herausforderung hier ist sicherlich auch, dass Hersteller und Werkstätten um Standardisierungen/Normierungen bei Serviceintervallen bemüht sind, um nicht täglich (!) weltweit millionenfach (!) Kundenanfragen zu dem Thema Servicetermine beantworten zu müssen (schriftlich/telefonisch/persönlich).
In Wahrheit sind die erforderlichen Serviceintervalle eigentlich bei jedem Fahrzeug individuell ohne Kilometerangaben und durch verschiedene Faktoren der Beanspruchung beeinflußt. Je nach Pflege, Nutzung und Fahrweise eben. Winterfahrer/Sommerfahrer. Warmes Klima/Kaltes Klima. Raser/Schleicher. Langstrecke/Kurzstrecke. Vielfahrer/Gelegenheitsfahrer. Bergstrecken/Flachlandstrecken. Alleine/mit Sozia. Garagenparker/Straßenparker. Sonnenparker/Schattenparker. Ölqualität (Mineralöl/Vollsynthöl).
Plege- und Pflegezustand bedingt durch den Fahrer/Besitzer.
All das und mehr spielt eine Rolle für den Allgemeinzustand, den Verschleiß und den Werterhalt.

Wer hier also sinnvoll sparen will - was durchaus möglich ist - wird aber leider nicht umhin können ,sein Hirn und seinen technischen Hausverstand zu benutzen, um sich seinen eigenen vernünftigen individuellen Service- und Pflegeplan für sein Fahrzeug zu erstellen.
Wer sich damit nicht befassen will oder damit überfordert ist, haltet sich dann eben ans Serviceheft und dessen Intervalle.
Im Klartext heisst das dann, dass die deutschen Kymcoroller alle 5.000km zum Service "müssen" und die österreichischen Kymcos gar alle 4.000km. Einer geeigneten Spekulation zur Erklärung warum genau das so ist, sind freilich Tür und Tor geöffnet.
Ich vermute mal, weil die Kipphebel und das Öl der österreichischen Kymco Modelle schneller verschleißen.... :o :lol: Denn da gibts ja ausschließlich Bergstraßen- und Winterfahrer im Soziusbetrieb an der Zuladungsgrenze...

Wie schrieb einst ein g´scheiter Mensch:

"Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht."

Bertold Brecht
Roller Grüßle vom Robo
„Du musst die Veränderung sein, die Du dir von der Welt wünschst.“ (Mahatma Gandhi)
Kymco Like LX 200i weiß/blau 2014; Faco Sturzbügel hi.; Kymco Sturzbügel vo.; Puig Windshield Traffic; Tempomat;
Shido Battery LTX9-BS LION;
Masterjack
Profi
Beiträge: 893
Registriert: 14.10.2009, 11:33
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 7 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von Masterjack »

Zu Häufigkeit der Intervalle gesellt sich oft auch die Komplexität des Aufbaus, simple Ventilspielkorrektur kann hier fast zur Komplettzerlegung zwingen..

https://www.youtube.com/watch?v=4B5fEOb6uck
Benutzeravatar
dalung
Profi
Beiträge: 1519
Registriert: 12.03.2008, 08:44
Wohnort: Heidelberg
Hat sich bedankt: 105 Mal
Danksagung erhalten: 123 Mal
Kontaktdaten:

Beitrag von dalung »

@ Vespbretta, Inspektionspläne können durchaus Länderspezifisch sein, Beispiele in Afrika herrschen andere Bedingungen als in Norwegen.

Hab vor nicht allzu langer Zeit mal einen Mazda 323 Diesel gefahren.
Da stand bei den Serviceintervallen Zahnriemen bei 75000km für Norwegen ect. und 90000 km für Deutschland ähm hab ich mir gedacht warum der Unterschied. Da so ein Wechsel bei diesem Modell ca. 1000.-€ kostet.
Es liegt einfach an den klimatischen Bedingungen. Und der Hersteller will sich ja auch absichern, überlege mal das Fahrzeug läuft als Taxi, wie häufig läuft der Motor im Leerlauf und der Kmzähler läuft nicht mit . Da ist auch eine große Sicherheitsspanne mit eingebaut.

