Elektrischer Anlasser ...Funktion , Fehler ...

Hier stehen wichtige Infos über grundlegende Funktionen eurer Fahrzeuge : Aufbau und Funktion von Bauteilen , dazu die dementsprechenden Fragen und Antworten . Bitte gleitet hier NICHT in's OT ab , es soll sachlich bleiben !
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MeisterZIP
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Elektrischer Anlasser ...Funktion , Fehler ...

Beitrag von MeisterZIP »

Zum allgemeinen Grundverständnis sei erstmal folgendes klargestellt :

Alle Fahrzeuge von Kymco haben einen elektrischen Anlasser .
Zusätzlich haben viele Fahrzeuge noch einen Kickstarter .

Der Kickstarter ist der Hebel links am Motorblock und wirkt rein mechanisch . Nein , das ist kein Witz , viele Leute wissen das nicht , das habe ich schon bei etlichen Gesprächen festgestellt . Häufig werden Kickstarter ( mechanisch ) und E-Starter ( elektrisch ) am Telefon komplett durcheinander gebracht .

Wir beziehen uns hier auf den elektrischen Anlasser . Zuerst kommt die Erklärung , dann die Fehlerursachen und deren Lösungen .

Das System des elektrischen Anlassers besteht aus folgenden zentralen Bauteilen :

- Anlasser ( Elektromotor , an den eigentlichen Motor des Fahrzeugs angeflanscht )

- Verbindungselement zwischen Anlasser und Kurbelwelle , dies kann entweder ein Schubschraubtrieb ( SST ) oder ein Freilauf sein . Ich beziehe mich primär erstmal auf den SST , ganz am Schluss noch mal auf den Freilauf .

- Batterie mit zugehörigen Batterieladesystem ( Lichtmaschine und Regler )

- Anlasserrelais und Anlasserknopf ( immer in der rechten Lenkerarmatur )

- Zündschalter ( zum Einschalten der Spannungsversorgung )

Ja, das ist klar , denken sich viele , aber kaum einer weiß , wie das System zusammen arbeitet und wo die möglichen Fehlerursachen liegen , daher gehe ich hier auch etwas simpler an die Materie heran .

Erstmal zum Verständnis :

Der Motor treibt das Fahrzeug durch eine Rotationsbewegung an . Es dreht sich also die Kurbelwelle , hierdurch wiederum das angeschlossene Hinterrad ( alles dazwischen lasse ich jetzt mal außen vor ) .

Um diese Rotationsbewegung zu beginnen , muss man als Bediener des Fahrzeugs diese Bewegung erstmal in Gang setzen , indem man dem System Energie zuführt .

Dies passiert durch den elektrischen Anlasser . Betätigt man den Anlasser , dreht sich in diesem eine Welle , die wiederum mit der Kurbelwelle gekoppelt ist . Die Anlasserwelle dreht also die Kurbelwelle beim Startvorgang .
Hierdurch wird der Viertaktvorgang im Motor in Bewegung gesetzt .

Jetzt dreht sich die Kurbelwelle durch die betätigten Bauteile ( Kolben , Pleuel etc ) , die dafür sorgen , dass jetzt die zugeführte Energie nicht mehr durch den Anlasser , sondern durch Benzin , Luft und Zündfunken zugeführt wird .

Wenn man diesen Vorgang weiter beobachtet , wird man merken , dass dies so nicht ganz korrekt ist , denn jetzt würde die Kurbelwelle den Anlasser antreiben , was nicht im Sinne des Anlassers ist
( wir lassen jetzt mal Sonderbauten wie den "Dynastarter" außen vor ) .

Sobald sich die Kurbelwelle dreht , muss also eine Unterbrechung der Kraftübertragung zwischen Kurbelwelle und Anlasser erfolgen .

Das geschieht über den so genannten Schubschraubtrieb -SST- ( oder , bei Fahrzeugen mit 125+ccm bei Kymco durch einen so genannten Freilauf ) .

Die ganze Sache läuft so :

Der Welle im Anlassermotor dreht sich , am Wellenende ist eine Verzahnung . Diese Verzahnung greift in die Gegenverzahnung des SST . Durch den Drehimpuls der Anlasserwelle dreht sich die Welle im SST . Auf dieser Welle ist ein federbelasteter Verschiebemechanismus mit einer weiteren Verzahnung angebracht .
Durch den Drehimpuls der Anlasserwelle verschiebt sich jetzt der Mechanismus auf dem SST nach außen , bis dessen Verzahnung auf die vordere , äußere Riemenscheibe eingreift , die wiederum mit der Kurbelwelle verschraubt ist . Die Riemenscheibe hat ebenfalls eine Verzahnung an ihrem Außenkreis .

