Mein Dink macht Probleme beim Gasgeben

Kymcos erster 250er Tourer hat hier seinen Platz . Kommt rein !
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Joe
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Mein Dink macht Probleme beim Gasgeben

Beitrag von Joe »

Hallo Meister Zip,

ist'ne Weile her das ich auf dem Forum war. Fahre leider weniger Scooter seit ich verheiratet bin. Der 300ccm Zylinder/Kolbensatz ist immer noch 1a.

Habe nach nun knapp 39'000 km aber folgendes Problem :
Wenn ich aus dem Leerlauf heraus Gas gebe, geht mir immer öfter der Motor aus. Bin ich erstmal unterwegs und muss nicht stoppen, läuft alles einwandfrei. Wenn ich stoppen muss, kann ich durch ständiges Gas geben und zurücknehmen, meist verhindern, das der Motor beim Anfahren abstirbt.

Habe daraufhin testweise den Leerlauf hochgedreht und ... das Resultat war immer noch gleich schlecht. Auch ein fetteres Leerlaufgemisch (1 Umdrehung fetter) hat nicht zum Ziel geführt. Habe die Zündkerze erneuert, den Vergaser ausgebaut und alles mal durchgepustet, die Nadel, den Nadelsitz, den Kolben und die Membrane gewechselt ... immer noch das gleiche Problem. Alle relevanten Kabelverbindugnen mal gelöst und wieder neu gesteckt ... nada

Könnte das die Benzinpumpe sein ? Das dort die Membrane im Leerlauf nicht mehr genug Sprit pumpt ? Die Kompression des Motors scheint aber ok zu sein, kann keinen relevanten Unterschied beim Einstellen der Ventile zu früher festellen. Ich kann leider das Gemisch nicht mehr messen, da ich die das Lambda-Messgerät nicht mehr habe.

Ach so, ja ich habe auch die Beschleunigerpumpe manuell betätigt, da kommt was raus. Habe aber leider keinen Vergleich ob es genug ist oder nicht. Nein, habe sie noch nicht geöffnet um die Membrane zu inspiziern.
Kann es sein das diese Schiene die die Beschleunigerpumpe betätigt sich über die Zeit verbiegt und ich deswegen diese Pobleme habe ?

Gruss aus Mauritius, Joe
Gruss, Joe
Joe
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Beitrag von Joe »

Moin, Moin,

habe mittlerweile die Benzinpumpe überprüft:
Sie liefert innert 10 Sekunden 41g Benzin. Bei einer Dicht von 0.775 kg/Liter, heisst das also das die Pumpe in 10 Sekunden rund 0.0529 liter fördert. Das wären dann pro Stunde .051 x 6 x 60= ca. 19 Liter ... naja, das sollte ja dann bei Vollgas geradeso reichen :lol:

Für mich ist die Pumpe ok und scheidet hiermitaus dem Fehlerszenario aus.

Ausserdem fiel mir beim Testen auf, das bei kaltem Motor das Problem fast nicht auftritt. Erst wenn der Motor eine Zeit gelaufen ist, dann gehts los.
Mein nächstes "Opfer" wird wohl die Kaltstartautomatik sein. Den elektrischen Widerstand habe ich schon gemessen: 10 Ohm; das ist ok. Aber nun muss ich mal die Funktion testen.

Meister Zip, der Vergaser hat eine sogeannate ACV (Air Cut Valve). Sie scheint unter anderem Einfluss auf die Membrane für den Schieberkolben zu haben. Leider habe ich bisher wenig Info darüber. Haben Sie Erfahrungen mit dem Teil ? Ist eine Membrane und eine Feder drin, aber die Funktion und Ihre Auswirkungen sind mir nicht klar. Mir scheint es eine Art Dämfpung zu sein, damit der Schieberkolben nicht zu nervös wird, oder ?

Gruss, Joe
(31,1° im Schatten und 66% Luftfeuchte, Herbst hier)
Gruss, Joe
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Beitrag von Joe »

Ok,

das Thema ACV ist auch vom tisch. Habe was in English gefunden:

Air Cut Valve

The Air Cut Valve (ACV) lets extra air flow to the pilot jet during most running conditions, but not under deceleration. The carburetor has 2 air passages to the pilot jet and one (the ACV passage) closes of during deceleration. This richens the pilot circuit on deceleration to reduce popping. The Air Cut Valve "cuts" the air passage off by using vacuum to pull opposite the spring and diaphragm. When you back off the gas at high revs, the ACV richens the air/fuel mix to stop the bike from popping and banging through the exhaust. In the perfect world, the air cut valve would ONLY richen the circuit on high RPM deceleration (to prevent backfire).

Also das ist dann ja wohl auch auszuschliessen.

Joe
Gruss, Joe
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Beitrag von Joe »

Moin,

so nun läuft er wieder !

Was es nun war ? Offen gesagt rätsel ich darüber auch noch ! :lol:

Ich denke fast, das das irgenwo ein Staubkorn in einem der Vergaserkanäle ein Problem gemacht hat und ich es dann irgendwann zufällig erwischt habe.