Gruß dalung.
Benutzeravatar
Guck
Profi
Beiträge: 2233
Registriert: 01.03.2008, 07:13
Hat sich bedankt: 92 Mal
Danksagung erhalten: 20 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Guck »

Also der APRILIA SR 50 meiner Frau muss alle 4000 Km hin zur Durchsicht. Da ist dann aber auch echt Kerzenwechsel und einiges mehr. Alle 8000 Ist Keilriememwechsel angesagt und jetz bei 16 000 Km wäre eigentlich Kolben- und Zylinderwechsel zusätzlich. Da die Kompression noch top ist, fiel dies aus (nach Vorschlag Werkstatt). Aber eben jedes Jahr (die 4000 Km schafft sie, da sie bei Wind und Wetter zur Arbeit fährt) einmal in die Werkstatt.
Bei SYM muss man sogar alle 3000 Km zur Wartung.

Nur beim BMW C1 waren es 6000 km. Als ich mich vor etlichen Jahren mit einem Besitzer darüber unterhielt, fand der dies nicht so toll. Nachdem ich ihm dann mal die anderen Wartungsintervalle sagte, änderte sich seine Meinung sehr schnell. :D

Also Leute, da liegt KYMCO noch ganz gut da, oder ?? :wink:
E10 ? Essen gehört auf den Tisch und nicht in den Tank !
Benutzeravatar
Vespbretta
Testfahrer de luxe
Beiträge: 374
Registriert: 14.06.2014, 00:04
Wohnort: Wien, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Vespbretta »

@Guck
Also von "müssen" kann ja bestenfalls nur innerhalb der Garantiezeit/Gewährleistungszeit die Rede sein, will man seine Ansprüche nicht verlieren. Danach sehe ich das als standardisierte Empfehlungen an und erlaube mir diese Empfehlung an meine Bedürfnisse und Betriebsbedingungen und allfällig bevorstehende TÜV Termine nach meinem Belieben sinnvoll anzupassen als Eigentümer des Fahrzeuges. Das aber erfordert ein gewisses Maß an technischem Verstand und Erfahrung. Wer das nicht hat und sich dafür nicht interessiert, ist wohl oder übel fast gezwungen sich an die Herstellervorgaben/-empfehlungen zu halten. Big business... :lol:
Roller Grüßle vom Robo
„Du musst die Veränderung sein, die Du dir von der Welt wünschst.“ (Mahatma Gandhi)
Kymco Like LX 200i weiß/blau 2014; Faco Sturzbügel hi.; Kymco Sturzbügel vo.; Puig Windshield Traffic; Tempomat;
Shido Battery LTX9-BS LION;
Benutzeravatar
raptorsl
Profi
Beiträge: 3003
Registriert: 26.04.2014, 21:27
Wohnort: Troisdorf
Hat sich bedankt: 139 Mal
Danksagung erhalten: 147 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von raptorsl »

Ich verstehe die Aufregung in diesem Fred nicht.
Ja, ein Roller mag für viele ein reines Alltagsgerät sein, aber denkt mal jemand einige Jahre zurück.
Da waren auch bei gewöhnlichen PKWs 7500km-Intervalle nix ungewöhnliches.
Der Unterschied bei zweirädrigen Gefährten ist aber, dass diese per sé höher belastet sind, weil sie viel mehr Drehzahl erdulden müssen.

Wenn jetzt das Zweirad auch noch Hobby ist und man immer noch über die Kosten mault, hat man sich eventuell das falsche Hobby gewählt.

Essenz des Ganzen:
Was mehr gefordert ist, braucht auch mehr Pflege!

Erst wenn etwas ständig kaputt ist, ist echtes Meckern statthaft. Denn dann hat der Hersteller seine Hausaufgaben nicht gemacht.
Gruß Simon
____________________________________
Bunt ist das Dasein und granatenstark

G-Dink 50 2T 03/2014 bis 10/2017 R.I.P Buddy :cry:
Honda CBF 1000 -> The Black Bitch! Bye Bye Baby :cry:
Honda PS125i -> The Daily Bitch :D
Benutzeravatar
Ulrich
Kymco-King
Beiträge: 5519
Registriert: 17.07.2008, 17:43
Wohnort: Ibbenbüren
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 189 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Ulrich »

Genau so sieht´s aus, Simon.