Dreht sich also die Anlasserwelle , dreht sich die Welle des SST und verschiebt den Mechanismus , der wiederum greift in die Riemenscheibe ein und dreht diese , dadurch bekommt die Kurbelwelle in Rotation .

Sobald sich die Anlasserwelle nicht mehr dreht , wird auch der SST nicht mehr drehen . Die im SST liegende Feder zieht den Verschiebemechanismus wieder zurück ( von der Riemenscheibe weg ) und unterbricht so die Kraftübertragung . Jetzt dreht sich die Kurbelwelle samt Riemenscheibe , aber Anlasser und SST sind im Ruhezustand .

Nun funktioniert das System . Kraftübertragung vom Anlasser auf die Kurbelwelle via SST , aber rückwärts nicht , weil der SST auskoppelt , wenn man den Anlasser nicht mehr betätigt .
Daher sollte man auch während der Fahrt den Anlasser nicht betätigen , weil er durch die Kraftkopplung mit dem Motor beschädigt werden kann .


Kommen wir jetzt zur Betätigung des Anlassers selber .

Der Vorgang sollte den meisten bekannt sein . Zündung an , Bremse ziehen und Knopf drücken .

Wie aber funktioniert dieses System ?

Im Prinzip wird beim Betätigen des Anlasserknopfs der Stromkreis des Anlassers geschlossen .
Minus ( Masse ) erhält der Anlasser durch den metallischen Kontakt seiner Verschraubung am Motorblock , der ist wiederum via Massekabel ( grün ) mit dem Minuspol der Batterie verbunden .

Plus dagegen läuft einige verschlungene Wege , die man erstmal erkennen muss , um einen Fehler suchen und erkennen zu können .

Eigentlich sollte es doch ganz einfach sein :
Der Anlasserknopf sollte beim Betätigen eine Verbindung zwischen dem Pluspol der Batterie und dem Plusanschluss des Anlassers herbeiführen , oder ?
Ja , das stimmt , nur gibt es da noch einige Probleme ...

Einfachster Weg : Pluskabel der Batterie wird mit Schalter verbunden , der wiederum mit dem Anlasser .
Was würde so passieren ?
Der Anlasser würde problemlos anlaufen und der Motor auch , allerdings nicht allzu oft , denn der gesamte Strom des Anlassers würde über den Anlasserknopf laufen , das erzeugt recht schnell einen Kontaktbrand ( Funkenschlag ) , wodurch den Anlasserknopf recht schnell verschmoren würde .

Also muss man hier anders vorgehen , indem man eine indirekte Schaltung vornimmt . Dafür gibt es das Anlasserrelais .

Ein Relais hat folgende Wirkung :
Ein kleiner Strom steuert einen großen Strom .

Funktionsprinzip : Im Anlasserrelais sitzt eine kleine Kupferspule mit Metallkern , die Spule hat einen Plus-und einen Minus-Anschluss .

Im Relais befindet sich dazu noch ein federbelasteter Schalter , auf der einen Seite ein Plusanschluss an die Batterie , auf der anderen Seite ein Plusanschluss an das Anlasserpluskabel .
Im Ruhezustand ist der Schalter unterbrochen .

Schließt man jetzt diesen Spulenstromkreis , wird die Spule ein Magnetfeld erzeugen . Dieses Magnetfeld zieht jetzt den Schalter zusammen .
Durch den entstehenden Kontakt kann jetzt Strom vom Batterieplus zum Anlasserplus fließen und der Anlasser wird dadurch betätigt ( Masse hat er ja schon ) .

Der Schalter im Relais hat eine wesentlich größere Fläche als der kleine Kontakt im Anlasserknopf , zusätzlich ist er im Relais deutlich besser gegen Witterungseinflüsse geschützt . Hierdurch können durch den Kontakt auch die starken Ströme des Anlassers wesentlich verschleißärmer fließen , als wenn man dies direkt durch den Anlasserknopf führen würde .

Wie wird aber nun der Stromkreis der Spule im Anlasserrelais hergestellt ?
Ganz einfach , man zieht die Bremse und drückt den Anlasserknopf .
Hä ?

Ja , stimmt !

Hierbei passiert folgendes :
Durch Ziehen der Bremse wird ein weiterer Schalter betätigt , nämlich der Bremslichtschalter ( es gibt übrigens zwei parallel arbeitende Bremslichtschalter ) .

