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Hallo zusammen,

womit ich mich beim Rollerfahren (aktuell ein Downtown 300i) noch immer schwer tue, ist das richtige Kurvenfahren.
Aus der Fahrschule habe ich noch einen Satz omnipräsent. Fahrer und Fahrzeug bilden eine Einheit!
Also ich als Fahrer bin so schräg, wie es mein Fahrzeug ist. Das Reinlegen in die Kurve oder gar das Herunterdrücken des Fahrzeugs vermittele nur eine subjektive Sicherheit.

Nun, genau das ist mein Problem. Ich fahren Kurven deutlich langsamer, wenn ich mich gemeinsam mit dem Roller in die Kurve lege. "Drücke" ich den Roller aber in der Kurve nach unten, habe ich subjektiv den Eindruck, ich hätte eine bessere Kontrolle über Fahrzeug. Dies erlaubt dann auch mal eine etwas höhere Kurvengeschwindigkeit, sodass Autos mir nicht mehr in Kurven auf die Pelle rücken.

Jetzt überlege ich, ob dies vielleicht mit den kleinen Reifen zu tun haben könnte. Also die gepredigte "eine Linie" nur für Motorräder gilt, die über deutlich größere Reifen verfügen. Aus meinen Fahrten mit dem Motorrad (hatte sowohl mal eine GS 500 von Suzuki als Anfängerbike und später eine Suzuki Freewind 650 XF) kann ich auch sagen, dass ich mit diesen Fahrzeugen problemlos in einer Kurve "eine Linie" bilden kann.
Nur mit dem Roller klappt das nicht.

Wie fahrt ihr Kurven? Drückt ihr den Roller etwas runter und ist das richtig?
Oder habt ihr einen ganz anderen Tipp?

Gruß
SM

P.S.: Fahrtraining habe ich natürlich bereits überlegt. Würde aber gerne auch eure Meinungen lesen und die Theorie besser verstehen.

Sowas kann man nicht in zwei Sätzen erklären das ist schon eine Wissenschaft für sich.
Ich gebe dir mal einen Buchtipp : Ernst Leverkus "Erfahrung kommt vom Fahren ", ist zwar schon
etwas älterer Machart aber der Autor beschäftigt sich dort mit der Problematik.

Zu mir ich hab den direkten vergleich. ich kann vom GD 125 sofort auf die XJ 600 umsteigen, mit dem Roller wird
häufig gedrückt, bei der XJ trau ich mir das nicht der Schwerpunkt liegt viel höher, wenn ich randvolltanke dann noch
höher.

Gruß dalung

Kommt natürlich auch auf die " Technik " an : Vor der Kurve Gas weg ! je mehr ich in der Kurve beschleunige desto tiefer kann ich das Fahrzeug drücken - was mit nem Motorrad natürlich leichter geht wie mit nem 50 er . Unterschied ist ist auch, ob re. oder links Kurve

Bist Du Dir denn sicher, dass es allein am Konzept des Fahrzeuges liegt? Ich fahre Motorrad und Roller, aber derlei Probleme hab ich nicht. Ist es vielleicht eher Kopfsache, weil dir das Zutrauen in die Fähigkeiten des Downies fehlt?

hallo spacermacer,
unter umständen liegt es am hinterreifen.
ist der reifen in der mitte schon flach(eckig) gefahren,wird die sache beim reinlegen kippelig,
da man über die kante den roller in die kurve legt.
evtl. balanciert man direkt auf dieser kante was ein unangenehmes fahrgefühl hervor ruft.
in diesem fall wird ein neuer reifen besserung bringen.

gruss uwe

Ja, vielleicht ist es wirklich der Reifen.
Hmm.
Dagegen spricht aber, dass ich auch bei den Rollern davor (einen Spacer und dazwischen einen Sym Joyride 200) auch immer nur schwierig um die Kurve gekommen bin. Es legt sich halt total anders in die Kurve. Kann es schlecht erklären. Subjektiv fühle ich mich halt sicherer, wenn ich eher aufrecht bleibe und der Roller sich dafür mehr legt. Habe aber Sorge, da die Fahrschule eben eingebläut hat, dass dies nur eine trügerische Sicherheit wäre.
Blöd.
Ein Fahrtraining mit einem neuen Reifen scheint unausweichlich...

Habe mal die Reifen fotografiert.
Die sind vom Profil eigentlich noch gut. Aber doch recht eckig, oder?
Was denkt ihr?