Bei mir hat sich "der Gaul" vom einfachen Weg zur Arbeit - über ein Hobby - zu einem "Daily-Driver" entwickelt, den ich auch für die Urlaubsreise dem Auto allemal vorziehe - entwickelt.
Ein inzwischen ernst zu nehmender "Gegner" für mein "Laster" (Achtung: Doppelsinn :) ).

Dennoch:
Wenn der Gaul ein absolut zuverlässiger Freund bleiben soll, muß ich ihm eben ein wenig Pflege zu kommen lassen:
Während der Gewärleistungs/Garantiezeit sind das eben die regelmäßigen Besuche in der Vertrags-Wst. - danach werde ich den aber auch besuchen, denn:
1.) ...muß der auch von irgendwas leben, und
2.) ...schraubt der gewissenhafter und besser, als ich selbst - und die Kohle sollte einem ein treuer, absolut zuverlässiger Gaul wert sein...

Wer nur als "Zeitvertreib" fährt, sollte sich (wenn er sich schon beschwert) ein anderes "Hobby" überlegen,

meint
der Ulrich
2003er GD125, 2015er Xciting 400
____________
Carpe noctem...
Benutzeravatar
Vespbretta
Testfahrer de luxe
Beiträge: 374
Registriert: 14.06.2014, 00:04
Wohnort: Wien, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Vespbretta »

Die Entwicklung hier passt ja gut in den allgemeinen politischen, medialen Mainstream hinein.
Meinungsgebote, Denkgebote, Redegebote, Schreibgebote, Verhaltensgebote...Hauptsache system compliant.

Die Aufregung hier in diesem Thread ist gar nicht so groß wie behauptet, und eine Diskussion über die Häufigkeit von Serviceintervallen sehe ich durchaus als berechtigt an. Sie ist halt nicht gerne gesehen, denn sie rüttelt an den Grundfesten des allgemeinen und praktizierten Wirtschaftssystems und macht in erster Linie Werkstättenbetreiber und Händler nervös.

Und aus dieser Diskussion nun eine Überlegung nach Änderung des Hobbies abzuleiten, halte ich fast schon für anmassend.
Daß der Betrieb eines Kraftfahrzeuges mit Kosten verbunden ist, bestreitet ja niemand und kritisiert auch niemand.
Aber über die Höhe der Kosten und den tatsächlich notwendigen Wartungsaufwand und potentielle Einsparungsmöglichkeiten wird man hoffentlich noch diskutieren dürfen. Noch...
Roller Grüßle vom Robo
„Du musst die Veränderung sein, die Du dir von der Welt wünschst.“ (Mahatma Gandhi)
Kymco Like LX 200i weiß/blau 2014; Faco Sturzbügel hi.; Kymco Sturzbügel vo.; Puig Windshield Traffic; Tempomat;
Shido Battery LTX9-BS LION;
wolffi50
Testfahrer
Beiträge: 39
Registriert: 15.12.2016, 19:04
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von wolffi50 »