Dieser Schalter hat einen Plusanschluss und einen Anschluss , der dann an das Bremslicht weiterführt . Wird der Schalter betätigt , indem man die Bremse zieht , wird ein Kontakt hergestellt . Dieser Kontakt lässt Strom vom Pluspol der Batterie zum Bremslicht UND zum Plusanschluss des Anlasserrelais' ( Steuerspannung ) fließen .

Plus hat man also jetzt , jetzt braucht die Spule im Anlasserrelais nur noch Masse , die bekommt man jetzt , indem man den Anlasserknopf betätigt .
Der Anlasserknopf stellt einen Massekontakt her .

Und wo wir gerade dabei sind :
Damit nicht jeder das Fahrzeug anlassen kann , ist der Stromkreis des Bremslichtschalters durch einen weiteren Schalter unterbrochen , der nennt sich dann Zündschloss :lol: ...

Jetzt erkennt man auch das Prinzip :

1. Zündung einschalten . Hierdurch liegt Spannung an beiden Bremslichtschaltern an .

2. Bremse ziehen , eine reicht . Hierdurch liegt Plus am Steuerkreislauf des Anlasserelais' an .

3. Anlasserknopf drücken ( Bremse bleibt logischerweise gezogen ...) . Hierdurch liegt auch Masse am Steuerstromkreis des Anlasserrelais' an .

Durch das Magnetfeld des jetzt aktiven Steuerstromkreises wird der Arbeitstromkreis im Relais geschlossen , es fließt Strom Richtung Anlasser , der wiederum aktiviert wird , weil er via Masseanschluss jetzt seinen Funktionskreis schließt .

Einfach , oder ? Hahaaaa ;-)

Soweit zum Funktionsprinzip des ELEKTRISCHEN ANLASSENS des Motors , kommen wir nun zu den Fehlern .

Wenn der Kunde anruft und sagt " Der Roller springt nicht an" , kann das , wie man oben erlesen kann , diverse Ursachen haben .

Gehen wir mal davon aus , dass Zündung , Motor ( mechanisch ) und Kraftstoffversorgung OK sind , dann haben wir wirklich ein Startproblem .

Als erstes schaut bzw. hört man sich an , was passiert , wenn man ELEKTRISCH startet :

- Der Anlasser dreht den Motor wie sonst auch durch , dann wird das Problem nicht am Anlasserkreislauf , sondern an etwas anderem liegen ( Zündung , Sprit , Mechanik )

- Der Anlasser surrt nur , der SST wird also nicht oder nur unzureichend betätigt , spurt nicht in die Riemenscheibe ein .

Fehler :
- Batterie zu schwach , Anlasser dreht dadurch nicht schnell genug . Abhilfe : Starthilfe geben ; Pluspol Fahrzeugbatterie an Pluspol Starthilfebatterie , Minuspol Fahrzeugbatterie an Minuspol Starthilfebatterie anklemmen .
- Anlasser intern defekt durch Verschmutzungen , verbrannte Kontakte oder verschlissene Kohlen , korrodierte Elektroanschlüsse .
Abhilfe : Zuerst mal Pluskontakt reinigen , Massekontakt reinigen , alles mit Kupferpaste einschmieren .
Wenn das nicht hilft , Anlasser zerlegen , reinigen und prüfen . Dies ist nicht einfach und auch recht selten der Grund . Der Anlasser sollte sich , wenn man ihn ausgebaut hat , an der Welle drehen lassen , immer wieder ein paar Winkelgrad leicht , dann ein leichter Widerstand und so weiter . Ursache ist das Magnetfeld in seinen Spulen und vollkommen normal . Ein defekter Anlasser wird i.d.R. schnell heiß , auch im ausgebauten Zustand , wenn man extern an eine Batterie anschließt . Er lässt sich auch schwer durchdrehen .
In diesem Fall wird der Anlasser aber im eingebauten Zustand auch kaum noch "surren" und sollte erneuert werden .
- Es liegt nicht am Anlasser selber , sondern an den nachgeschalteten Bauteilen ; SST und / oder Riemenscheibe .
Hier erstmal prüfen , ob die Riemenscheibe richtig fest und die äußere Verzahnung intakt ist . Dann den SST prüfen : Funktioniert der Verdrehmechanismus , sind die Lagerungen des SST im Motorblock und im Variodeckel ( Lagerbuchsen ) intakt ? Ist die Verzahnung , die in die Riemenscheibe eingreifen soll , intakt ?
Wenn dies alles geprüft wurde , bleibt nur noch ein fieser Fehler übrig :
Der SST fluchtet nicht 100%ig , wenn der Variodeckel verschraubt ist . Hierdurch dreht der SST zwar via Anlasser raus , spurt aber nicht ein und läuft neben der Riemenscheibe .
Hier kann man folgende Abhilfe schaffen : Variodeckel entfernen und die beiden Passbuchsen , die den Variodeckel am Motorblock fixieren , entfernen . Hierdurch kann man den Variodeckel minimal in der Position verschieben , wodurch die Flucht des SST korrigiert werden KANN . Deckel handfest verschrauben , Anlasser betätigen und prüfen , ob der SST bei einer anderen Stellung des Variodeckels besser einspurt .

