Resumée nach fast 20000km

Hier steht alles zu Kymcos größtem Fuffieroller , dem Grand Dink 50 . Komm rein !
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raptorsl
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Resumée nach fast 20000km

Beitrag von raptorsl »

WIe man bereits im OT-Bereich lesen konnte ist mein Dicker nur noch ein Ersatzteillager.
Nachdem ich den Verlust verdaut habe, dachte ich mir ich schreibe mal ein kleines Fazit, denn nach 3,5 Jahren glaube ich, dass ich dazu befähigt bin.

Als ich den G-Dink im Februar 2014 das erste Mal sah war es quasi Liebe auf den ersten Blick und so habe ich die Ausgabe von 2849€ nicht gescheut. Schade war wie üblich die Farbauswahl, denn weder das Blau noch das Rot sagten mir wirklich zu und das Silber war nur eine Verlegenheitslösung. Es war und ist leider eine traurige Sache, dass Kymco/MSA bei den Farben ein wenig "zurückhaltend" sind. Ich hätte mir zB ein Bordeuaxrot-Metallic gewünscht, oder selbst das Schwarz (zwar auch einfallslos) wäre für den 50er nett gewesen, aber das gab es nur für die größeren Versionen :evil:

Egal, ich mochte meinen Dicken und war irgendwie stolz wie Oskar als ich ihn am 07.03.2014 abholen durfte.
Ein erster echter Negativpunkt war allerdings alsbald gefunden, die Reifen! Der Maxxis war echt ein Greuel im Nassen und ich bin die Unsicherheit im Nassen, die ich diesem Produkt verdanke, bis heute nicht vollständig losgeworden :oops:

Ansonsten hatte ich vor allem im ersten Jahr sehr viel Spaß und hab dem Dicken in den ersten 12 Monaten 9000km aufgebrummt.
Zwischenzeitlich habe ich ein paar Umbauten gemacht. Heidenaus, Pulleys, offene Hülse und letzlich auch noch eine Malossi MultiVar, die entgegen aller Erwartungen super mit den 7,5er Pulleys harmonierte 8)
Das zweite Jahr startete dann mit ein wenig Frust. Irgendwie war mir der kleine Motor nicht mehr genug und ich fing an zu überlegen.
Der Motorradführerschein musste her!!! Nur kurz war ein A2 der Plan, doch der große A war quasi bald beschlossen und dazu ein Xciting 400 wäre doch nett.
Ich dachte zwischendrin über einige weitere Modifikationen am GD nach. Die Sitzbank stand da stark im Fokus, denn mit 1,91m saß ich irgendwie zu tief und aufgrund dessen auch falsch auf dem Roller. Doch dazu kam es nie. Das zweite Jahr ging mit weiteren 6000km mehr auf dem Tacho zu Ende und der Erkenntnis, dass ich wohl mit nem Roller nicht wirklich glücklich werden würde und hab mich in der Motorradwelt umgesehen und wurde bei diversen Modellen fündig. Doch hier geht es um den G-Dink.
Jahr 3 sollte endlich den ersehnten Führerschein bringen und irgendwie machte das Fahren mit dem Dicken auch wieder Spaß.
Warum auch nicht? Denn er hat mich quasi nie mutwillig im Stich gelassen, sondern ist, wenn überhaupt nur durch äußere Einflüsse gestoppt worden.
Als da wären:
-Ein Plattfuß hinten
-Wasser im Vergaser, weil ich Trottel den Dampfstrahler zu sorglos verwendet habe.
-Das große Spucken durch den Einbau einer 88HD, die er so gar nicht wollte!

Ansonsten fällt mir jetzt nichts weiter ein, obwohl ich sicher bin, dass es noch ein oder zwei weitere Beispiele für meine Fehler gab.
Die Zuverlässigkeit war jedenfalls absolut sprichwörtlich "Käferlike". Er läuft und läuft und läuft und.......

So oder so hab ich dann ja im Oktober '16 den A-Schein bestanden und so rückte der Dicke ins zweite Glied und er lief in den letzten 19 Monaten kaum noch 5000km.
Das wars soweit zur Historie der 3,5 Jahre und so kommen wir mal zu meinem persönlichen Eindruck seiner Stärken und Schwächen.