...was soll man dazu schreiben?
Ich versuchs mal.Wenn ich das so lese ist Kymco nicht weit weg vom Baumarktroller.
Was das techn. Verständnis angeht,da halten die Roller allgemein gesehen viel mehr aus als man denkt.
Ich würde mit einen Roller nie in eine Werkstatt gehen,höchstens in meine Selbsthilfe. Nichts gegen Meister Zip,er ist sicher gut.Aber das was er macht kann ich nach 40 jähriger Schraubererfahrung auch.Nur fehlt da das Spezialwerkzeug....
Ich finde übrigens die Service für rund 120-150 € nicht so schlimm,aber dafür was man im Subermarkt für Motoröl hin legt.
Gestern nur mal so in der Autoabteilung bei Globus geschaut...da bekommt man Lachkrämpfe das die allen Ernstes 19 € für einen Liter Motoröl von LM haben wollen.Da kann ich mir Vorstellen was eine Werkstatt für das Motoröl nimmt (Volvo z.b. nimmt 22 € pro Liter),reichen da 30 € beim Roller?
Also selbst machen angesagt.
Ventile einstellen bei Kalten Motor ist schon richtig,ich kontrolliere dann aber bei warmen Motor nach,denn-da liegt der Hase im Pfeffer.
Was nützt es wenn bei kalten Motor alles paßt? Der Motor ist warm,wenn man fährt-oder schiebt ihr???
Für mich ist ein Roller-egal welcher-rein eine Genugtuung , Hobby , Ausgleich usw. Deshalb wird mein Roller nie ne Werkstatt von innen sehen,höchstens meine SHW wo ich mit den C5 hin gehe oder meine Firma,mein Chef ist auch begeisteterter Chopper-fahrer (Honda Schadow 750 2C).Er holt seine auch immer in die Schlosserei,da kann ich meinen dann auch nach der Arbeit machen...
Benutzeravatar
mopedfreak
Kymco-King
Beiträge: 6949
Registriert: 29.02.2008, 18:27
Wohnort: Rabenau bei Dresden
Hat sich bedankt: 251 Mal
Danksagung erhalten: 496 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von mopedfreak »

Hi,

welches Spezialwerkzeug?
Das Ventilspiel kalt einzustellen ist Ok. Man kann den Ausdehnungsfaktor bei Betriebstemperatur berechnen. Zudem stelle ich es mir sehr schwer vor, bei Betriebswarmen Motor das Spannungsfreie, nicht vorhandene Ventilspiel zu messen.

Viele Grüße, Alex
Bild-GT200i
Bild-NC750X
Bild-Sat400
wolffi50
Testfahrer
Beiträge: 39
Registriert: 15.12.2016, 19:04
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von wolffi50 »

Mit Spezialwerkzeug meine ich die vielen kleinen Helferlein.Angefangen bei Hebebühne,die fast uneingeschränkte Zugriff auf Ersatzteile und das Grundwissen um die Roller allgemein.Ich meine,der Meister hat da alles griffbereit an Abzieher,Blockierwerkzeug usw. . Das hab ich nicht,da ich keine Garage habe.
Ersatzteile bekommt man ja auch FAST uneingeschränkt,aber das warten...ihr wißt schon.
Ich muß mich da erste etwas einbringen um alles auf dem Schirm zu haben,aber das techn. Verständnis ist da.
Ich hab mich nun schon so weit eingearbeitet das ich der Meinung bin das es eigentlich egal ist welchen Roller man nimmt,Fehlerfrei ist keiner...nicht mal ein Burgmann.
Das Ventileinstellen am warmen Motor,wo ist das Problem.Naja so ganz wie wenn er läuft ists nicht,aber doch schön Warm. Warum nun da ganze?Ja,also das ist so meine Überlegung und Überzeugung. Man hört da einfach besser wenn was am Ventiltrieb was nicht stimmt und man sieht ob das Öl genug vorhanden ist.Operation am offenen Herzen so zu sagen.Das andere ist nur als wenn du in die Apotheke gehst und pillen holst-verstehst du?
Benutzeravatar
Hamburgo
Profi
Beiträge: 719
Registriert: 22.09.2016, 18:43
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 162 Mal
Danksagung erhalten: 296 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Hamburgo »

Hallo Wolffi50,

mir ist ehrlich gesagt nicht klar, wie genau Du das Ventilspiel am warmen Motor einstellst bzw. kontrollierst. Kennst Du das Ausdehnverhalten der Ventilmaterialien Deines Rollers? Die Ausdehnung des Materials ist ja abhängig von der Temperatur. Misst Du die Temperatur des Motors vor der Einstellung, oder gehst Du da eher nach Gefühl vor? Dein Apothekenvergleich hab ich auch nicht wirklich verstanden. Wie groß ist denn das Ventilspiel bei heißem, warmem oder lauwarmem Motor? Welchen Wert setzt Du als gefühlt richtigen Wert voraus?