Alles gemacht und trotzdem keine Besserung ?
Variodeckel abschrauben , Anlasser betätigen . Wenn jetzt der SST einspurt , aber die Kurbelwelle nur sehr zögerlich dreht , ist das vollkommen normal , weil er nur einseitig geführt wird , insofern bitte nicht zu lange ausprobieren ! Hierbei kann man aber prüfen , ob die Kurbelwelle an sich rund läuft . Eiert die Kurbelwelle dabei , ist sie hinüber , durch das Eiern ändert sich ja auch die Lage der Riemenscheibe zum SST , der dann bei korrekter Führung auf beiden Seiten nicht korrekt einspuren kann .

Übrigens : Bemerkt man , dass man den Verschiebemechanismus des SST zwar manuell rausdrehen kann , er aber beim Entlasten nicht von selber zurückstellt , sind die Blechhülsen , in denen die Feder sitzt , verschmutzt oder die Feder gebrochen , dann muss man den SST erneuern . Er würde zwar beim Starten rausdrehen und durch die danach drehende Kurbelwelle auch wieder etwas zurückdrehen , kommt aber bei jeder Linkskurve durch eigenes Herausdrehen ( Feder unwirksam ) bei laufendem Motor an die Riemenscheibe , wodurch ein Klingeln erzeugt wird ( und übermäßiger Verschleiß ! ) .

Damit haben wir die mechanischen Probleme abgehandelt , kommen wir jetzt zu den elektrischen Problemen .

- Anlasserknopf wird gedrückt , es kommt ein kurzes Anlaufen des Anlassers oder ein gequältes Geräusch des Anlassers , das war's .

In diesem Fall Starthilfe geben . Wenn dann der Anlasser den Motor einwandfrei startet , ist die Spannungsversorgung die Ursache .
Also Batterie mit passendem Ladegerät für MF-Batterie laden . Bei Ungewissheit über den Lade-und Leistungszustand der Batterie bitte zu Fachhändler gehen und die Batterie einem externen Belastungstest unterwerfen lassen . Batterie OK ? Einbauen und ausprobieren , sollte alles laufen . Batterie hinüber ? Erneuern !

Läuft der Anlasser mit intakter Batterie wieder , bitte nicht einfach die Startprobleme abhaken , sondern grundsätzlich die Ladefunktion der Batterie checken : Motor an , mittlere Drehzahl halten und via Multimeter die an der Batterie anliegende Spannung prüfen , die sollte zwischen 14 und 14,7V Gleichspannung betragen . Ist die Spannung deutlich niedriger oder fällt rapide bei eingeschalteten Verbrauchern ab , ist das Ladesystem defekt und der Fehler wird sehr schnell wieder auftreten ( Batterie entlädt sich , Anlasser stellt seine Funktion ein ) .

Nächstes Problem :

Beim Drücken des Anlasserknopfs tut sich nichts .

Gut , gehen wir davon aus , dass die Bordelektrik ansonsten intakt ist , also volle Batterie und Sicherungen drin .

Jetzt schaut man zuerst mal , ob beim Ziehen der Bremse auch das Bremslicht leuchtet ( übrigens 99% aller Startprobleme haben hier die Ursache ... ) . Leuchtet nicht ? Andere Bremse ziehen !!!
Leuchtet ? Gut , nochmal starten !

Kein Bremslicht ? Stecker an zumindest einem BLS abziehen und zusammen stecken . Bremslicht jetzt an ? Gut , dann sind beide BLS hinüber .
Bremslicht aus , immer noch keine Startfunktion ? Dann Spannung am blau/gelben Kabel des BLS gegen Masse prüfen ( Zündung an ) . Wenn Spannung da ist , Bremslicht aber nicht , Startfunktion auch nicht , dann sind hier zwei unabhängige Probleme vorhanden : Spannungsstromkreis des Bremslichts defekt UND Pluszuleitung zum Steuerstromkreis des Anlasserrelais' NACH dem BLS defekt ( habe ich noch NIE gehabt ) .