Aber ich habe wieder was gelernt. Es gibt mindestens 2 verschiedene Nadeln für den GD-Vergaser: eine , die Neue, hat eine etwas dickere Scheibe und sitzt damit etwas höher auf der Schieber-Auflage. (schätze ca. 2-3/10 mm) Das dürfte den Verschleiss ausgleichen den ich an der Auflage des Schiebers (Plastik) entdeckt habe. Durch diesen Verschleiss bedingt müsste der Motor etwas magerer laufen mit der original Nadel. Bei mir kein Problem da ich den Motor beim 300ccm Umbau relativ fett eingestellt hatte (Lambda 0.83) Aber weiss nicht wie das bei Serien DG's ist !?

Das Original-Ersatzteil Schieberkolben mit Membrane habe ich wieder rausgeschmisssen, weil es nicht voll geöffnet hat; bei Vollgas hatte ich nur ca. 50% Leistung. Es muss wohl irgendwo nicht ganz dicht sein, denn mit dem alten Schieber gehts nun wieder. Werde das Eratzteil später mal in Ruhe inspizieren und schaun ob mans reparieren kann ...
Gruss, Joe
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Beitrag von Joe »

Moin, Moin,

leider war es wohl doch nicht gelöst ...

Bin zwar gestern rund 12-13 km damit problemlos gefahren, aber heute passierte es wieder. Aber diesmal nicht mehr im Leerlauf: Schlimmer, nun passierte es während der Fahrt, beim Beschleunigen:

Mach das Gas beim abtouren voll auf und ... verliere die Leistung komplett. Nehme Gas zurück, Motor hat wieder Leistung und läuft weiter. Aber das passiert nicht immer ... das ist wirklich seltsam. Auf einer Strecke von 3-4 km passierte es 4 mal und 3 mal ging es oder war nur ganz leicht und kurz zu spüren. Also wie ein verzögertes Ansprechen.

Meister Zip, haben sie etwas vergleichbares schon gehabt ?

Ich habe langsam den Verdacht das die Zündungs-Elektronik da Mist baut. Kontakteprobleme eines Sensors, Drosselklappenpoti oder Motortemperatur oder ... !? Oder kann die Beschleunigerpumpe verrückt spielen ?
Gruss, Joe
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MeisterZIP
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Beitrag von MeisterZIP »

Das Phänomen habe ich schon beim GD 250 und Dink 250 gehabt , es war damals eine Düsennadel , die zu tief hing , weil sich die Stützscheibe , mit der die Nadel im Schieber hängt , durch Vibrationen abgenutzt hatte . Dadurch rutschte die Nadel etwas tiefer und beim Beschleunigen ruckelte der Roller fürchterlich , ging auch im Leerlauf aus .

Das ACV ist gegen Abmagerung im Schiebebetrieb gedacht , wenn dass allerdings undicht ist oder klemmt , kann es auch das Gemisch durcheinander bringen .

Ich habe auch schonmal ein nicht komplett ausfahrendes KSV gehabt , dass kann man aber relativ simpel nachmessen ( Länge ausgefahren mit der Tiefe der Bohrung im Vergaser vergleichen .. ) . Dadurch war permanent Choke mit aktiv , der Motor ruckelte und ging im Leerlauf aus .

Kann prinzipiell auch am Drosselklappensensor liegen ( wenn deiner einen hat ) , aber das ist ein anderes Thema ...

MeisterZIP
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KarstenMMC
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Beitrag von KarstenMMC »

Hallo Joe,

hast du dein Problem eigentlich mittlerweile gelöst? Wenn ja wie? Habe mit meinem Agility 125 ein ähnliches Problem, bei Vollgas geht er aus bzw. scheint unter Vollast nicht genug Kraftstoff zur Verfügung zu stehen.

Das nervt schon ziemlich, hab momentan auch kein Vertrauen weiter von zu Hause wegzufahren, nachher steht man mit dem Ding irgendwo in der Pampa.

Gruß
Karsten
Agility one 125: Bild
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Beitrag von Joe »

Hallo Karsten,

sorry das ich das so habe stehen lassen. Komplett vergessen über den Ausgang der Sache zu schreiben:

Ich habe den Vergaser 2 x auseinander genommen, gereinigt ausgeblasen und den Leerlauf etwas fetter eigestellt und alle Kabelverbindung gelöst und wieder neu gesteckt (insbesondere Zündung und Co natürlich). Und ... auf einmal war Ruhe.

Aber ich kann das Problem leider NICHT eindeutig zuordnen. Seitdem habe ich keine Probleme mehr. Die Kiste läuft wieder 1a. (Stand >40'000km)

Ich denke es muss entweder etwas mit der Zündung (Zündungselektronik und Sensorik) oder mit der Spritzufuhr (zu mager, Zündkerze sah perfekt aus) zu tun haben.

Drücke dir die Daumen das du es bei dir rausfindest.
Gruss, Joe
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