VG
Jörg
8) carpe diem :D
r103

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von r103 »

@Wolffi50:
wenn es dir Spaß macht, kannst du das natürlich gerne weiterhin machen. Jeder braucht ein Hobby! :D

Für alle anderen die mitlesen sein nur gesagt, dass die Werksvorgaben für das Einstellen der Ventile die Ausdehnung berücksichtigen. Man braucht das Spiel im kalten Zustand, weil sich der Ventilschaft im Betrieb längt. Ohne Spiel würde der dauerhaft am Kipphebel anliegen und im Extremfall würde sich das Ventil dann nicht mehr schliessen und könnte z.B. "verbrennen".
Das Auslassventil wird übrigens wesentlich heißer und braucht daher meistens etwas mehr Spiel.

Wer die Werte für den kalten Zustand im warmen Zustand anwendet hat ggü. der Werksvorschrift zuviel Spiel. Dadurch wird das Ventil ggf. nicht mehr vollständig geöffnet was letztlich zu Leistungsverlust oder schlechtem Anspringen im kalten Zustand (weil da der Effekt am größten ist) führen kann. Das ist aber wohlgemerkt nur der Extremfall für gravierend falsche Einstellung.

Eine regelmäßige Prüfung ist nötig, weil sich die Ventilteller in den Ventilsitz am Zylinderkopf "hineinhämmern" können. Dann kommt der Schaft näher zu den Kipphebeln und bei Wärmeausdehnung wieder zu o.g. Problem. Bis Anfang der 80er Jahre war das schon noch ein richtiges Thema. Seinerzeit brauchte man übrigens Blei im Benzin um den Effekt zu bremsen.
Bei modernen Motoren mit gehärteten Ventilsitzen sollte nicht mehr viel passieren.

Fazit: Wer nach Werksvorgaben einstellt und die Intervalle einhält, hat keine Probleme.

Gruß
matze
wolffi50
Testfahrer
Beiträge: 39
Registriert: 15.12.2016, 19:04
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von wolffi50 »

...bei warmen Motor wird mit Stetoskop und sehr genauen Ohr eingestellt. Da kommen natürlich keine Fühllehre zum Einsatz. Das ist auch nicht für jeden geeignet,nur wer sich mit dem Motorprinzip aus kennt.
Wer einmal eine alte Sport-AWO eingestellt hat,weiß wovon ich rede. Es gehört eben mehr dazu als das was man in Büchern nach lesen und im Seminar hören kann,die Erfahrung machts.
Die meisten Fehler passieren weil sich nicht richtig damit befast wird.

Es gab sogar früher Einstellvorgaben bei warmen Motor,natürlich war das Maß geringer.Ich glaube sogar das es bei der AWO war (BMW R25).
Wenn man erfolgreich warm eingestellt hat,gingen die Lehren KALT nicht mehr dazwischen,nur mit Gewalt.
Oftmals waren auch die Einstellschrauben defekt (Grad usw.),da wußte man sofort das da einer dran war mit NULL Ahnung,also wechseln (in der DDR gabs offiziell keine Ersatzteile für die AWO,obwohl sie aus Suhl kam).
Benutzeravatar
MeisterZIP
Site Admin
Beiträge: 17182
Registriert: 08.02.2008, 15:14
Wohnort: Meckenheim
Hat sich bedankt: 1138 Mal
Danksagung erhalten: 1784 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von MeisterZIP »

wolffi50 hat geschrieben: Wenn man erfolgreich warm eingestellt hat,gingen die Lehren KALT nicht mehr dazwischen,nur mit Gewalt.
Dann müssten sich die Bauteile ja kalt ausdehnen , oder ( und damit das Spiel verringern ) ? Sorry , das musst du mal physikalisch erklären . Ich lerne ja auch immer wieder dazu ..

Übrigens :
Tickert ein Motor nicht ( egal welcher Betriebszustand ) , dann ist das Ventilspiel genau richtig ODER zu eng .
Via Stethoskop wird man da bei fehlenden Geräuschen kaum differenzieren können ...