Also nächster Punkt :
Anlasser macht keinen Mucks , aber Bremslichtschalter schaltet durch .
Jetzt mal Ruhe .... Nochmal den Anlasserknopf drücken . Hört man jetzt aus dem Fahrzeug ein leises KLACK ?
Wenn ja , ist das der Kontakt im Anlasserrelais , der anzieht ( in diesem Fall ist der Steuerstromkreis OK , also BLS UND Massekontakt über Anlasserknopf ) .

Anlasserrelais freilegen . Das befindet sich i.d.R. irgendwo unter der Sitzbank . Bei den größeren Modellen ( 125+ccm ) geht das Pluskabel vom Anlasser direkt zum Relais , also einfach verfolgen ; bei den 50ern ist der Kabelbaum dazwischen , also einfach mal suchen . Das Relais hat zwei dickere , rote Kabel und ein rot/gelbes und ein grün/gelbes Kabel .

Jetzt braucht man ein Prüflämpchen oder ein Multimeter .
Zündung an , Bremse ziehen . Das grün/gelbe Kabel an Anlasserrelais muss gegen Masse gemessen Spannung haben , die kommt vom Bremslichtschalter . Wenn nicht , ist diese Leitung unterbrochen ( bei korrekt angesteuertem BLS ) .
Jetzt Bremse loslassen und dafür Anlasserknopf drücken , Das Multimeter steht dafür jetzt auf Widerstandsmessung . Andere Messspitze an Masse halten . Es muss ein Durchgang bestehen .
Kein Durchgang ?
Dann ist
-die Verbindung vom Stecker des Relais' zu Anlasserknopf unterbrochen , - oder die Verbindung vom Knopf auf Masse defekt
- oder letztdendlich der Anlasserknopf selber kaputt ( trotz der schwachen Ströme bildet sich auch hier ab und zu ein Kontaktbrand ) .

Messergebnisse : Zündung an , Bremse gezogen , Spannung liegt an , Anlasserknopf gedrückt , Masse liegt an , aber das Relais macht kein KLACK ?
Relais defekt , erneuern .
Um hier auf Nummer sicher zu gehen , kann man , aber bitte nur um Ausprobieren , den Stecker vom Relais abziehen . Man steckt jetzt eine Kabelbrücke in die Kontakte im Stecker im Kabelbaum , die an die beiden roten Kabel gehen . Arbeitet jetzt der Anlasser , ist das Relais defekt .

Messergebnisse wie oben , Relais macht KLACK , aber Anlasser dreht nicht ?
Prüflämpchen an Anlasserpluskabel und Masse anschließen und erneut starten . Wenn jetzt das Prüflämpchen trotz KLACK aus dem Relais NICHT leuchtet , ist das Relais auch defekt .

Leuchtet das Lämpchen , aber der Anlasser macht nichts , ist der Anlasser defekt . Ich gehe hier mal davon aus , dass der Plusanschluss ( wie oben schon beschrieben !!! ) nicht vergammelt ist und der Anlasser einen korrekten Masseanschluss hat ....

Ja, das war's eigentlich schon zum Thema Anlasserprobleme .

Ach , ganz vergessen , es gibt ja noch ein paar lustige features , die gerne zum Ausrücken von Werkstätten oder ADAC-Transportern führen , weil das Fahrzeug nicht anspringt :

- Steht der rote Killschalter in der rechten Lenkerarmatur so , dass er auf der Position mit dem Kreis steht ? Wenn nein , dann steht er auf dem Symbol mit dem durchgestrichenen Kreis , dann kann der Motor nicht anspringen . In diesem Fall wird entweder garnichts passieren , oder der Anlasser dreht und dreht , aber der Motor hat keine Zündung/Kraftstoffversorgung und springt nicht an ...

- hat das Fahrzeug einen SEITENständer , der beim Entlasten NICHT von selber einklappt ? Dann ist der Seitenständer beim Starten ausgefahren und die Zündung oder der Anlasserstrom sind unterbrochen , auch gerne mal gesehen ... letztendlich auch defekte Schalter am Seitenständer , aber bei Kymco super selten . In diesem Fall haben die Fahrzeuge zum Stilllegen des Schalters ( NUR ZUM AUSPROBIEREN , NICHT FÜR DEN FAHRBETRIEB !!! ) immer in dessen Nähe einen offenen Stecker . Man zieht dann den Stecker am SS ab uns steckt ihn in den offenen Stecker , damit ist der Unterbrecher nicht mehr in Funktion .

Kommen wir abschließend noch zu einer anderen Variante der Kraftübertragung zwischen Anlasser und Kurbelwelle , die bei den Kymcos mit 125+ccm eingebaut wird .

In diesem Fall gibt es keinen SST , sondern einen so genannten Freilauf .
Der Freilauf sitzt bei allen Fahrzeugen IM Ölkreislauf HINTER der RECHTEN Motordeckel HINTER der Lichtmaschine .