Der Reifen schaut garnicht sooo schlecht aus, eckig heißt das die Mitte sichtbar mehr abgefahren ist als der Schulterbereich.
In etwa so:

Gruß Manne

Ps. Habe übrigens keine Probleme beim umsteigen vom Roller auf's Motorrad und umgekehrt, denke das ist bei dir mehr eine Kopfsache.

hallo spacermacer,
im 2+3 bild sieht man am rand den tiefliegenden abfahrmarker.
dort würde ich mal die profiltiefe messen und mit der mitte vergleichen.

optisch sieht es für mich aus als ob der reifen längere zeit mit zuwenig luft gefahren wurde.
da nur die mittlere fläche benutzt aussieht und der rand noch jungfräulich ist.
aber das ist nur meine persönliche einschätzung,da die bilder ja nicht 3D sind.
mach doch mal luft rein ca. 0.5 bar mehr als vorgegeben ob sich damit was verbessert.

gruss uwe

Hallo spacemacer,

bin zwar etwas spät aber vielleicht hilft es dir weiter. Der grundlegende Unterschied zwischen drücken und legen ist, dass du beim Drücken den Oberkörper senkrecht hältst und deswegen weniger Masse bei schneller Richtungsänderung bewegt werden muss bzw dadurch eben schneller eine Ausweichbewegung gemacht werden kann.
Beim Legen bleibst du in der Verlängerung der Rollerhochachse. Ich meine damit hat man einen besseren Kontakt zum Fahrzeug, aber das ist subjektiv.

Deine Probleme sehe ich im Wesentlichen im Kopf.
War bei mir genauso bis ich gemerkt habe, dass ich verkrampft versuche das Gerät richtiggehend mit Kraft zu steuern. Ich habe dann versucht bewusst locker auf dem Mopped zu sitzen und v.a. nicht unbewegt/unbeweglich.
Zur Übung kann man z.B. den Oberkörper auch mal etwas weiter in die Kurve legen als das Fahrzeug und evtl. das innere Knie ein paar cm rausschieben. Ist so etwas wie ein sehr schwaches Hanging Off. Hilft aber dem Kopf weil das Fahrzeug gefühlt nur die vertraute Schräglage hat, du aber dennoch eine Nuance schneller rumkommst.
Den Lenker muss man auch sehr locker lassen und ihn eigentlich selber machen lassen (wie wenn du zwei rohe Eier zwischen Daumen und Zeigefinger halten würdest. Kurven fährst du nur indem du leichten Druck nach vorne auf die kurveninnere Lenkerseite gibst.

Am besten übst du das lockere Fahren immer wieder auf einem freien Platz. Kopf umprogrammieren geht nicht von jetzt auf gleich.

Hinterher brauchst du dir keine Gedanken mehr um die Reifen machen...

Gruß
matze

Bei der People am besten eine Linie mit dem Roller. Durch die grossen Räder fährt er sehr Motorrad ähnlich - fällt praktisch von alleine in die Kurven...
Gruss,
Rolf

People Rider hat geschrieben:Bei der People am besten eine Linie mit dem Roller. Durch die grossen Räder fährt er sehr Motorrad ähnlich - fällt praktisch von alleine in die Kurven...
Gruss,
Rolf

Die Kurventechniken sind eher von der Situation als vom Fahrzeug abhängig.

@ spacermacer: Was das Kurvenfahren angeht, habe ich einige erhellende Erfahrungen gemacht, nachdem ich mich mit dem sog. counter-steering beschäftigt habe. Gibt auf YouTube einige sehr interessante Beiträge dazu. Einfach mal counter-steering eingeben.
Gute Fahrt und schöne Grüße von Torsten

r103 hat geschrieben: ↑27.06.2018, 14:26 Deine Probleme sehe ich im Wesentlichen im Kopf.
War bei mir genauso bis ich gemerkt habe, dass ich verkrampft versuche das Gerät richtiggehend mit Kraft zu steuern. Ich habe dann versucht bewusst locker auf dem Mopped zu sitzen und v.a. nicht unbewegt/unbeweglich.

Den Lenker muss man auch sehr locker lassen und ihn eigentlich selber machen lassen (wie wenn du zwei rohe Eier zwischen Daumen und Zeigefinger halten würdest. Kurven fährst du nur indem du leichten Druck nach vorne auf die kurveninnere Lenkerseite gibst.

Grade reingestolpert in diesen älteren Fred. Aber Kurven gibts ja immer noch...
Das sind genau die zentralen Sätze zum Kurvenfahren. Habe mich auch immer ertappt, dass ich den Lenker FESTHALTE. Das ist der Fehler. Wie r103 richtig bemerkt, Lenker locker lassen, dann gehts wie mit ner HB, wie von selbst. Man muss den Roller einfach mal gehen lassen, dann merkt man, dass die vermeintliche Schräglage gar nicht so schräg ist. Das Material kann viel mehr als man glaubt.