MeisterZIP
Kymco : Born for fun and speed !
Benutzeravatar
Vespbretta
Testfahrer de luxe
Beiträge: 374
Registriert: 14.06.2014, 00:04
Wohnort: Wien, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Vespbretta »

Wenn man warm/heiß auf 0 Spiel einstellt, was ich für nicht intelligent und vernünftig halte für den Alltagsgebrauch ohne Hydrostössel, dann ist schon klar, daß die Fühlerlehre kalt nur mehr mit Gewalt oder nicht mehr durchpasst. Warum? Ganz einfach. Weil der Hersteller intelligent genug ist, zu wissen, daß ein Ventilspiel 0 warm/heiß nicht zielführend ist für Fahrzeuge im Alltagsgebrauch mit mehreren tausend Kilometern Laufleistung zwischen den Ventilspielprüfintervallen. Deshalb gibt er das Maß der Fühlerlehre für die Kalteinstellung absichtlich etwas großzügiger an, damit eben auch im Heißzustand das Ventilspiel ein wenig mehr als 0 ist/bleibt. Dann können sich die Ventile im Betrieb allfällig noch einwenig weiter in den Ventilsitz einarbeiten und bleiben weiterhin dicht und verbrennen nicht mit all den Folgen eines möglichen Motorschadens.
Die Herstellerangaben zum Ventilspiel kalt sind IMMER ein sicherer Kompromisswert, NIEMALS ein riskanter Minimalwert.
Würde ich bei meinem Roller die Ventile heiß auf 0 einstellen, was ich nie machen würde ohne Hydrostössel, so wäre vermutlich (spekulativ) mein gemessenes Ventilspiel kalt 0,05mm EV und AV. Da passt dann die 0,10mm oder 0,12mm Fühlerlehre (nach Herstellervorgabe) klarerweise nicht mehr dazwischen. Aber der Hersteller und auch ich wollen die Sicherheitsreserve haben gegen verbrannte Ventile und deshalb stellt man eben auf 0,10mm oder 0,12mm oder 0,15mm ein, je nach Motor und Prüfintervall verschieden. Damit ist das Ventilspiel auch heiß niemals 0. Ist für den Alltagsgebrauch auch nicht zwingend erforderlich, ja sogar gefährlich.

Der Meister hat dazu heute eine sensationelle und leicht verständliche Abhandlung verfasst hier im Forum zum Thema Ventile und deren Einstellung.
Lesen, verstehen und dann einfach danach handeln. Und dann glücklich und sorgenfrei sein/fahren. :D
Roller Grüßle vom Robo
„Du musst die Veränderung sein, die Du dir von der Welt wünschst.“ (Mahatma Gandhi)
Kymco Like LX 200i weiß/blau 2014; Faco Sturzbügel hi.; Kymco Sturzbügel vo.; Puig Windshield Traffic; Tempomat;
Shido Battery LTX9-BS LION;
wolffi50
Testfahrer
Beiträge: 39
Registriert: 15.12.2016, 19:04
Danksagung erhalten: 1 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von wolffi50 »

Ich sehe schon,ihr habt das nie gemacht...Ich stelle das Spiel bei warm nie auf 0 ,wer hat das geschrieben-ich nicht.Vespbreta...wenn das Spiel warm fast 0 wäre,dann ist es kalt größer-Physik 6 ? Bei Wärme Ausdehnung (also wird der Schaft länger ,Spiel geringer) und bei Kälte zieht sich das Material zusammen und dadurch kürzer,Spiel wird größer.
Wenn man am warmen Motor Ventile mit Stetoskop anhört,muß ein leises tickern da sein,sonst sollte man das sein lassen. Und was heute sogenannte Meister können und nicht können ,das kenne ich zur genüge.
Ihr könnt ja eure Motoren einstellen wie ihr wollt,ich machs wie ich es für richtig halte und werde damit keinen Meister belästigen,warum auch.
Benutzeravatar
Hamburgo
Profi
Beiträge: 719
Registriert: 22.09.2016, 18:43
Wohnort: Hamburg
Hat sich bedankt: 162 Mal
Danksagung erhalten: 296 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Hamburgo »

Hallo wolffi50,

Du hast Recht, ich hab noch nie ein Stethoskop zum Ventil einstellen benutzt. Hab früher am
Wochenende mit meinem Dad irgendwie immer am Fuhrpark rumgeschraubt. Da waren u.a. eine BMW
500, eine Honda CX 500 und eine BMW R 26 dabei. Wann immer sich die Gelegenheit bot wurden
Motorradtreffen besucht, bei denen man sich dann mit anderen Schraubern und Kradverrückten
austauschen konnte. Dabei gab es auch häufig kleinere Schrauberwettbewerbe etc. und natürlich
Speis und reichlich Trank.