Das Funktionsprinzip besteht aus einem Innenring ( mit der Kurbelwelle verbunden ) einem Außenring ( via Verzahnung mit der Anlasserwelle verbunden ) und einem Satz Tonnenlagern , die für die Kraftübertragung sorgen .

Wird der Anlasser betätigt , dreht dieser den Außenring des Freilaufs . Die Tonnenlager in mehreren kleinen Führungen des Außenrings werden durch kleine Federn auf den Innenring gedrückt , hierdurch wird eine Kraftübertragung hergestellt . Sobald der Motor läuft , dreht die Kurbelwelle schneller als der Anlasser und die Tonnenlager werden zurückgedrückt und unterbrechen die Kraftübertragung .

Dieses System ist extrem langlebig und verschleißarm , ich habe es erst einmal erlebt , das hier ein mechanischer Defekt zum Ausfall geführt hat .
Es kommt vor , dass der Freilauf beim Betätigen des Anlassers , besonders im kalten Zustand , etwas ! durchrutscht , aber trotzdem den Motor startet . Dies ist kein Grund zum Zerlegen , auch wenn es sich komisch anhört , was die Motoren in dem Augenblick für eine Geräuschkulisse haben ... Also locker bleiben !

So , ich denke , wenn man das beherzigt , was ich jetzt recht ausführlich beschrieben habe , sollte man kein Problem beim Verständnis und bei der Fehlersuche mehr haben ...

Ich habe übrigens noch einen Fehler , der mir nur einmal untergekommen ist , hier als Schmankerl für alle geduldigen Leser am Ende platziert :

- Überbrückungswiderstand im Bremslichtschalter : Hierdurch wird das Anlasserrelais nur unzureichend angezogen und es fließt zu wenig Strom zum Anlasser ( und dieser dreht nur unwillig trotz voller Batterie und intakter Anschlüsse ! ) : Ich habe das letztendlich erkannt, weil das Bremslicht komisch schwach leuchtete ...


Abschließend nochmal der Hinweis :

Man benötigt außer dem üblichen Werkzeug lediglich ein Multimeter und ein Prüflämpchen . Beides ist im Baumarkt für zusammen ab ca 20.- und immer eine sinnvolle Investition . Wenn man mit System an ein Problem herangeht , ist dies meist nicht nur preiswerter , sondern auch schneller gelöst , als wenn sinnlos drauf losgeschraubt wird .

Wichtig ist immer !!! der gammelfreie Zustand der Verkabelung , die sonst zu lustigen , schwer lokalisierberen Fehlern mit hohen Lohnkosten führen kann . Wartung ist wichtig und spart im Nachhinein mehr Geld als sie kostet !!

Das Gleiche gilt , wie aber schon beschrieben , für die Batterie , denn wer weiß schon , ob eine Batterie die nötige Leistung für den Anlasser zur Verfügung stellt , oder ob es an einer anderen Ursache liegt ?
Bevor man also hier sinnlos Teile erneuert , Batterie laden UND prüfen lassen , das können nur Fachwerkstätten !

MeisterZIP
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Beitrag von Karl 47 »

Hallo,

er hat nicht nur Ahnung , er kann sie auch an den Mann/die Frau bringen und tut es offentsichtlich gerne, in nötiger Breite zu unser aller Vorteil ! Danke Meister Zip ! Das hat Klasse !

Gruß Karl
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Beitrag von mopedfreak »

Hallo Meister,

WOW! Das liest sich nach "Auszügen aus dem Werkstatthandbuch".
Ausführlich, aber dennoch sehr verständlich geschrieben.

Vielen Dank und viele Grüße, Alex
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woky
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Beitrag von woky »

Hi MeisterZIP ,

super Ausführung --- h.c.-verdächtig !

Vielleicht noch erwähnenswert wäre, daß ein Einspritzer mit zu geringer Batteriespannung, nicht mit dem Kickstarter gestartet werden kann.

woky
Auf der Straße beginnt die Revolution ob mit Kymco oder ohne. Zitat: Der Niederrheiner weiß nix - kann aber alles erklären.

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Beitrag von Thommy59 »

Tja, nach dieser Beschreibung wundert es dann auch nicht mehr, dass der Herr Zipperer in der neuen Ausgabe der Motoretta im Artikel "Gebrauchtberatung Yager 125 GT" als rührig beschrieben wird. Ich hoffe, der Norbert Meiszies hat Zugriff auf die obige Beschreibung, da wird er sehen, dass der Begriff rührig hier noch leicht untertrieben ist!