Stärken:
Der Motor ist ein wirklich Guter, der die schwere Fuhre flott in Gang bringt und auch die steilsten Steigungen mit voller Beladung nieder ringt! 8)
Die Umbauten im Bereich der Vario haben auch dazu beigetragen, dass es noch besser wurde.
Stauraum war auch wirklich reichlich da und auch das kleine Staufach in der Frontverkleidung war wirklich nützlich. Dort befand sich eigentlich immer das Bremsscheibenschloss und ne Regenhose.
Die Armaturen waren immer gut ablesbar und auch den Drehzahlmesser fand ich irgendwie gut.
Das Fahrwerk zeigt ein berechenbares Fahrverhalten ohne große Tücken und mit den Heidenaus wurde es noch agiler.
Für die gezeigten Fahrleistungen ist der Windschutz auch für einen großgewachsenen Menschen wie mich absolut in Ordnung. Erst bei ca 90km/h wurde der Wind unangenehm (Hab das mal auf nem steilen Bergabstück erreicht).
Optik ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks, mir gefiel er jedenfalls sehr gut!
Das größte Pfund mit dem der Dicke wuchern konnte war die Zuverlässigkeit. Zu keiner Zeit musste man Angst haben, dass einen die Technik im Stich lässt. Er sprang auch im Winter auf der Arbeit, nachdem er von Sonntag abends bis Freitag Abend gestanden hat, zuverlässig an. Es hat vielleicht einen Moment gedauert, aber es funktionierte IMMER! Die o.g. Ausnahmen lassen wir mal außen vor, denn was kann der Roller für seinen dummen Besitzer :wink: :D
Ach ja, der Verbrauch. In Anbetracht der Motorbauweise (2-Takt) und der permanenten Vollauslastung sind 3,5L bis 4,2l/100km nicht zuviel. Auch der Ölverbrauch war mit grob 0,9L/1000km mehr als nur im Rahmen. Allerdings bedurfte es des Einbaus einer Hülse ohne Drosselbund, um diese Werte zu erreichen. Davor lag der Verbrauch bei ca 4,5 -5,0L/100km. Der recht große Tank von ca 9L ermöglicht also relativ große Reichweiten.
Der Auspuff ist ne Wundertüte! Er rostete schon früh und ist eigentlich nicht entdrosselbar. Doch mit steigendem Rostbefall stiegen auch die Fahrleistungen. Er war auch zuletzt noch nicht soweit, dass ich ihn hätte austauschen wollen.

Schwächen:
Das Fahrwerk ist zwar agil, aber leider auch ziemlich unkomfortabel. Doch das ist wohl auch ein grundsätzlicher Nachteil der Treibsatzschwinge.
Der Scheinwerfer, wenn auch besser als bei nem Chinaroller, ist leider zu schwach. Auch der Wechsel auf eine stärkere, vom Meister empfohlene und verbaute, Birne brachte keine Besserung.
Die Sitzbank ist leider keine Offenbarung. Die niedrige Sitzhöhe mag seiner Herkunft geschuldet sein, denn Asiaten sind nun mal tendenziell kleiner. Aber komfortabel war sie nie! Nach einem 300km-Ritt tat mir zwei Tage lang das verlängerte Rückrat weh. Ich hab lange über eine Auf- und Umpolsterung nachgedacht und habe mich, mit Hinblick auf der Anschaffung eines Motorrades, dagegen entschieden.
Der Seitenständer war mir von jeher ein Dorn im Auge. Dass sich dieser selbständig einklappte ist mal echt ne Sauerei, aber auch das darf ich wohl eher nicht dem Roller als solchem anlasten, gelle?
Die Erstbereifung ist schlichtweg ne Katastrophe. Ich hab mir mittlerweile sagen lassen, dass Kymco zum MJ2015 wohl noch einen Rückschritt tätigte und von den Maxxis- zu ChengZhen-Reifen (oder wie die heissen) wechselte.
Wartungsfreundlichkeit stand beim G-Dink scheinbar nicht auf der Agenda. Denn jedes Mal die Batterie abklemmen, wenn das Helmfach raus musste, ist ein Greuel. Das wäre bestimmt besser gegangen. Aber auch das teilweise Verdecken der Mutter, die die Vario hält, ist nicht so der Hit.

Fazit:
Auch wenn ich hier einige Schwächen aufzählen durfte, waren diese nie so nachhaltig, dass ich den Roller deswegen hätte schlecht reden können oder gar wollen.
Dennoch hinterlässt eine Sache einen ganz faden Beigeschmack. Der Rost an der Bruchstelle von der Federbein-Aufnahme veranlasst mich dazu an der Fertigungsqualität des Rahmens zu zweifeln. Speziell wenn ich dann auch noch lese, dass es wohl kein Einzelfall war.

@Meister: Vielleicht magst Du dich ja deswegen mal mit MSA unterhalten?

Würde ich den Roller noch mal kaufen?
Ganz klares JA!!!! ....aber

ABER vorher würde ich mich wegen der Rahmenqualität rückversichern und direkt auf vernünftige Reifen bestehen. Es ist zwar so, dass selbst sog. Premium-Hersteller auf diese Kostenspamaßnahme zurückgreifen (s. KTM bei der neuen Duke 790), aber in meinen Augen ist es immer noch nicht rechtens!
Gruß Simon
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Bunt ist das Dasein und granatenstark

G-Dink 50 2T 03/2014 bis 10/2017 R.I.P Buddy :cry:
Honda CBF 1000 -> The Black Bitch! Bye Bye Baby :cry:
Honda PS125i -> The Daily Bitch :D
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