gestern hatte ich verschiedene Angelegenheiten in Kesselsdorf und Freiberg zu erledigen. Bei schönstem Sommerwetter fuhr ich mit meinem „Wieselflink“ zunächst durch Dresden und ab dort über die B 173 nach Kesselsdorf, etwa 10 km westlich vom Dresdner Stadtzentrum entfernt. Anschließend ging es weiter über die B 173 nach Freiberg. Freiberg wurde Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Bergbau verbunden. Erst 1913 wurde der Silberbergbau, der einst Grundlage für Sachsens Reichtum war, eingestellt. Die Bergakademie Freiberg, eine der weltweit ältesten bergbautechnischen Hochschulen, wurde 1765 gegründet. Der mittelalterliche Stadtkern mit seinen teils engen Gassen ist weitgehend erhalten geblieben. Das macht diese alte Stadt sehr ansehenswert. Als Beispiele mögen zwei Bilder vom Obermarkt dienen.

Das Glockenspiel des 1410 erbauten Rathauses besteht aus Meißener Porzellan.

Links neben dem höchsten Gebäude des Obermarktes mit markantem Steildach befindet sich der Ratskeller, welcher 1545 erbaut worden ist.

Das Schloss Freudenstein beherbergt heute die Dauerausstellung „terra mineralia“, bestehend aus etwa 80.000 Mineralienstufen, wovon ein Teil auf einer Ausstellungsfläche von rund 1.500 m² der Öffentlichkeit präsentiert wird. Weiterhin befindet sich als Spezialarchiv des Sächsischen Staatsarchivs das Bergarchiv Freiberg im Schloss Freudenstein.
Gegen Mittag habe ich bei 30 Grad Freiberg über die B 101 in Richtung der knapp 44 km entfernten Stadt Meißen verlassen. Die B 101 führt aus Freiberg heraus in nördliche Richtung durch das Mittelsächsische Hügelland mit seinen sehr fruchtbaren Böden, vorbei an Siebenlehn, in die an der Freiberger Mulde gelegenen Kleinstadt Nossen, die etwa so alt wie Freiberg ist.

Hier sind das Schloss und die Pfarrkirche sehenswert.

Auch kann man hier eine sächsische Besonderheit, nämlich eine alte Postmeilensäule, in Augenschein nehmen.
Die Entfernungen wurden damals nicht als Wegstrecke, sondern als Zeit, die zur Bewältigung der Wegstrecke benötigt wurde, angegeben. Mit den damaligen Verkehrsmitteln, benötigte man zwischen Nossen und Meißen 4 3/8 Stunden.

Hier noch in Blick über das Tal der Mulde zum Schloss Nossen.
Weiter ging die Fahrt in die an der Elbe gelegene Stadt Meißen, die mit knapp 1100-jähriger Geschichte als die Wiege des heutigen Sachsens gilt. Das hiesige Weinanbaugebiet ist das nordöstlichste Weinanbaugebiet Europas. Auch ist das Meißner Porzellan allgemein bekannt.

Blick vom rechten Elbufer zur Albrechtsburg.
Nach Überquerung der Elbe habe ich dann die B 101 verlassen und fuhr in Richtung Moritzburg. Am Weg befindet sich an der sächsischen Weinstraße der Erholungsort Weinböhla.

Markantes Bauwerk ist beispielsweise die St. Martinskirche.

Der Zentralgasthof hat durch ein sehr breites Spektrum von kulturellen Veranstaltungen mehr als nur regionale Bedeutung.
Nachdem ich durch den Friedewald über Moritzburg nach Hause gefahren bin, endete nach etwa 115 km eine schöne Fahrt. Ohne Eile gefahren, erkennt und genießt man die landschaftlichen Reize der Heimat, an denen man im Alltag sonst teils achtlos vorüberfährt.
Gruß von Gevatter Obelix