Mal ne Frage am Rande: So was schreibt man doch nur, wenn man in seiner Werkstatt schon einiges erlebt hat, oder?

Grüße

Thommy59
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Ja, ich habe hier schon so einiges erlebt ...

MeisterZIP
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mopedfreak
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Beitrag von mopedfreak »

Hallo Woky,

wenn Du mich als Ossi aufklären könntest was "h.c.-verdächtig" heißt, währe ich Dir echt Dankbar.
Kann man wirklich keinen Einspritzer ankicken, lieber Woky?

Viele Grüße, Alex
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Frank67
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Beitrag von Frank67 »

Stefan, bei mir läuft gerade Kopfkino, was du da so alles erlebt hast und dazu die langen Gesichter, wenn die Kunden einsehen, was sie falsch gemacht oder nicht bedacht haben... :roll: :D

Deine Erklärungen sollten eigentlich selbst für Elektro-Laien nachvollziehbar sein...
Aber wir kennen es ja: Man kann es noch so Laienverständlich erklären wie man will... - Es gibt immer welche, die selbst das nicht kapieren (wollen)...


Ich kann nur sagen: Bild
Gruß Frank

Was ist Elektrizität?

Morgens mit Hochspannung aufstehen,
mit Widerstand zur Arbeit gehen,
den ganzen Tag gegen den Strom schwimmen,
abends geladen nach Hause kommen,
an die Dose fassen
und eine gewischt bekommen!


DAS ist Elektrizität!
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Beitrag von tomS »

honoris causa - der Ehre wegen - werden Titel auch mal ohne die sonst erforderliche formale Qualifikation vergeben.

So hat der bekannte Schläger, Vergewaltiger und Knastbruder Mike Tyson gleich 9 Ehrendoktortitel, für Geisteswissenschaften, für Vorbild der Jugend usw. usf.
Immerhin war der soundsovielte Doktortitel ein Anspron für Iron MIke, im Knast lesen und schreiben zu lernen.

Kriegsverbrecher George War Bush hat mehr als 50 Ehrendoktortitel.
Ehrendoktortitel sind in den USA käuflich.

Im deutschsprachigen Raum werden Ehrendoktorwürden spärlich vergeben.
Beispielhaft: http://portal.mytum.de/tum/honoratioren ... index_html
(Die meisten dieser Ehrendoktoren sind also sowieso schon Dr. und Dr.habil. von anderen Unis.)
"Wohlhabende Schnösel, zu feige einen Motorrad-Lappen zu machen"
(Meister Zip über Piaggio MP3 und seine FahrerInnen)
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Beitrag von mopedfreak »

Hallo Thomas,

aha, Danke für die ausführliche Erklärung.

Viele Grüße, Alex
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4 Tackt
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Beitrag von 4 Tackt »

Hallo,

mir hat die Ausführung mehr Verständnis für die Materie gebracht! Danke dafür.

Gruß Wolfgang
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woky
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Beitrag von woky »

mopedfreak hat geschrieben:Hallo Woky,

wenn Du mich als Ossi aufklären könntest was "h.c.-verdächtig" heißt, währe ich Dir echt Dankbar.
Kann man wirklich keinen Einspritzer ankicken, lieber Woky?

Viele Grüße, Alex
Hallo Alex,

tomS hat Dir erklärt was "hc" bedeutetet -nahmhafte Personen unserer Zeit sowie Dr. Ferdinant Porsche etc. dürfen den Zusatz führen !

Ferner wäre es sehr dienlich deinerselbst, den Text verstandesmäßig zu lesen, gedanklich umzusetzen und dann pointiert zu antworten. Denn Deine Antwort trifft nicht den Kern meiner Aussage :D :D :D

Mit Unterspannung versorgter Einspritzungsgrüße :
woky
Auf der Straße beginnt die Revolution ob mit Kymco oder ohne. Zitat: Der Niederrheiner weiß nix - kann aber alles erklären.

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Beitrag von mopedfreak »

Hallo Woky,

aber natürlich, ich sehe es: Kann man wirklich keinen Einspritzer mit zu geringer Batteriespannung, oder sogar ohne Batterie ankicken?

Viele Grüße, Alex
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Beitrag von MeisterZIP »

Ich habe hier das Thema E-Starter gewählt , komisch , dass ihr wieder abdriftet ...

Zum Thema AFI : Sobald die Spannung unter einen kritischen Wert sinkt , steigt die ECU aus . Dann kann man E-starten ( oder kicken , wie beim Honda Zoomer ) wie man will , es tut sich nichts mehr , weil nichts angesteuert wird .
Logischerweise läuft ohne Batterie erst recht nichts mehr .

Wenn ein Fahrzeug nicht anspringt , kann ! das am E-Starter liegen ( das ist hier das Thema ) , aber auch an anderen Sachen , die hier nichts zu suchen haben .

MeisterZIP
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Beitrag von mopedfreak »

Hallo Stefan,

eigentlich wollte ich ja auf den Satz von Woky einsteigen. Ich frage mich, wie ich die KX 250 von Kawasaki zum laufen gebracht habe. Ein Kick und sie lief, trotz EFI und ohne Batterie...

-edit MeisterZIP : Es gibt einige Fahrzeuge , die haben für so etwas einen extra Kondensator für die AFI ...----

Viele Grüße, Alex
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Beitrag von woky »

mopedfreak hat geschrieben:Hallo Stefan,

eigentlich wollte ich ja auf den Satz von Woky einsteigen. Ich frage mich, wie ich die KX 250 von Kawasaki zum laufen gebracht habe. Ein Kick und sie lief, trotz EFI und ohne Batterie...

-edit MeisterZIP : Es gibt einige Fahrzeuge , die haben für so etwas einen extra Kondensator für die AFI ...----

Viele Grüße, Alex
Hi Alex,

nun ist dem Ossi alles erörtert worden ,auf seinen eigenen Wunsch hin,indem er sich auch als Ossi bezeichnet.

Natürlich habe ich auch eine Idee bzgl. Deiner Kawa:

1.) Sonderanfertigung für die SED
2.) aus NVA- Beständen
3.) Privatheizbock von Erich, bei dem Margot den Kondensator eingebaut hat , im Sinne des "Umerziehungslager `s "
4.) Oder sie ist genmanipuliert.

Mit k(l)ickstarten Grüßen
woky :D :D :D
Auf der Straße beginnt die Revolution ob mit Kymco oder ohne. Zitat: Der Niederrheiner weiß nix - kann aber alles erklären.

God save the fools :-)
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Peter-Bochum
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Beitrag von Peter-Bochum »

Alex,
für die AFI kann der Kondensator schon sein, aber die Benzinpumpe für die Einspritzung hat dann wohl eine Kurbel....
Oder war es das 98 Modell mit Vergaser und CDI ?

Peter
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Beitrag von mopedfreak »

Hi,

ich habe den Kondensator nicht erwähnt, dass war Stefan.
Ich sagte nur, die KX250, mit der ich fahren durfte, hatte einen 4-Takter, mit Einspritzung und war ohne Bordelektrik ausgestattet. Als einiziges Bedienelemet war ein "Motorstop" angebracht. Fahrzeug nehmen, ankicken und losfahren. Motor durch druck auf den Motorstop abstellen.

Viele Grüße, Alex
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Beitrag von MeisterZIP »

Weil ihr das Thema wieder aufwärmt :

Eine AFI ohne Batterie ist durchaus möglich .

Sobald der Motor angetreten wird , fließt eine Wechselspannung in den Gleichrichter , von da aus zur AFI UND zur Benzinpumpe . Die Spannung wird hier also nicht gespeichert , sondern direkt weiter gegeben . Die Benzinpumpe hat dazu noch einen Druckspeicher ( mechanisch ) , der während des Startvorgangs den nötigen Benzindruck liefert .

Zusätzlich hat die Zündung noch einen Kondensator , der beim Startvorgang bereits die notwendige Spannung zur Verfügung stellt ( ein Kondensator ist ja im Endeffekt so etwas wie eine Batterie , also ein Stromspeicher , mit den kleinen Unterschied , das die Spannung auf einen Schlag abgegeben wird , wie die Kondensatoren in jeder CDI ( Kondensatorentladezündung ) auch ) .

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letscho
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Beitrag von letscho »

Wirklich gute Erklärung zum Thema Anlasser.

Ich hab einen DT300i und der macht oft beim Ausschalten ein Geräusch wie ein Würfelbecher. Es ist ein einmaliges "Klack". Das Geräusch kannte ich vom SR70CE meines Bruders.

Ist das Geräusch ein grund oder Anlass zur Sorge?
Kymco Downtown 300i ABS
(mitlerweile verkauft)
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Beitrag von MeisterZIP »

Nein , keine Sorge , das ist der Anlasserfreilauf , der gegen den Anlasser dreht , wenn der Motor gerade beim Ausmachen so steht , dass er verdichtet . Dann dreht der Motor ein paar Grad zurück . Ist der Freilauf von den Toleranzen recht eng , greift dann die Kraftübertragung Richtung Anlasser einen Ticken früher als sonst . Ich habe das bei meinem DT 300i auch manchmal .

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