"Drehzahlbegrenzung" im Kymco Nexxon 50

[Silent Blood]

Tagchen,
hab es mal gewagt (und vorher berechnet), bei wie viel
Umdrehungen das Motörchen der Kymco Nexxon 50 "abregelt", wenn man das so nennen kann. Laut Tacho sind ca. 51 km/h (!!) schon im 2. Gang drin, dann verharrt der Motor in der Drehzahl. Bei einer Übersetzung von 1:6.9 im 2. Gang, einem Endgetriebe von 1:3.9, einer echten Geschwindigkeit von 43 km/h bei Tacho 51 sowie einem Reifenumfang von ca. 1.776 Metern ergibt das eine Drehzahl von 10854 Umdrehungen pro Minute. Das scheint dem Motor nichts auszumachen, er hat jetzt 14.200 Kilometer und läuft immer noch bestens.

[andiz]

Wenn ich die Kolbengeschwindigkeiten vergleiche, dann liegt meine Virago 250 bereits ab 6750 UPM über dem, was Du mit dem Nexxon geschafft hast.
Von der Kolbengesschwindigkeit überhaupt kein Problem.
Die Ventilfedern sind auch kein Problem, weil die Drosselnockenwelle des Nexxon die Ventile gar nicht weit genug öffnet, als dass sie jemals mit dem Kolben kollidieren könnten. Der Kolben ist sehr leicht und verkraftet hohe Drehzahlen, also auch kein Problem.
Allerdings hat der Motor eine recht hohe Schwungmasse, weshalb man ihm so hohe Drehzahlen nicht unbedingt zumuten sollte. Sinnvoll ist es auch nicht,weil er ab einer bestimmten Drehzahl keine Mehrleistung mehr entwickelt, weil er über Drosselnocke und verengtem Ansaugkrümmer recht stark gedrosselt ist. Ich schätze, der Motor könnte locker 3,5 KW leisten, wenn er offen wäre. Allerdings wäre er dann auch nicht mehr so robust.
Für 60000km ist das Motörchen gut, wenn es pfleglich behandelt wird. Drehzahlorgien nur mit ausreichend warmem Motor, was bedeutet: Erst nach 10km Warmfahren.

Übrigens: 14000km in knapp einem Jahr, Hut ab. Das sind ja fast 40km pro Tag.

[Silent Blood]

Yo, das Ding wird fast jeden Tag auch im Winter gefahren und schaut trotzdem top gepflegt aus. Klar war der Motor schon sehr warm, als ich das veranstaltet hat. Ist aber schon interessant, wie furios so ein kleines Motörchen drehen kann, wobei das nicht für die Beschleunigung gilt, ab 40 laut Tacho im 2. Gang wurde es zäh. Das Teil mit höherer Verdichtung, Einspritzung und 4 Ventilen, das wärs! Was findest Du an der hohen Schwungmasse denn so problematisch in Sachen Hochdrehzahl?

[andiz]

Naja, wenn man einen Motor außerhalb seiner Spezifikation bewegt, kann es zu ungünstigen Schwingungen kommen (Resonanz), die dann den Motor beschädigen können. Wenn ich bedeke, dass der Motor ab knapp 9000 UPM schon recht ungesund zu vibrieren beginnt, sollte man das lassen.
Motoren mit hohen Drehzahlen werden meist an alles möglichen Stellen erleichtert, um die bewegten Massen so gering wie möglich zu halten. Denn bedenke: E=m*c^2

[Silent Blood]

Ach so. Nein, vibriert hat er nicht, nur einen Höllenlärm gemacht und so geklungen, als würde er doppelt so hoch drehen. Wo könnte denn ein Schaden auftreten, wenn doch Kurbel, - und Nockenwelle das abkönnen?