Auch dabei habe ich nie gehört, dass jemand ein Stethoskop zum Ventil einstellen bzw. zur Kontrolle
des Ventilspiels genutzt hätte. Ein leises Tickern der Ventile ist ganz sicher eines nicht. Ein Zeichen
für ein optimales Ventilspiel. Die Gründe dafür hast Du eigentlich bereits selbst genannt. Nur
verstanden hast Du sie glaube ich nicht ganz richtig.

Deine Meinung zu dem was sogenannte Meister können und nicht können, teile ich nicht. Zunächst einmal
wird der Meistertitel nicht auf dem Jahrmarkt an der Losbude verteilt. Unabhängig davon, gibt es natürlich
qualitative Unterschiede in allen Berufsgruppen. Dass aber nun ausgerechnet die am weitesten beruflich
Qualifizierten am wenigsten taugen, wie Du es zumindest zwischen den Zeilen andeutest, erscheint mir dann
doch als Pauschalurteil etwas schräg.

Wofür ich Verständnis habe ist, dass Du aus Freude am Schrauben lieber so viel wie möglich selber machen
möchtest. Hätte ich eine geeignete Garage, würde es mir nicht viel anders gehen. Deshalb muss man aber nicht
alle anderen diskreditieren. Eines ist jedenfalls gewiss, ohne dass man dafür über physikalische Grundprinzipien
diskutieren müsste, das Einstellen der Ventile funktioniert sehr gut auch ohne ein Stethoskop. Und das bereits
seit über 100 Jahren.
Zuletzt geändert von Hamburgo am 02.02.2017, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
8) carpe diem :D
Benutzeravatar
Vespbretta
Testfahrer de luxe
Beiträge: 374
Registriert: 14.06.2014, 00:04
Wohnort: Wien, Österreich
Hat sich bedankt: 21 Mal
Danksagung erhalten: 26 Mal
Kontaktdaten:

Re: Warum muss ein Einzylinder so oft zum Service?

Beitrag von Vespbretta »

Nun, dieser wolffi50 hat sich in einem anderen Thread hier auch schon die "Finger" verbrannt beim Thema Ventileinstellungen...
Die Antwort war klar und eindeutig. Auch hier versuchten einige Leute ihm aufzuzeigen,daß er ein wenig auf dem Holzweg ist. Aber er will es nicht glauben. Dann sei es eben so.
Was mich anlangt, möchte ich nur festhalten, daß meine Physikkenntnisse durchaus mehr als ausreichend sind, um Ventile richtig einzustellen. Entgegen seiner pauschalen Behauptung, habe ich das schon mehrmals erfolgreich gemacht und bin damit gut und zuverlässig viele 10000e Kilometer damit gefahren. Das habe ich einfach nach Herstellerangaben bei kaltem Motor gemacht und habe mir dadurch auch nie die Finger am heißen Motor verbrennen müssen. Auch brauchte ich dazu kein Stethoskop.
Kurzgesagt:
Von einem wolffi50 würde ich mir die Ventile meiner Fahrzeuge bestimmt nicht einstellen lassen. :wink:
Roller Grüßle vom Robo
„Du musst die Veränderung sein, die Du dir von der Welt wünschst.“ (Mahatma Gandhi)
Kymco Like LX 200i weiß/blau 2014; Faco Sturzbügel hi.; Kymco Sturzbügel vo.; Puig Windshield Traffic; Tempomat;
Shido Battery LTX9-BS LION;
Antworten

Zurück zu „Technische Grundlagen/Informationen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste